Wenn Menschen eine Inkongruenz zwischen ihrem erlebten und biologischen Geschlecht erfahren, spricht man von einer Geschlechtsidentitätsstörung (GIS), auch Transsexualität genannt. Sie zeigt sich in dem Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden – auch mittels hormoneller und chirurgischer Eingriffe. Transsexualität ist gemäß ICD 10 eine anerkannte Erkrankung und tritt mit einer geschätzten Prävalenz von 0,001 bis 0,002 Prozent weltweit selten auf. Michelle Cretella, Präsidentin des American College of Pediatricians (eine sozialkonservative Interessenvertretung von Kinderärzten und anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe in den Vereinigten Staaten), hält die immer häufiger werdenden Hormonbehandlungen im Kindesalter für ein nichtwissenschaftliches Massenexperiment und warnt vor einem unverantwortlichen Boom (vgl. The Daily Signal, online, 3.7.2017)
Einer der südlichsten Bundesstaaten der vereinigten Staaten von Amerika, Arkansas, verbietet nun die Hormonbehandlung sowie operative Veränderungen an Geschlechtsmerkmalen von transsexuellen Jugendlichen. Der Staat mit fast 3 Millionen Einwohnern, der auch den Beinamen „Land of Opportunity“ (Land der Möglichkeiten) trägt, schiebt der Geschlechtsumwandlung bei Jugendlichen einen Riegel vor. „Family Council“, eine konservative Organisation, zeigte sich hocherfreut über die Entscheidung und bezeichnete sie als ,,Wirklich gute Nachricht“. Ihr Vorsitzendender Jerry Cox teilte mit: „Geschlechtsumwandlungen können dazu führen, daß Kinder unfruchtbar werden und für ihr Leben gezeichnet sind. Das ist der Grund, warum viele Menschen sie mit Kinderexperimenten gleichsetzten.“
Der hierzulande vielgelobte, aber geistig nicht mehr ganz so fitte Heilsbringer und US-Präsident Joe Biden beendete unterdessen das Trans-Verbot im US-Militär. Ende Januar hob US-Präsident Joe Biden den Beschluß seines Vorgängers Donald Trump auf, wonach sogenannte Transgender-Personen nicht im US-Militär dienen dürfen. Schon am Tag seiner Amtseinführung hatte „Sleepy Joe“ (Weil es schon mal passieren kann, dass Biden komplett den Faden verliert und sogar bei öffentlichen Auftritten mitunter gedankenverloren wirkt, bezeichnet sein Kontrahent Donald Trump ihn auf Twitter immer wieder als „Sleepy Joe“) ein Dekret unterzeichnet, daß es „männlichen“ Transgender-Schülern erlaubt, bei Wettkämpfen gegen eine weibliche Konkurrenz anzutreten. Die Umkleidekabine des Geschlechtes zu benutzen, dem sie sich zugehörig fühlten, ist somit natürlich auch erlaubt.
In Deutschland gilt für eine Geschlechtsumwandlung bei Jugendlichen eine Altersgrenze. Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist Volljährigkeit, also ein Mindestalter von 18 Jahren, empfohlen, um sich bei Transsexualität operativ behandeln zu lassen. Hormongaben sind ab dem 16. Lebensjahr möglich.