BKA vermutet konspiratives Neonazi-Netzwerk innerhalb der Bundeswehr

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Lange war es still um den ehemaligen Oberleutnant Franco A. aus Offenbach, doch vor einigen Tagen bekam der Fall eine möglicherweise neue Dimension. Franco A. war im Frühjahr 2017 aufgrund des Verdachtes, Terroranschläge zu planen, um diese anschließend Asylanten in die Schuhe zu schieben, festgenommen worden. Für noch mehr Aufregung sorgte der Fall, da Franco A., ohne arabisch zu sprechen, sich als syrischer Flüchtling ausgab und von den zuständigen Behörden auch noch als solcher anerkannt wurde. Gegen Ende November 2017 wurde Franco A. schließlich aus der Untersuchungshaft entlassen, da kein dringender Tatverdacht zur Vorbereitung einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ festgestellt werden konnte. Rückblickend blieb somit der Eindruck, als habe es sich mal wieder um viel Geschrei um nichts gehandelt, doch wie aus einem Bericht des „Focus“ nun hervorgeht, könnte dies jedoch täuschen und die Zahl derjenigen in der Bundeswehr, die über den Kurs der Politik mehr als nur ein wenig unzufrieden sind, höher sein, als so manchem lieb ist.

Dem Nachrichtenmagazin zufolge soll das BKA bei seinen Ermittlungen im Fall Franco A „Hinweise auf ein größeres konspiratives Netzwerk von radikalen Preppern innerhalb der Bundeswehr“ gefunden haben, in das selbst das KSK und Spezialeinheiten der Polizei verwickelt sein sollen. Prepper sind Menschen, die sich mittels individueller Maßnahmen auf jedwede Art von Katastrophe vorbereiten. Die Prepper-Szene war schon in der Vergangenheit in ähnlichem Zusammenhang in Erscheinung getreten, als es im August 2017  zu Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern einer als „Nordkreuz“ bekannten Gruppe kam. Fünf von ihnen waren Mitglied im Reservistenverband der Bundeswehr und zweien wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat vorgeworfen. Die Gruppe soll zudem „Todeslisten“ mit den Namen linker Politiker geführt haben, die sie im Falle einer Krise eliminieren wollten.

Im Fokus der neusten Ermittlungen stehen jedoch nicht irgendwelche Reservisten, sondern ein ehemaliges Mitglied der Eliteeinheit KSK: André S. soll nach Informationen der taz der Administrator von Chats gewesen sein, in denen auch „Nordkreuz“-Mitglieder aktiv waren. Selbst soll er ebenfalls der Szene angehören. Von weitaus größerem Interesse ist jedoch die Tatsache, dass es sich bei S. um den Chef des eingetragenen Vereins Uniter handeln soll. Uniter e.V. hat sich der Betreuung von Elitesoldaten und deren Familien vor und nach der Dienstzeit verschrieben und umfasst derzeit rund 1.000 Mitglieder aus verschiedenen Einheiten der Bundeswehr, der Polizei, aber auch Behörden wie dem Verfassungsschutz. Innerhalb von Uniter soll laut „Focus“ ein konspiratives Netzwerk von rund 200 Personen existieren, die sich auf den „Tag X“ vorbereiten und dazu geheime Vorratslager mit Waffen, Munition, Treibstoff und Lebensmitteln angelegt haben sollen. Weiter sollen unter André S. Trainingseinheiten, wie das Schießen aus einem fliegenden Helikopter, organisiert worden seien. Bei den Ermittlungen in diesem Komplex soll zudem der Militärische Abschirmdienst (MAD) involviert gewesen sein, jedoch zumindest in einem Fall, auf Seiten der Verdächtigen. Peter W., ebenfalls ein ehemaliger KSK-Kämpfer und Oberstleutnant beim MAD, soll über ein KSK-Mitglied vor Hausdurchsuchungen bei Uniter-Angehörigen gewarnt haben.

Ohne das Gesagte überbewerten zu wollen, denn wieviel hinter den hier gezogenen Verbindungen steckt, muss sich erst noch zeigen, sollte das Vorhandensein solcher Kreise in Bundeswehr und Polizei niemanden überraschen. Bei beiden handelt es sich um Organisationen, bei denen man weder reich noch berühmt wird und der Lohn in erster Linie am Dienst dem Staat gegenüber besteht. Wer sich davon angesprochen fühlt, verfügt, ob bewusst oder nicht, zumindest über eine patriotische Grundhaltung, die früher oder später mit der volksfeindlichen Politik Berlins in Konflikt geraten muss. Besonders die Polizei, die diese jeden Tag auf der Straße zu spüren bekommt, machte in den letzten Monaten mehrfach durch Schlagzeilen auf sich aufmerksam, bei denen es um Fremdenfeindlichkeit ging oder auch nur, weil sie die Realität in diesem Land ungeschönt wiedergab. Die Bundeswehr dürfte hingegen besonders an den konstanten Anfeindungen aus linken Kreisen Anstoß nehmen oder auch am Bildersturm im letzten Jahr, bei dem im Zuge mit dem Auffliegen von Franco A. zahlreiche Kasernen von Wehrmachtsdevotionalien gesäubert wurden.
Es ist also nur allzu verständlich, wenn so mancher sich zu fragen beginnt, inwiefern seine Treue gegenüber seinem Dienstherren noch mit der gegenüber dem deutschen Volk zu vereinbaren ist, und noch viel wichtiger, welcher er sich am Ende wirklich verpflichtet fühlt.

1 Kommentar

  • „Franco A.“ war Oberleutnant, nicht Oberstltn.

    Uwie64 20.11.2018
    • Danke. Wir verbessern es.

      admin 20.11.2018
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