Ein Interview gegenüber der Zeitung „Magyar Nemzet“ hat dem ungarischen Torwarttrainer von Hertha BSC, Zsolt Petry, den Arbeitsplatz gekostet. Der 54-Jährige hatte sich kritisch zum Thema Migration geäußert. Zudem hatte Petry Schwulenpropaganda des RB Leipzig-Torwarts Peter Gulacsi kritisiert. Nach erwartbaren Protesten aus der Schwulenszene ist Petry wieder zurückgerudert. Doch vergebens: Hertha BSC hat den Ungarn entlassen.
Ein Lehrstück in Sachen Meinungsfreiheit
Der moderne Fußball ist ein dickes Geschäft. Doch wer hier am Ball bleiben möchte, muss sich an Spielregeln halten. Eine dieser Spielregeln ist es, politisch konform aufzutreten. Fußballspieler sind schon seit Jahrzehnten nicht grade für gehaltvolle politische Aussagen bekannt. Viel mehr haben Fußballer gelernt, möglichst nichtssagende Plattitüden von sich zu geben. Wenn Fußballer aus der Reihe scheren, dann nur mit Aussagen, die dem Zeitgeist entsprechen. Ein Beispiel hierfür ist der Ungar Peter Gulacsi. Er ist Torwart beim Retorten-Verein RB Leipzig. Im Februar hatte er ein Gesetz in seinem Heimatland kritisiert, dass Homosexuellen die Adoption von Kindern verbietet. Er sagte: „Ich stehe für Regenbogenfamilien! Sprechen wir uns gegen Hass aus, lasst uns akzeptabler und offener sein!“ Zudem behauptete er: „Alle Menschen haben das Recht auf Gleichheit.“
Aussagen, die bei postfaktischen BRD-Eliten gut angekommen. Jedoch auch Äußerungen, die bei Menschen, die am traditionellen Familienbild festhalten, auf wenig Verständnis stoßen. Gerade in Ungarn gibt es noch viele Menschen, für die eine Familie aus Vater, Mutter und Kindern besteht. Insofern spricht Zsolt Petry für den durchschnittlichen Ungarn, wenn er die Aussagen von Gulacsi kritisiert. So sagte er gegenüber der konservativen Zeitung „Magyar Nemzet“: „Die liberale Meinung von Peter Gulácsi zu Regenbogenfamilien wird von der Mehrheit der ungarischen Gesellschaft nicht geteilt. Deshalb haben viele Menschen begonnen, ihn zu kritisieren. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mich als Sportler auf den Fußball konzentrieren und keine Stellung zu öffentlichen oder gesellschaftspolitischen Themen beziehen.“
Grade diesen Ratschlag an Gulacsi hätte Petry jedoch selbst befolgen müssen, um seine Arbeitslosigkeit zu verhindern. Offenbar hatte Petry nicht erwartet, dass sein Interview in Ungarn bis nach Deutschland durchdringen würde. Vollkommen richtig hatte Petry festgestellt, dass Migrationskritik in Deutschland repressiv geahndet wird. „Die Liberalen blasen die Gegenmeinungen auf: Wenn du die Migration nicht gut findest, denn schrecklich viele Kriminelle haben Europa überlaufen– dann werfen sie dir sofort vor, dass du ein Rassist bist.“ Weiter führte er aus: „Die Liberalen vergrößern den Dissens: Wer nicht glaubt, dass Migration gut ist, weil Europa von Kriminellen überrannt wird, wird schon als Rassist gebrandmarkt. Das ist nicht akzeptabel, die Meinung des anderen wird weniger toleriert, besonders wenn er eine konservative Meinung vertritt.“
Wie zum Beweis für die genannte Intoleranz gegenüber Andersdenkenden hat der Berliner Fußballklub Hertha Zsolt Petry umgehend gefeuert. Dem sei eine „intensive Aufarbeitung“ vorangegangen, erklärte der Bundesligist. Diese Aufarbeitung könnte wohl aus einem nachdrücklichen Gespräch mit der Schwulen-Lobby bestanden haben. So hatte der Schwulenfunktionär Alfonso Pantisano von der „SPD queer Berlin“ die „Rote Karte“ für Petry aufgrund seiner Aussagen gefordert. Er hatte erklärt, Hertha müsse jetzt unverzüglich handeln, denn „Homophobie und Fremdenfeindlichkeit dürfen in den eigenen Reihen nicht geduldet werden“.
Zuvor hatte Petry noch versucht, seinen Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen und in die Rolle des unpolitischen Sportsmanns zurückzukehren. Er ließ über Magyar Nemzet mitteilen, dass er die Meinung von Peter Gulacsi respektiere, dass er sich nicht diskriminierend über sogenannte Regenbogenfamilien geäußert habe und dass er seine Aussage zur Einwanderungspolitik sehr bedauere. Er wolle sich auch bei allen „Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe“ entschuldigen.
Die Meinungsfreiheit ist eben nur noch eine hohle Phrase.