Etwa 350 Zirkusbetriebe reisen kontinuierlich durch Deutschland und präsentieren scheinbar heile, glitzernde und atemberaubende Vorstellungen. Doch hinter den Kulissen herrscht Dauerstress. Auf- und Abbau, lange Autofahrten, verschiedene Umgebungen, Erfolgszwang, Drill und begrenzter „Lebensraum“. Was für den Menschen nach harter Arbeit klingt, ist für die Tiere unerträglich. Unzureichende Haltungsbedingungen, harte Dressurmethoden und unerträglicher Lärm sind alles andere als artgerecht und natürlich. Das führt nicht selten zu Krankheiten und Verhaltensstörungen unter den Tieren, welche oftmals nicht als Lebewesen, sondern als „Mittel zum Zweck“ gesehen werden. Das Mittel ist immer das arme Tier, der Zweck sind die vollen Kassen.
Auf dem Programm des „Circus Afrika“ stehen auch sogenannte „Kunststücke“ mit indischen und afrikanischen Elefanten. Doch Wildtiere gehören nicht in einen Zirkus und nicht in einen Käfig. Wildtiere haben nicht im Gleichschritt zu laufen und schon gar nicht irgendwelche „Kunststücke“ zu erlernen, um schließlich in der viel zu lauten Manege vor viel zu vielen Menschen mit viel zu grellem Licht begafft zu werden. Wildtiere gehören in ihre angestammte Heimat, um sich in freier Wildbahn entfalten und vermehren zu können. Es gibt zahlreiche Zirkusse, die auch ohne Wildtiere ein hervorragendes Programm darbieten.
Dieser Auffassung sind auch unsere Mitglieder von der Partei DER III. WEG und so wurden in der vergangenen Woche zahlreiche themenbezogene Flugblätter in Oelsnitz verteilt.
Das Halten von Wildtieren im Zirkus muss unterbunden werden, was auch Aufgabe der Ordnungsämter ist. In einigen Städten erteilten die Behörden in der Vergangenheit einem Zirkus mit Wildtieren keine Genehmigung mehr, im Vogtland scheint es die Ordnungsämter und Stadträte nicht zu interessieren. Unserer Partei liegt Tier- und Umweltschutz besonders am Herzen, deswegen treten wir für die Bekämpfung von Tierquälerei und ein Verbot von Wildtieren im Zirkus ein.
Auch in meiner Nähe gastiert derzeit ein Zirkus, in Eching (Kreis Freising). Im Auslauf sieht man vier Kamele; ihre einzige Beschäftigung zwischen den Vorstellungen ist es, zu schlafen oder trockenes Heu zu fressen. Daß diese Tiere in der Wüste zuhause sind und Tagestemperaturen von 40-50° C gewohnt sind und es zu ihrer Lebensweise gehört, kilometerweite Strecken laufen, scheint keine Rolle zu spielen. Auch Elefanten brauchen einen viele Kilometer umfassenden Auslauf, welcher natürlich niemals im Rahmen eines Wanderzirkus, noch in einem Tierpark, gewährleistet sein kann.
„Die Güte des Charakters hängt mit der Liebe zu Tieren so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf: Wer grausam gegenüber Tieren ist, könne kein guter Mensch sein.“ – Arthur Schopenhauer