Die neue israelische Regierung von Benjamin Netanjahu und Benny Gantz möchte am 01. Juli große Teile des palästinensischen Westjordanlands und des Jordantales annektieren. An diesem Tag stimmt das israelische Parlament, die Knesset, über eine formale Annexion der betroffenen Gebiete ab. US-Präsident Donald Trump hat bereits grünes Licht für die Annexion gegeben, die er euphemistisch als Teil seines „Nahost-Friedensplan“ bezeichnet. In der EU verhindern Österreich und Ungarn eine Verurteilung des geplanten Völkerrechtsbruchs. Der Iran hat Unterstützung für jeden in Aussicht gestellt, der das zionistische Regime bekämpft.
Gierige Zionisten fallen über Palästina her
„Es ist an der Zeit, das israelische Gesetz (in den besetzten Gebieten) anzuwenden und ein weiteres glorreiches Kapitel in der Geschichte des Zionismus zu schreiben. … In diesen Territorien wurde die Jüdische Nation geboren“
So kündigte Benjamin Netanjahu seine Pläne zur Annexion von weiterem arabischen Gebiet an. Sein Traum heißt „Groß-Israel“, ein unbegrenztes Wachstum des zionistischen Gebildes in Nahost. Bereits jetzt schaffen jüdische Siedler neue Fakten in den betroffenen Gebieten. Ständig sprießen neue Siedlungen auf den formell unter der Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde stehenden Gebieten hervor. Den Palästinensern sind die Hände gebunden, ein eigener Staat wird ihnen verwehrt. Während Israel mit vier Milliarden Dollar jährlich allein aus den USA finanziert wird, sind die Palästinenser mittellos. Viele arabische Machthaber haben den Kampf gegen das zionistische Gebilde aus Geldgier und Machthunger eingestellt, mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche bleiben sie still angesichts des Unrechts an ihren arabischen Brüdern.
Die Annexion des Westjordanlands und des Jordantales ist nur ein formeller Schachzug. Doch für die palästinensische Autonomiebehörde könnte sie das Aus bedeuten. Die Annexion macht auch klar, dass die hochgepriesene „Zwei-Staaten-Lösung“ nichts weiter als ein Luftgebilde in den Köpfen naiver europäischer Politiker ist. Jüdische Politiker sind sich ihrer Sache sicher, so erklärte der neue designierte UN- und US-Botschafter Israels Gilad Erdan: „Ich glaube mit meinem ganzen Herzen, dass wir ein biblisches und gesetzliches Recht auf Judäa und Samaria haben.“ Um Druck auf die Palästinenser auszuüben, haben israelische Behörden offenbar die Drosselung der Wasserversorgung für die Palästinenser in der Gegend veranlasst. Amerikanische Kriegsschiffe patrouillieren derzeit im Persischen Golf, um ein iranisches Einschreiten zu verhindern.
Neue Intifada? Wut in arabischen Staaten wächst
Die Palästinenser versuchen, sich mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas beendete in der vergangenen Woche die Sicherheitsvereinbarung mit Israel. Somit könnte es zu ersten Angriffen auf israelische Truppen in dem Gebiet kommen. König Abdullah II. von Jordanien warnte vor einem „massiven Konflikt“ im Falle der Annexion. Auch Länder wie Ägypten, Kuwait und Katar könnten ihre Friedenspläne mit dem zionistischen Gebilde begraben. Der katalanische EU-Chefdiplomat Josep Borrell forderte Israel auf, von den Annexionsplänen Abstand zu nehmen. Doch in Israel weiß man, dass die Worte des EU-Vertreters keine Konsequenzen nach sich ziehen werden. Selbst eine offizielle Verurteilung durch die EU wird es nicht geben, weil Österreich und Ungarn sich dagegen ausgesprochen haben.
Gewohnt klare Worte fand jedoch der iranische Führer Ali Khamenei. „Das zionistische Regime hat bewiesen, dass es sich nicht an einen Vertrag hält und keine Logik außer Gewalt versteht“ schrieb er in einer Erklärung am vergangenen Mittwoch. „Die Natur des zionistischen Regimes ist nicht mit dem Frieden vereinbar, weil die Zionisten versuchen, ihr Territorium zu erweitern und sich sicherlich nicht auf das beschränken werden, was sie bereits besetzt haben“. Khamenei fordert daher die Eliminierung Israels. Er versteht darunter nicht die generelle Eliminierung der Juden, sondern die Errichtung eines neuen palästinensischen Staats, in dem die Menschen entscheiden sollen, deren Ahnen bereits vor 100 Jahren schon auf dem Boden lebten. Bis zur Errichtung des palästinensischen Staates müsse der Kampf weitergehen. Iran werde jede Nation oder Gruppe unterstützen, die sich dem zionistischen Regime widersetzt und es bekämpft.
Von Katar wird keine Hilfe kommen, da es von über 8000 US-Soldaten besetzt wird. Was soll man noch zu diesem Vorgang sagen? Hier reiht sich eine Ungerechtigkeit an die andere und das seit über achtzig Jahren. Nun wird einfach durch Israelis abgestimmt, ob man denn dieses oder jenes Gebiet in Besitz nehmen möchte; Man stelle sich nur vor, Frankreich würde darüber abstimmen lassen, ob es sich das Rheinland einverleiben möchte.
Unglaublich. Und sich dann wundern, warum das jüdische Volk seit Jahrtausenden nicht gerade einen hohen Beliebtheitsgrad hat…Wann haben sie jemals etwas uneigennütziges getan, wann haben sie jemals einem anderen Volk geholfen? Ihre wenigen Verbündeten bekamen sie durch Macht und Einfluss und des schnöden Mammons wegen und nicht etwa, weil die Nationen dieser Welt so furchtbar gerne mit Israel befreundet sein möchten. Ohne die Zweigstelle USA sähe die Lage ohnehin ganz anders aus; Man nehme nur einmal das kleine Kuwait und zöge die achttausend US-Soldaten daraus ab, stelle das Land wieder vollständig her und verschaffe ihm die Souveränität, schön gäbe es ein Problem mehr für das arme Israel. Aber so wurde diese Gefahr schon vor Jahren ausgeschaltet, Problem erledigt; „Wer ist der nächste?“ – scheint man sich zu fragen. Natürlich der Iran, spätestens seit dem Jahr 2006 Israels Erzfeind und nur deshalb noch nicht unter amerikanischer Kontrolle, weil die Iraner nicht zu jenen gehören, die sich kaufen oder knechten lassen wie nur allzu viele andere Nationen.
Ja, die Juden haben – wie jedes Volk der Welt – ein Recht auf eine Heimat für sich, aber nicht auf Kosten eines anderen Volkes.
„Die Worte, die ich jetzt zu Ihnen sagen werde, sind wie die Sprossen einer Leiter, die immer weiter nach oben führt: Herzl, der zionistische Kongress, das englische Uganda-Projekt, der künftige Weltkrieg, die Friedenskonferenz, auf der mit Hilfe Englands ein freies und jüdisches Palästina geschaffen werden wird.“
– Max Nordau, engster Mitarbeiter von Theodor Herzl, dem Führer der zionistischen Bewegung, 1903
Palästina hatte nie eine Chance.