Von den knapp 252.000 betroffenen Kindern bildeten die polnischen die größte Gruppe mit 123.855 Kindern. Gefolgt von Kindergeldempfängern aus Rumänien, Tschechien und Frankreich. Gezahlt wurde aber auch an 32.500 Kinder mit deutschem Pass, die im Ausland lebten. Insgesamt beziffern sich die Gesamtausgaben auf mehr als 30 Milliarden Euro an Kindergeld bei mehr als 15 Millionen Kindern.
Nach geltendem Recht haben EU-Ausländer für die Dauer ihres Arbeitsaufenthaltes in Deutschland Anspruch auf Kindergeld – auch wenn der Nachwuchs in einem anderen Land lebt und somit ganz andere Lebenshaltungskosten als in Deutschland vorliegen.
Österreich hatte daher zum 1. Januar 2019 die Anpassung der „Familienbeihilfe“ (Kindergeld) an die tatsächlichen Lebenshaltungskosten der Bezieher vor Ort eingeführt. Die EU-Kommission sieht im Kampf gegen osteuropäische Sozialtouristen wiederum einen Verstoß gegen EU-Recht, weshalb Österreich demnächst wahrscheinlich ein Vertragsverletzungsverfahren droht.