Der Stützpunkt Mittelland lud zu Pfingsten Mitstreiter und Sympathisanten unserer Partei zu einer gemeinsamen Wanderung in die Natur des Südharzes ein.
Stärkung von Körper, Geist und Gemeinschaft
„Lasst das Lärmen,
lasst die laute Stadt!
Wandert in die Weite,
trinkt euch augensatt!
Sehr die Knospen schwellen
heimlich Blatt für Blatt,
leuchtend wie ein Lächeln,
das noch Glauben hat.
Pfingsten! Lasst die Seele
tiefen Atem tun,
dass er ihr nicht fehle,
in sich selbat zu ruhn.“
Hermann Claudius
Das Pfingstbrauchtum ist als Frühlingsbrauchtum auf die Verehrung und Würdigung sowie das Erhoffen bzw. Beschwören der Fruchtbarkeit und des möglichst reichlichen und gesunden Gedeihens von Pflanzen, Nahrungsmitteln und Tieren zurückzuführen.
In vielen Regionen Deutschlands gibt es zu Pfingsten Brauchtum, das dem Maibrauchtum im Rheinland ähnelt oder Elemente eines Hirtenfests zum Weideauftrieb des Viehs umfasst, dazu gehören z. B. das Pfingstbaumpflanzen in der Lüneburger Heide, in Oelde der Pfingstenkranz, oder der Wäldchestag, in Halle. Auch das „Birkenstecken“ ist ein alter Brauch, wo sich in der Pfingstnacht Junggesellen aufmachen, um ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand zu stellen, ein typisches Symbol der Fruchtbarkeit.
Ganz in diesem Sinne trafen sich Streiter unserer Partei „Der III. Weg“ in diesen Tagen im Südharz und gingen gemeinsam wandern. Auf dem Karstwegen ging es in einer wohlgemuten Gemeinschaft in die einmalige Landschaft des dortigen Gipskarstes.
Durch alte Obsthaine, an Feldrainen entlang ging es hinein in die heimischen Wälder, welche die Hügel der Karstlandschaft bedecken. Das Durchhaltevermögen und der Gruppenzusammenhalt der Wanderer wurde mit so manchem atemberaubenden Ausblick von den steil abfallenden Gipfeln in den Abgrund und hinein ins weite Vaterland belohnt.
Nach einem langen Tag im Sinne unserer Gemeinschaft löste sich die Wandergruppe auf und Jung und Alt machten sich positiv beschwingt von vielen neuen Eindrücken auf den Weg in heimische Gefilde.
Das Questenfest als Brauchtumspflege im Südharz
Am Südrand des Harzes liegt der kleine Ort Questenberg, in welchem jährlich zu Pfingsten ein uralter Brauch – das „Questenfest“ – begangen wird. Die Queste ist ein riesiger Kranz. Nahe des Ortes wird diese auf einem etwa 10 Meter hohen Baumstamm befestigt, wo sie schützend und segnend auf einer das Dorf überragenden Felssteilwand steht und weithin sichtbar ist.
Der sogenannte „Questenbaum“ selbst ist ein geschälter Eichenstamm mit einem aufgesetzten Radkreuz, einem Busch aus Baumzweigen an der Spitze und zwei Quasten aus Birkenreisig an den Seiten des Radkreuzes. An jedem Pfingstmontag geht die Dorfgemeinschaft zu diesem Ort und dort wird zum Sonnenaufgang der alte Kranz heruntergenommen. Dazu wurde die aufgehende Sonne mit dem Absingen eines Liedes begrüßt:
“Dich seh ich wieder, Morgenlicht,
Und freue mich der edlen Pflicht,
Dem Höchsten Lob zu singen.
Ich will, entbrannt von Dankbegier,
O mildester Erbarmer, dir
Mit heilgem Mut lobsingen.
Schöpfer, Vater,
Deine Treue
Rührt aufs neue
Mein Gemüte.
Froh empfind ich deine Güte.”
Das alte Reisig wird danach verbrannt und am Nachmittag der Kranz und die Quasten aus frischem Birken- und Buchengrün erneuert. Der Eichenstamm wird bei Bedarf, meist alle 10 Jahre, neu gesetzt.
Über den Ursprung des Festes gibt es unterschiedliche Auffassungen. Manche Quellen betonen, die Queste stelle möglicherweise eine Variante der germanischen Irminsul dar, andere betonen, dass die Wurzeln des Festes auch auf wendische Traditionen zurückgehen könnten.
Wie dem auch immer sei, in einer Zeit, in der Eigennutz vor Gemeinwohl geht und in der der Materialismus jeden Bezug zu einem Glauben und der Natur im Keim erstickt, sind es genau diese Volksfeste, regionale Traditionen und alten Volksriten, welche das Überleben unseres Volkes sichern und deswegen von so unschätzbarem Wert sind.
Sie sind Träger einer tiefen Spiritualität und eines Gemeinschaftsgefühls. Jene alten Traditionen, welche so tief in unserem deutschen Wesen verankert sind, berühren unsere Seelen und Herzen auf eine Art und Weise, wie der moderne Materialismus es niemals vermag und lässt das unbändige Feuer der Zukunft und der Hoffnung aufs Neue entflammen.