Weil die konservative Regierung Griechenlands unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis ein neues Hochschulgesetz verabschieden will, haben Tausende linksradikale Studenten und deren Genossen sich an Protesten in Athen, Thessaloniki, Patras und Iraklio auf Kreta beteiligt. In Athen versuchten mit Knüppeln bewaffnete Kommunisten, die Polizeiabsperrungen zum Parlament zu durchbrechen, später attackierten Linksautonome u.a. vom Universitätsgelände heraus die Polizeikräfte mit Brandbomben und Steinen.
Die Gesetzesänderung sieht eine geplante Begrenzung der Studienzeit sowie die Einführung einer Art „Campus-Polizei“ vor. Dauerstudenten sollen künftig exmatrikuliert werden, wenn sie mehr als eineinhalb mal so lange studieren, wie es die Regelstudienzeit vorsieht. Ausnahmen sollen jedoch möglich sein, wenn Betroffene z.B. nachweisen können, dass sie jede Woche viele Stunden damit verbringen, sich den Studien- und Lebensunterhalt zu verdienen.
Griechische Medien schätzen, dass von dieser Maßnahme aktuell rund 235.000 Studenten betroffen sein könnten, darunter viele linke Dauerstudenten. Die „Universitäts-Polizei“ lehnen linke Parteien und Studentenorganisationen ebenfalls ab, da künftig Polizeibeamte überwachen sollen, wer den Campus betritt. Bisher sind griechische Universitäten als eine Art linksradikaler Freiraum zu betrachten. Von dort aus werden regelmäßig schwerste Straftaten geplant und ausgeführt. Gleichzeitig dient das Universitätsgelände als Rückzugsraum bei Ausschreitungen gegen die Polizei, da diese das Gelände nicht betreten dürfen.