Kein Mensch muss müssen – eigentlich. Denn es gibt Filme, die muss man einfach gesehen haben. Einer davon ist „Fight Club“, der vor ziemlich genau 20 Jahren in die Kinos kam.
„Eine ganze Generation zapft Benzin, räumt Tische ab und schuftet als Schreibtischsklaven. Durch die Werbung sind wir heiß auf Klamotten und Autos, machen dann Jobs, die wir hassen und kaufen dann Scheiße, die wir nicht brauchen. Wir sind die Zweitgeborenen dieser Geschichte, Leute. Männer ohne Zweck, ohne Ziel. Wir haben keinen großen Krieg, keine große Depression. Unser großer Krieg ist ein spiritueller. Unsere große Depression ist unser Leben. Wir wurden durch das Fernsehen in dem Glauben aufgezogen, dass wir alle mal Millionäre werden, Filmgötter, Rockstars. Werden wir aber nicht, und das wird uns langsam klar! Und wir sind kurz, ganz kurz vorm Ausrasten.“
Treffender lässt sich der geistig-moralische Bankrott der „westlichen Welt“ nicht beschreiben – alles hat einen Preis, aber nichts mehr einen Wert!
Kein Wunder, dass der namenlose Protagonist des Films, gespielt von Edward Norton, einen Ausweg aus seinem trostlosen Termitenleben sucht. Den findet er zunächst in verschiedenen Selbsthilfegruppen, bevölkert von den Verlierern der Konsum–Männer ohne Hoden, Schwerkranke, sonst wie Gescheiterte.
„Wenn Menschen denken, dass du stirbst, hören sie dir richtig zu.“
Als die Konfrontation mit dem Elend anderer nicht mehr ausreicht, um den Weltschmerz zu lindern, lernt der Namenlose den Seifenhersteller Tyler Durden (Brad Pitt) kennen. Eine schillernde Person ist dieser Typ, die den immer weiter um sich greifenden Nihilismus der beiden Hauptfiguren schließlich auf die Spitze treibt, sich allerdings am Ende nicht als der entpuppt, der er zu sein scheint.
„In der Welt, die ich sehe, jagst du Elche durch die feuchten, bewaldeten Schluchten rund um die Ruinen des Rockefeller Center. Du trägst Ledersachen, die den Rest deines Lebens halten werden. Du kletterst die dicken Kudzuranken empor, die den Sears Tower umschlingen. Ein Blick hinunter und du siehst winzige Gestalten die Mais stampfen und Streifen von Wildbret auf der verlassenen Überholspur eines Superhighways auslegen.“
Gemeinsam veranstalten sie im Untergrund brutale Faustkämpfe Mann gegen Mann. Und die Männer kommen, es werden immer mehr – Kellner, Büroarbeiter, Versicherungsangestellte, die nach Feierabend im Ring auf blutige Sinnsuche gehen und am nächsten Morgen wieder zur Arbeit. Geschlagen, aber glücklich, weil die alltägliche Welt ihnen unter der glitzernden Oberfläche wenig zu bieten hat.
Allmählich entwickelt der „Fight Club“ eine eigene Dynamik, zu den Kämpfen gesellen sich anarchische Streiche, die immer mehr zum Terrorfeldzug gegen die Konsumgesellschaft werden, bis am Ende das große Finale aufzieht.
Der Erfolg des Films war anfangs völlig ungewiss. Grundlage ist der gleichnamige Roman von Chuck Palahniuk. Der hatte einst bei einer Schlägerei übel einstecken müssen und wunderte sich, dass ihn niemand auf seine offensichtlichen Verletzungen ansprach. Daraufhin verfasste der ehemalige Journalist, der sein Geld mit dem Schreiben von Reparaturanleitungen verdiente, eine siebenseitige Kurzgeschichte über einen Abend in einem illegalen Kampfklub. Für 50 Dollar Honorar verkaufte er die Geschichte zur Veröffentlichung in einem Sammelband namens „The Pursuit of Happiness“.
Doch die Idee war ausbaufähig. Um den Kern gruppierte Palahniuk Regelverstöße gegen die Gesellschaft wie die Geschichte von Mike, der Pornoschnipsel in Familienfilme schneidet oder die von Geoff, der als Kellner in die Suppe der Gäste pinkelt.
5000 Exemplare hatte die erste Auflage und es dauerte Jahre, bis sie verkauft waren.
Die Wende kam, als sich die Produzenten Ross Grayson Bell and Joshua Donen für 10.000 Dollar die Filmrechte sicherten, David Fincher, Regisseur von „Sieben“ (1995) und „The Game“ (1997) anheuerten und die Leinwandhelden Brad Pitt und Edward Norton mit ins Boot holten. Die Premiere auf dem Venedig-Filmfestival im September 1999 rief gemischte Reaktionen hervor und an den Kinokassen entwickelte sich das Ganze zum Verlust – kein Mann will Brad Pitt ohne Hemd sehen, keine Frau ihn bluten, wie ein Werbeexperte scherzhaft bemerkte. „Fight Club“ kostete 65 Millionen Dollar und spielte in den USA nur 37 Millionen ein.
Erst die DVD-Fassung entwickelte sich über die Jahre zum Kult, mit Sprüchen wie in Stein gemeißelt und als Ausdruck einer verborgenen Sehnsucht nach einem Leben abseits des Hamsterrads der Moderne. Anders als der klassische „Film noir“ liefert „Fight Club“ nicht nur Konsum- und Gesellschaftskritik, sondern zusätzlich satirische Überzeichnung bis ins Absurde, gepaart mit markanten Sprüchen – die Darstellung, der Schnitt, der Rhythmus, die Musik, alles passt.
Es ist eben nicht die beste aller Welten, in der wir leben und selbst die materiellen Errungenschaften des 20. und 21. Jahrhunderts verlieren ihren Glanz, wenn sie die Lebensgrundlagen des Menschen zerstören. Von den menschlichen Wracks, krank an Körper, Seele und Geist, die die Großstädte der westlichen Welt jetzt schon massenhaft bevölkern, nicht zu sprechen.
Einen gangbaren Ausweg aus der Sackgasse der heutigen Zivilisation kann ein Film natürlich nicht bieten, das ist nicht Aufgabe des großen Kinos, aber immerhin einen Fingerzeig geben.
Wir machen Jobs, die wir hassen, und kaufen dann Scheiße, die wir nicht brauchen. Wir sind Männer (und Frauen) ohne Zweck, ohne Ziel – wer so fühlt, der sollte nicht enden wie die Breiviks, sondern sich auf die Suche begeben. Höchste Zeit für echte Werte und rechtes Leben.
Danke auch; klar und treffend.
Wunderbar geschrieben.
„Alles was du hast, hat irgendwann dich.“
Eine Abschwur auf den überbewerteten materiellen Besitz. Der Fingerzeig kam an.
Danke für den Artikel!
Und vor Türken, Arabern, Sinti und Roma, Schwarzafrikanern und noch vielen mehr, geht Ihr trotzdem laufen! Die lachen sich doch nur noch über uns kaputt – wenn sie uns nicht gerade all die Dinge antun, die sie uns nur zu oft und immer öfter antun!
Aber Eure Schilderungen treffen doch schon zu, zu 100%! Ja, so ist unser Volk leider geworden. Aber, auch wenn das jetzt kein Trost ist, ist es so, dass das auf so ziemlich alle Völker in Ländern zutrifft, die wirtschaftlich gut oder gar sehr gut dastehen! Selbst die Spanier halten heute nicht mehr so zusammen, wie noch vor, sagen wir mal, 20 oder 30 Jahren. Daher habe ich auch starke Zweifel, dass sich in Spanien heute noch mal eine Reconquista entwickeln könnte.
Wer ist „Ihr“? Zwar gibt es den ein oder anderen Türken und wenige Araber, die professionellen Kampfsport betreiben und deren Körper an sich schon eine Waffe sind, aber der Großteil der durch Ausländer verübten Gewalttaten geschieht doch mithilfe von Blankwaffen, wie sie jedes Mensch einzusetzen vermag. Das zeugt von schwachen Charakteren, deren Selbstbewußtsein durch ein Messer oder eine Pistole verbessert werden muß; das zeigt außerdem, daß es mit diesen Menschen niemals eine friedliche Koexistenz geben kann, jedenfalls nicht innerhalb eines Landes. Durch diesen Umstand wird es mehr und mehr notwendig, daß sich auch der anständige Deutsche wehrhaft macht; sei es ebenfalls mit einer Blankwaffe oder auf andere Weise. Daß alle nur davon laufen, sobald sich eine gefährliche Situation entwickelt, das glaube besser nicht!
Ja, von den Deutschen spricht man in manchen Ländern gerne verächtlich als „Köterrasse“ und dieser versteckte Vorwurf mag auf einen Teil der Bevölkerung zutreffen. Aber es war zu keiner Zeit jeder Einzelne Mann und jede Frau in einem Volk nur sportlich, stark und agil; Was den Zusammenhalt betrifft, hast Du vollkommen Recht. Da sieht es zumindest in einigen Ländern Europas sehr düster aus, auch wenn dieser fehlende Zusammenhalt natürlich bewusst gefördert wurde. Nachdem zwei Weltkriege über Europa hinwegfegten und die Völker immer noch am Leben waren, versucht man es jetzt eben auf einem unblutigen Weg: Ausrottung durch Verdrängung und versuchte Vermischung, deren Gelingen ich allerdings bezweifle. In meinem Beruf treffe ich sehr viele Menschen und bis auf wenige Ausnahmen gibt es kaum gemischte Paare; In der Regel lebt ein Türke mit einer Türkin zusammen und ein Deutscher mit einer deutschen Frau. Mir ist sogar in einem 20.000 Einwohner zählenden Ort nur ein gemischtrassiges Paar bekannt, also mit einer deutschen Frau und einem Afrikaner.
Die Vermischung sehe ich bis dato als gescheitert an, die Verdrängung dagegen funktioniert so, wie sie es soll. Bleibt zu hoffen, daß es der Mehrheit der Europäer noch auffallen wird, daß ihre Existenz akut bedroht ist!