Letztes Wochenende kam es zu einem Schiedsrichter-Streik im Berliner Amateurfußball. Schiedsrichtersprecher Ralf Kisting sagte im Dlf zur Begründung: „Es darf nicht den ersten toten Schiedsrichter geben.“ Nicht weit entfernt davon war man letzten Sonntag im hessischen Münster, als beim Kreisliga-Spiel zwischen dem FSV Münster und dem TV Semd nach einer gelb-roten Karte ein Spieler der Heimmannschaft dem Schiedsrichter mit der Faust unvermittelt ins Gesicht schlug. Dieser ging bewusstlos zu Boden und musste von einem Rettungshubschrauber in die Notaufnahme gebracht werden. Der Spieler mit der Nummer 12, laut Spielbericht Hayri G., – also wieder einmal ein Ausländer – soll für die Tat verantwortlich sein. Dieser springt nach seiner brutalen Attacke zwei Schritte zur Seite und läuft einfach davon. Weder will er dem Schiedsrichter helfen, noch zeigt er Zeichen von Verunsicherung oder Reue. Heute wurde als Reaktion auf den Gewaltausbruch die komplette 1. Mannschaft des FSV Münster vom Spielbetrieb durch die Vereinsführung abgemeldet.
In Berlin kam es alleine in der laufenden Saison bereits zu 109 Vorfällen von Gewalt und Diskriminierung. In 53 Fällen gehörten Schiedsrichter zu den Opfern. Schiedsrichtersprecher Kisting führt diplomatisch gesagt die Gewalt auf Veränderungen in der Gesellschaft sowie auf fehlende Akzeptanz des Gegners und des Schiedsrichters zurück. Im Klartext heißt das: Mehr Ausländer im Amateurfussball bedeutet auch mehr Gewalt gegen Schiedsrichter. Dieses Phänomen kennen wir ja nicht nur im Bereich des runden Leders, sondern auch aus Schulen, Volksfesten und im Nachtleben.