Die Systempresse scheint nie müde zu werden Zusammenhalt, Solidarität und Mitgefühl zu predigen, doch ihre Forderung nach diesen Dingen geht wie bei allem, wenn es um Ausländer und Deutsche geht, nur in eine Richtung. Das deutsche Volk hat eine Bringschuld, soll nicht murren und erst recht selbst keine Forderungen stellen. Dies ist natürlich nichts Neues, immerhin sind der deutsche Täter und das ausländische Opfer fast schon der Gründungsmythos der Bundesrepublik, und so mag mancher diesen Missstand nur noch mit Resignation begegnen. So wenig man direkt gegen all dies Ausrichten kann, ist Resignation jedoch das falsche Mittel, denn erstens wurde dadurch noch nie etwas besser und zweitens sind die Halbwahrheiten der Journaille dabei, die Deutschfeindlichkeit auf eine neue Ebene zu heben.
Als Einstieg soll uns hier die noch nicht lang zurückliegende #MeTwo Debatte dienen, bei der auf den ersten Blick die Rollen wie üblich verteilt zu sein scheinen: der Ausländer das Opfer, der Deutsche der Täter. Nach diesem Paradigma wurde jede kleine und große Unannehmlichkeit im Alltag jedes Menschen mit dunkler Hautfarbe zu einem rassistischen Akt. Wohnung oder Job nicht bekommen? Rassismus! Eine alte Frau hält in der Öffentlichkeit ihre Handtasche fest umschlungen? Vorurteile! Kein Toilettenpapier mehr auf dem Bahnhofsklo? Der NSU oder gleich Hitlers Enkel! Das hysterische Geschrei kennt man zu genüge, doch zwei Dinge heben die #MeTwo Debatte vom üblichen Gejammer über Fremdenfeindlichkeit ab. Zum einen traten die, die von ihren Erlebnissen berichteten, nicht als reine Opfer auf, die auf Sympathie und Mitleid aus waren, sondern gaben sich als Ankläger. Zum anderen lag der Fokus der Berichterstattung durch die Presse, auf dem Gesamtbild, welches sich durch die individuellen Erzählungen ergibt und nicht wenige sprachen von Alltagsrassismus und struktureller Diskriminierung.
Alltagsrassismus, bei dem es sich um kein neues Konzept handelt, beschreibt die vielen kleinen Anfeindungen und Ausgrenzungen, die Ausländer angeblich jeden Tag durch zahllose Personen erleben. Strukturelle, manchmal auch institutionalisierte, Diskriminierung geht noch einen Schritt weiter und sagt aus, dass Diskriminierung und Rassismus so fest mit dem gesellschaftlichen Gewebe verflochten sind, dass die kaum voneinander zu trennen sind. Die Übergänge zum Alltagsrassismus sind fließend, aber ein gutes Beispiel ist die sogenannte „school-to-prison pipeline“ aus den USA, wo die verbreiten derartiger Ideen schon weiter fortgeschritten ist. Die school-to-prison pipeline“ beschreibt eine Menge von Umständen und Praktiken staatlicher Seite, die dazu führen, dass Minderheiten schon in der Schule kriminalisiert und so auf einem Pfad gebracht werden sollen, der sie direkt in die Gefängnisse führt. Die Schuldzuweisung richtet sich dabei primär gegen den Staat und seine Institutionen. Das Perfide an einer solchen Anschuldigung ist, dass die Komplexität der Materie es kaum erlaubt, sich gegen sie zu verteidigen. Dies wird weiter dadurch verschärft, dass oft nicht auf eine oder mehrere explizite Handlungen verwiesen wird, die man dann rechtfertigen und anhand der Umstände erklären könnte. Ebenso wenig zeigt man selten auf eine einzelne Person als Schuldigen, den die könnte sich ebenso verteidigen. Stattdessen beschuldigt man lieber die Gesellschaft oder andere unpersönliche und vage Gruppierungen. So beschwört man das Bild einer omnipräsenten nebulösen Verschwörung, an der jeder, bewusst oder unbewusst, eine Mitschuld trägt, während man gleichzeitig diese Schuld so abstrakt formuliert, dass im Grunde nichts da ist, gegen das man sich verteidigen könnte.
Dass Deutsche, die unter dem MeTwo-Hashtag von Diskriminierung durch Ausländer reden, auf wenig Verständnis stoßen, sollte niemanden überraschen. Auf was sie jedoch stoßen, sind noch mehr Anfeindungen und sogar Aufmerksamkeit durch Journalisten, die selbstverständlich nicht eifrig in die Tasten hauen, um auch den Deutschen eine Stimme zu geben, sondern um allen zu erklären, dass es so etwas wie Rassismus gegen Deutsche gar nicht geben könne. Titel wie „Rassismus ist nicht farbenblind “ oder anderen unter denen man Ungleichbehandlung beklagt und im gleichen Absatz erklärt, warum Gruppe A diskriminiert werden kann, Gruppe B aber nicht, könnten kein besseres Beispiel für den Zustand des linksliberalen Weltbildes und den Prioritäten seiner Anhänger sein.
Wir wollen hier aber nicht klagen und uns erst recht nicht in diese Schlammschlacht einmischen, denn wir können dazu nur sagen, dass es in unseren Deutschland zu solchen Diskussionen überhaupt nicht kommen könnte und dass solche latent schwelenden Konflikte eines der besten Argumente gegen Multikulti sind. Was wir dagegen tun wollen, ist die Richtung, in die sich das MeTwo-Hashtag entwickelt, in einem breiteren Kontext betrachten, denn seit dem Aufkommen von PEGIDA und anderer bürgerlichen Protestbewegungen, können wir in der Systempresse eine Veränderung in der Narrative zum Thema Ausländerfeindlichkeit betrachten. Lange Zeit konnte man die Rollenverteilung, wenn es Ausländerfeindlichkeit ging, als „wir die Bürger“ gegen „die bösen Rechtsextremisten“ zusammenfassen. Diese etablierte Front beginnt sich nun zu verschieben. Der Feind ist nicht länger nur der Rechtsextremist, eine Betitlung, die eine Person aufgrund ihres Weltbildes erhält, womit die Zugehörigkeit zu der Gruppe in gewisser Weise freiwillig ist. Der neue Feind kommt dagegen aus der bürgerlichen Mitte, was im Grunde, so wie der Begriff verwendet wird, jeden mit einschließt. Damit ist der Gegner nicht länger ein Außenseiter, sondern einer aus den eigenen Reihen. Fremdenfeindlichkeit ist damit kein Alleinstellungsmerkmal mehr, sondern weiten Teilen der vermeintlichen Mitte, vom Arbeiter bis zum Akademiker, zugeschrieben. Von einem Extremismus der Mitte ist mittlerweile die Rede. Einige Beispiele:
https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_politik/article156261471/Extremismus-der-Mitte.html
Weiter spricht man gerne auch von unbewussten Vorurteilen, etwas das bei uns zwar grade erst im Kommen ist, in anderen Ländern jedoch schon zu politische Folgen geführt hat. In Großbritannien startete vor Kurzem beispielsweise ein staatliches Programm, dass männlichen, weißen und vertrockneten (male, pale and stale) Universitätsprofessoren einen weiblichen Mentor mit Migrationshintergrund zuweist. Die Mentoren sollen die Akademiker mit ihren unbewussten Vorurteilen konfrontieren und in ihnen ein Gefühl des Unwohlseins erzeugen.
Die Mainstreampresse mag mit ihren Äußerungen noch sehr vorsichtig sein, doch je linker das Blatt, desto mehr freut man sich endlich den versteckten Rassismus der deutschen Mitte enttarnen zu können. Die Junge Welt (Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/336664.blinde-flecken.html) rief sogar gleich den Verfassungsschutz auf den Plan und kritisierte, dass in dessen Bericht zum Jahr 2017, der Extremismus der Mitte komplett ausgeblendet werde. Sie schrieben unter anderem: „Dort, wo aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft heraus demokratische Werte geschliffen werden, schaut der Geheimdienst allerdings gar nicht erst hin.“
Ob man es nun so offen sagt, wie die linke Presse, oder wie die liberale vorsichtigere Worte wählt, die Botschaft ist klar: Der hässliche Deutsche ist zurück und mancher geht so weit und meint, er wäre nie weg gewesen. Ohnehin sind so manchem Journalisten deutsche Eigentümlichkeiten, wie Ordnungssinn, Pünktlichkeit und Disziplin, schon immer mehr als nur ein wenig suspekt. Zu sehr schwingen in ihnen, so meint man zumindest, faschistische Tendenzen mit. Wenn kulturelle Eigenheiten, die selbstverständlich das gesamte Leben im Staat formen (auch die BRD ist auf ihre Weise deutsch), als inhärent Böse oder zumindest konträr zur bunten Kultur der Einwanderer wahrgenommen werden, dann sind wir wieder im Reich der institutionellen Diskriminierung. Dies bedeutet, dass wir es mit keiner einfachen Ausweitung des Feindbildes zu tun haben, sondern dass dieses zusätzlich eine neue Qualität enthält. Wo der Rechtsextremist aufgrund seines Weltbildes zum Feind wurde, ist Deutsch sein nun schon Sünde genug. Man mag dies heute noch nicht offen sagen und viele vertreten vielleicht auch noch nicht diese Meinung, doch der Weg ist schon vorgezeichnet. Wer meint, diese wäre Panikmache oder dass eine liberale, von Gleichheit und Humanität besessene, Gesellschaft einen derartigen Glauben nicht annehmen könne, sei erneut auf die USA und andere Länder verwiesen, wo dieser Prozess schon deutlich weiter ist. Einige Beispiele und bei Weitem nicht die Schlimmsten:
https://www.buzzfeed.com/patricepeck/37-things-white-people-ruined-in-2017
https://www.nytimes.com/2018/04/16/opinion/white-racism-threats.html
https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/jan/24/white-people-tv-racism-afua-hirsch
http://www.dailymail.co.uk/news/article-4154226/Shut-white-people-argues-DNC-chair-hopeful.html
https://www.dailywire.com/news/13418/blm-leader-says-whites-sub-human-should-be-wiped-joseph-curl
Der letzte Link macht besonders deutlich, wohin die Reise gehen könnte. Eine in ihm zitierte Black Lives Matter Aktivistin vertritt die Meinung, dass Weiße genetisch defekte Untermenschen seien, und fordert deren Auslöschung. Da sie sich bei ihrer Erklärung auf genetisch bedingte Unterschiede bezieht, meint sie mit „Weiß“ auch keine Lebensweise oder Geisteshaltung, wie einige andere es tun, sondern etwas Biologisches und fordert damit die physische Vernichtung der Weißen. Dies ist zugegeben ein extremes Beispiel, aber es zeigt sehr schön, zu welchem Ergebnis Jahrzehnte der Unterdrückungsmythen führen können. Das Gegenteil wäre vielmehr überraschend. Wie könnte die schwarze Bevölkerung ihrem vermeintlichen Gegner nicht den Tod oder Schlimmeres wünschen, wenn man ihr Tag ein Tag aus erzählte, dass sie Opfer seien und der Weiße ein System der planmäßigen Unterdrückung geschaffen habe, um sie am Erfolg zu hindern? Wenn man ihnen, von den Gräueltaten der anderen berichtet, während die Täter aus den eigenen Reihen noch zu tragischen Opfern oder gar Märtyrern verklärt werden? Es kann gar nicht anders kommen. Propaganda dieser Art spricht so tief im Menschen verankerte Wesenszüge an, dass die angelernten Glaubenssätze des Liberalismus die Lust auf Rache und Vergeltung nicht bändigen können.