In einer Presseerklärung vom 06. Oktober hatte das Weiße Haus bekannt gegeben, dass die bald eine lang geplante Operation im Norden Syriens ausführen würde. US-Truppen würden sich nicht beteiligen oder die Operation unterstützen, aber auch nicht länger in dem betroffenen Gebiet stationiert sein. Bereits am 07. Oktober begannen die amerikanischen Truppen mit ihrem Rückzug aus ihren Stützpunkten in Tel Abyad, Tel Musa, Tel Hinzir und Tel Arqam. Alle genannten Orte befinden sich in dem von der Türkei als sogenannten „Sicherheitszone“ deklarierten Gebiet. Kurz darauf sammelten sich massive türkische Truppenverbände an der türkisch-syrischen Grenze und bereiteten sich auf ihren Einsatz vor.
Nach der Niederschlagung von Daesh durch die syrische Armee auf der einen und kurdischen Truppen auf der anderen Seite des Euphrat hat sich die militärische Lage in Syrien weitestgehend beruhigt. Der größte Teil Syriens befindet sich unter der Kontrolle der Regierung von Präsident Bashar al-Assad. Wichtige Gebiete Syriens befinden sich jedoch auch unter der Kontrolle einer massiv durch die USA aufgerüsteten kurdischen Armee. Teile des Gouvernement Idlib befinden sich unter der Kontrolle diverser Rebellengruppen, die unter dem Namen Free Syrian Army (FSA) fungieren und zeitweise besondere Unterstützung der westlichen Welt erhalten haben. Die meisten Teile dieses Korridors befinden sich jedoch unter der Kontrolle des syrischen Al-Quaida-Ablegers Hayat Tahrir al Sham. Die syrische Armee befindet sich in einer langen Offensive gegen dieses Gebiet, wobei ein Ende bislang nicht absehbar ist.
Der türkische Präsident Erdogan verfolgt seit dem Kriegsbeginn in Syrien imperialistische Ziele in dem Land, was sich auch in der Unterstützung ausgewählter türkei-freundlichen Rebellengruppen äußert. Ein besonderes Augenmerk liegt dem osmanischen Groß-Mogul dabei auf den kurdisch-besiedelten Gebieten Syriens. Die Kurden konnten sich im Zuge des Krieges in Syrien weitreichende Autonomie sichern, die langfristig die Möglichkeit eines kurdischen Staates in Aussicht bringen könnten. Da auch in der Türkei eine große, unterdrückte kurdische Population vorhanden ist, fürchtet Erdogan ein Erstarken des kurdischen Widerstands im eigenen Land. Um diesen Bestrebungen einen Riegel vorzuschieben, soll nun die Kontrolle über diese Gebiete gewonnen werden.
Doch die Sicherheitszone soll sich nicht rein auf eine militärische Kontrolle des Gebietes beschränken. Viele Syrer sind vor dem Krieg in die Türkei geflohen. Nachdem die Balkanroute geschlossen wurde, ist ihnen der Weg nach Europa vorerst versperrt. In der Türkei selbst ist von einer „Willkommenskultur“ wenig zu spüren. Auch Erdogan möchte die Araber möglichst schnell wieder loswerden. Daher plant er eine Ansiedlung in Nordsyrien, was natürlich verheerende Folgen für die indigene kurdische Bevölkerung hätte.
Eine besondere Rolle in dem Drama spielt US-Präsident Donald Trump. Die Entscheidung zum Truppenabzug hat letztlich er zu verantworten. Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte Trump einen kompletten Truppenabzug aus Syrien angekündigt. Diesem Versprechen folgten keine Taten. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA die SDF überredet, Truppenverstärkungen aus dem Grenzgebiet abzuziehen, und boten ihnen Sicherheitsgarantien an. Nun folgte die eindeutige Erklärung, im Falle einer türkischen Offensive nicht einzuschreiten, was die türkische Regierung nur als Freibrief auffassen kann. Auf die folgende Kritik an seiner treulosen Politik gegenüber den kurdischen Vasallen reagierte Trump, in dem er jeglichen Verrat abstritt. „(…)wir haben die Kurden, die besondere Menschen und wunderbare Kämpfer sind, in keiner Weise im Stich gelassen“ gab Trump auf Twitter kund. Außerdem kündigte er in einer kryptischen Botschaft an, sollte die Türkei ihre Offensive durchführen, würde er „die Wirtschaft der Türkei total zerstören und auslöschen.“ Die Türkei zeigte sich wenig beeindruckt von dieser Drohung. So sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay, die Türkei sei „kein Land, das seine Handlungen nach Drohungen ausrichtet“.
Wieder einmal zeigt sich, dass die USA mitnichten der selbst ernannte Weltpolizist und Garant von Frieden und Freiheit in der Welt sind. Im vereinigten Vorkriegssyrien hatten die Kurden eine verhältnismäßig komfortable Situation. Mit ihren Autonomiebestrebungen haben die Kurden einen schweren Fehler begangen. Nun zeigt sich in bitterster Konsequenz, dass sie auf das falsche Pferd gesetzt haben. Das mussten bereits zahlreiche Verbündete der USA in der Vergangenheit ebenfalls schmerzlich erfahren. Auch Kooperationsangebote an die rechtmäßige syrische Regierung dürften nun zu spät kommen, um das Kind noch aus dem Brunnen zu holen.
„Bis heute gilt das Adana Abkommen zwischen Syrien und der Türkei aus dem Jahr 1998, in dem es gerade um den Kampf gegen den Terror geht“. „Ich glaube, das ist eine Grundlage, die sehr viele Fragen hinsichtlich der Gewährleistung der eigenen Sicherheit durch die Türkei an ihren Südgrenzen deckt.“
Putin
Die sog. USA ist seit ihren Bestehen ein imperialistischer Staat. Man hat die Natives abgeschlachtet, ihr Land geraubt und in verkommene Reservate eingepfercht -zumindest die,die übrig geblieben sind von ca. 72 Millionen Indianern. Ohne Krieg wär die USA schon lange untergegangen, was jedoch sicher noch kommen wird. Zum Krieg: der Homo Sapiens hat nix dazugelernt. Die Oberen Deppen gegen die Niederen Deppen, und ausbaden muss das die Zivilbevölkerung. Die Welt ist ein Irrenhaus