Kampf um den Hambacher Forst

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Der Hambacher Forst liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen und darf zurecht als Methusalem Wald bezeichnet werden, denn er wächst dort seit etwa 12.000 Jahren! Somit liegt sein Beginn zeitlich beim Ende der letzten Eiszeit. Seine derzeitige Größe wird auf stattliche 226 Hektar beziffert und der Forst wird als Wald mit hoher ökologischer Wertigkeit bezeichnet.

Dieses Wunderwerk der Natur, welches wie eine Zeitreise in die Vergangenheit wirkt, ist zu seiner Vielzahl an Bäumen, Pflanzen und Sträuchern, wie sie selten zu sehen sind, zudem noch die Heimat zweier Kolonien von Bechsteinfledermäusen, welche vom Aussterben bedroht sind. Des Weiteren sind in ihm 12 streng geschützte Fledermausarten zuhause; ebenso wie 142 geschützte Tierarten. Der Hambacher Forst, welcher von Schützern liebevoll auch „Hambi“ genannt wird, fungiert also auch als Rückzugsort von Tieren, die im Dasein der Menschen wohl keinen Platz mehr finden. Seine vorteilhaften Auswirkungen auf unser Klima, die Reinigung der Luft und die Produktion von Lebenswichtigem Sauerstoff sind unverkennbar und machen „Hambi“ mit seinem Raum für Lebewesen zu einem schützenswerten Ort. Zu seinen Prunkstücken, die wie Diademe in einer Krone blitzen, zählen Bäume die über 350 Jahre alt sind!

Es versteht sich für jeden Heimat liebenden Menschen von selbst, diesen ehrwürdigen Ort mit Demut, Dankbarkeit und Hochachtung zu begegnen. Doch ein kapitalistischer Energiekonzern, RWE (Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk ), sowie eine geldgeile Landesregierung rüsten sich nun auf dieses Mahnmal der Zeit für Geld zu vernichten.

Für den Abbau von Braunkohle soll bis auf weniger als 100 Hektar (siehe Wikipedia) alles gerodet werden. Schon im Vorfeld gab es deshalb Streit mit Umweltaktivisten, die sich den rücksichtslosen Interessen des Energieriesen in den Weg stellten und die Klimaschäden durch den Braunkohleabbau und -nutzung aufzeigten. So wurden zwischen 40 und 60 Baumhäuser errichtet, in denen die Aktivisten Stellung bezogen.

Am 5. September dieses Jahres begann RWE mit einem ersten Vorstoß Hindernisse und Blockaden aus dem Wald zu entfernen, traf dabei aber auf Widerstand. Es stockte kurz, bis die Rückendeckung der Landesregierung kam. Die Räumung des Hambacher Forsts wurde am Donnerstag, dem 13. September 2018, durch die nordrhein-westfälische Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Scharrenbach (CDU) angeordnet. Um die Räumung auch rechtlich abzusichern vollführte die heimatfremde Regierung ein Husarenstück, indem das Ministerium am 4. September 2018 ein Erlass verabschiedete, wonach die besetzten Baumhäuser zu baulichen Anlagen erhoben wurden.

Da die Baumhäuser keine Rettungstreppen und Zufahrten für Rettungskräfte in einem Notfall haben, verstoßen sie gegen brandschutzrechtliche Vorschriften. Ferner fehlen bei den Baumhäusern die notwendigen Fensterbrüstungen und Absturzvorrichtungen. Nach Aussage des Ministeriums müsse daher unverzüglich geräumt werden, da Gefahr im Verzug für Leib und Leben der Baumhausbewohner aus Brandschutzgründen bestünde. Jan Heinisch, Staatssekretär im Bauministerium Nordrhein-Westfalens sagte: Der Brandschutz kennt keinen Aufschub. Sollte irgendwo ein Brand ausbrechen, könnten die Retter nicht schnell genug zur Hilfe eilen. Die Situation ist für die Bewohner lebensgefährlich. Somit spielte man, sicher nicht ohne Vergütung, dem kapitalistischen Konzern in die Hände und öffnete Tür und Tor für eine gewaltsame Räumung der „gefährdeten baulichen Anlagen“! Es türmten sich zwei gewaltige Fronten vor einander auf die ihres gleichen suchen. Auf der einen Seite stehen die Aktivisten in ihren Baumhäusern und zahlreiche protestierende Bürger im Hambacher Forst und auf der anderen Seite, wie auf Heise.de zu lesen das Größte Polizeiaufgebot der Landesgeschichte. Mindestens 3.500 Polizisten hätten mit Pferde- und Hundestaffel, Räumpanzern, Hubschraubern und Wasserwerfern Stellung bezogen. Die Polizisten seien aus mehreren Bundesländern zusammen gekarrt worden.

Mit übertriebener Härte gingen die Staatsdiener gegen die Umweltaktivisten vor und versuchten den Willen von naturfremden und geldscheffelnden Geiern umzusetzen. Es gab Verletzte und nach Angaben der Jungen Freiheit  wurden am 16. September von den rund 50 Baumhäusern 28 geräumt.

Die qualitätsfreien Medien skandierten laut Junge Welt, dass die Umweltaktivisten Sprengfallen aufgestellt hätten und mit Molotowcocktails um sich warfen. Diesbezüglich gab es, trotz hoher Medienpräsens, aber keinerlei Beweise. Hier dürfte das Sprachrohr für Volksverhetzung sich wohl selber ins Knie geschossen haben, denn geglaubt wurde diese Anschuldigung von kaum jemanden.

Moralische Unterstützung erhielt RWE durch den CDU Landesinnenminister Herbert Reul. Als kleine Randbemerkung, Reul war übrigens in der Vergangenheit bezahltes Aufsichtsratsmitglied des mit RWE verbundenen Energieversorgungsunternehmens Rheinenergie. „Ein Schelm wer Böses dabei denkt.“

Der Angriff auf die „grüne Lunge“ in NRW hat jedoch bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt und es kam zu Solidarisierungen mit den Umweltaktivisten. So gab es Kritik vom Bund Deutscher Kriminalbeamter an der Vorgehensweise. Kirchengemeinden und Pastoren beteiligten sich an Sitzblockaden, im Internet gibt es zahlreiche Aufrufe zu Protest und Petitionsschreiben ( Siehe Utopia.de) und auch der Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää) meldet sich zu Wort und fordert den sofortigen Stopp.Mit dem Wissen um die direkten Gesundheitsauswirkungen des Kohleabbaus wie zum Beispiel der Zunahme von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und resultierenden Todesfällen in den angrenzenden Siedlungen sowie dem Verlust der Lebensgrundlage von Millionen Menschen weltweit durch Klimaveränderungen ist der Gesundheitssektor verpflichtet, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu positionieren und aktiv zu werden – auch für Gesundheitsgerechtigkeit.
Michael Janßen, Vorsitzender des vdää, wie auf heise.de zu lesen war, zog der Disput sogar weitere Kreise als es dem raffgierigen Konzern lieb ist. Nicht nur Boykottaufrufe setzten RWE zu, nein auch beim Aktienkurs zeichnete sich ein beunruhigendes Bild ab. Nachdem sich der Börsenkurs des Konzerns seit Jahresbeginn besser als der DAX entwickelt haben, verlor RWE seit Beginn der Räumung 500 Millionen an Börsenwert. Die Koinzidenz sei auffallend, auch wenn damit noch kein Zusammenhang nachgewiesen sei.

Die Boykottaufrufe scheinen zu fruchten, denn das nicht ganz unumstrittene Greenpeace Energy berichtet von sprunghaft steigenden Eintritten. Wir erleben derzeit eine der größten Wechselwellen seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011, als viele Verbraucherinnen und Verbraucher den Atomkonzernen den Rücken kehrten, meint Greenpeace-Energy-Vorstand Nils Müller.

Dann geschah mittwochnachmittags, dem 19. September 2018, ein Unglück. Ein freier Journalist stürzte aus einer Höhe von etwa 15 Metern in die Tiefe und erlag seinen Verletzungen. Aufgrund dessen wurden die Räumungen bis auf weiteres ausgesetzt. Große Zivilcourage bewies einen Tag später der Hebebühnenverleih Gerken (Siehe bento.de ) Das Familienunternehmen zog alle Hebebühnen aus dem Hambacher Forst postwendend ab. Als Begründung sagten sie:Da auch wir mit der Vorgehensweise im Hambacher Forst absolut nicht einverstanden waren und sind und wir auch den Einsatz unserer Bühnen dort nicht weiter rechtfertigen können, haben wir heute beschlossen, dass wir unsere Geräte dort stilllegen. Außerdem rechtfertigte der Verleih seine Beteiligung noch damit: Wir möchten hier noch einmal betonen, dass die Geräte von uns nur vermietet waren und wir von unserem Kunden (unser Kunde ist NICHT die Polizei) in keinster Weise im Vorfeld darüber informiert wurden, wofür er die Arbeitsbühnen einsetzen wird. Diese Handlung verdient besonderen Applaus und Hochachtung, da dem Hebebühnenverleih nun mit großer Wahrscheinlichkeit eine saftige Geldstrafe ins Haus steht. Familie Gerken äußert sich dazu dennoch stolz und ungebrochen:Wir machen das, obwohl wir es rein rechtlich nicht dürfen, und setzen uns damit hohen Regressansprüchen unseres Kunden aus.

Wir vom „III. Weg“ stehen ebenfalls auf der Seite der Umweltaktivisten und sagen ganz klar „Nein“ zur Rodung eines solch denkwürdigen Abbilds der Natur mit ihrer Vollkommenheit. Umweltschutz ist Heimatschutz. Wir stehen für den Schutz unserer Heimat!

Aber selbstverständlich darf man nicht nur die aktuellen Formen der Energieerzeugung ablehnen, sondern muss auch nach Alternativen, die im Einklang mit Natur und Mensch stehen, erforschen und an den Markt bringen. Und genau daran scheitert es bei fast allen linken und sogenannten grünen Gruppen.

1 Kommentar

  • Guten Tag
    Das würde die Volksvernichter am meisten treffen, wenn jetzt sogenannte „Rechte“ und „Linke“ gemeinsam Seite an Seite für Heimatschutz einstehen.

    Petra 24.09.2018
  • Ekelerregend wie hier linksextreme Propaganda verbreitet wird!
    Diese sog. „Umweltschützer“ sind knallharte Rotfront-Verbrecher, die ihr in dem Artikel hochleben lasst. Denen geht der deutsche Wald, Flora und Fauna fett am Arsch vorbei – denen geht es nur darum der vermeintlich „rechten“ (ha hla!) CDU-Landesregierung Probleme zu bereiten. Wenn nämlich für Asylantenheime Bäume gerodet werden sollen, wie zuletzt in Hamburg, gab es von linker Seite nie Proteste. Im Gegenteil: in HH griffen militante Linke sogar deutsche Baumschützer gewalttätig an und verprügelten diese. Dieselbe Klientel die jetzt mit Mollies und Stahlkugelzwillen im Hambi gegen deutsche Beamte wütet. Die übrigens auch gern gegen eure Partei wüten!
    Ja, Umweltschutz ist Heimatschutz. Sich aber auf die Seite von linksextremen Verbrechern zu stellen in einem Artikel geht echt gar nicht. Hätte euch echt mehr Verstand zugetraut.

    Wolf 24.09.2018
    • Immer wieder diese gleiche Argumentationslogik wie beispielsweise bei dem Befreiungskampf der Kathalanen. Nur weil Linke diesen Kampf führen, ist auf einmal das Ziel dahinter schlecht. Sind also Linksradikale antimperialistisch eingestellt, dürfen wir das nicht mehr sein?!

      Die Abholzung eines deutschen Urwaldes ist und bleibt scheisse, egal wer die Proteste anführt. Die Mittel, die diese Kreise für ihren Kampf anwenden, sind teilweise selbstverständlich abzulehnen und hätten wir stärker hervorheben können. Da bin ich bei dir.

      Die Grünen und Konsorten sind sowieso nur Heuchler, denn beim Thema Asylflut spielt der Umweltschutz urplötzlich keine Rolle mehr.

      Echter Umwelt-, Natur- und Heimatschutz ist national.

      admin 24.09.2018
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