Befreiungsnationalismus statt Chauvinismus: Gegen Putin – für die Russen!

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Im Verlauf des weiter andauernden Krieges in der Ukraine kommt es nicht nur zu vielen Solidaritätsbekundungen mit der angegriffenen Nation, sondern auch zunehmend zu einem Chauvinismus gegen das russische Volk. Befeuert von der liberalen Presse, die sonst gegen jede Art von vermeintlichen „Diskriminierungen“ kämpft, fordert das westliche Establishment Gesinnungsbeweise von Russen, ja auf der Seite des Westens zu sein. Viele Sanktionen des Westens treffen nicht die russische Wirtschaft oder Oligarchencliquen, sondern das russische Volk oder einzelne seiner Vertreter, die keine Schuld an diesem Krieg trifft. Sportler werden ausgegrenzt, Wissenschaftler von internationalen Projekten ausgeschlossen und sogar vereinzelt russische Geschäfte in Westeuropa angegriffen. Wie verlogen der Westen und allen voran die USA dabei sind, zeigt sich daran, dass sie wirtschaftlich nichts kostende Sanktionen als Symbolpolitik gegen am Krieg unbeteiligte russische Menschen erlassen, während sie mit den verantwortlichen Kriegstreibern weiter Geschäfte tätigen.

Auch wenn wir uns solidarisch mit der ukrainischen Nation erklären, lehnen wir einen solchen antirussischen Chauvinismus ab. Dieser Krieg ist kein Überfall des russischen Volkes auf eine Brudernation, sondern der Krieg des russischen Imperialismus im Kreml. Die Machthaber dort bekämpfen jedoch nicht nur das ukrainische, sondern auch das eigene Volk. Oppositionelle, insbesondere Nationalisten, werden scharf verfolgt, die Medien sind gleichgeschaltet und oppositionelle Medien werden zensiert. Große Teile des Volkes leben in Armut, während sich Oligarchen an den Reichtümern der Nation die Taschen vollstopfen. Geschützt werden sie von einem korrupten, repressiven Sicherheitsapparat, der mit Schlagstöcken und zum Teil auch Mordanschlägen jeden Widerstand gegen dieses System versucht niederzuhalten. Im Rahmen der Anti-Kriegs-Proteste des russischen Volkes mehren sich täglich die Verhaftungen und dennoch erheben immer noch Russen ihre Stimme gegen diesen Krieg.

Zur Unterdrückung dieser Stimmen wurde nun ein eigenes Gesetz mit drakonischen Haftdrohungen erlassen, das sich in eine Reihe verschiedener anderer Gesinnungsparagraphen einreiht. Das beste Argument gegen eine komplette Verurteilung des russischen Volkes sind neben diesen Stimmen die zahlreichen russischen Freiwilligen, die in den Reihen ukrainischer nationalistischer Einheiten nicht nur für die Ukraine, sondern auch für die Befreiung ihres Volkes kämpfen. Dass Teile des Volkes diesen Krieg unterstützen, woran sicherlich auch die Propaganda der kremltreuen Presse ihren Anteil hat, gehört zwar auch zur Wahrheit, ändert aber nichts an der Ablehnung des antirussischen Chauvinismus. So wenig wie das ganze deutsche Volk für die Politik Angela Merkels oder die Überfremdungswünsche einer lautstarken, volksfeindlichen Minderheit verantwortlich ist, so wenig ist das ganze russische Volk für die Politik Putins und die Anhänger seiner Politik verantwortlich.

Distanzierungsforderungen eines moralisch verkommenen Westens, der nun russische Sportler von Veranstaltungen ausschließt, während er selber in Syrien und anderwo Kinder bombardiert, sind genauso wertlos wie vermeintliche Oppositionelle, die die Hegemonie Washingtons über Europa mit der Moskaus austauschen wollen. So wie wir für eine Freiheit für das ukrainische Volk jenseits von Ost und West eintreten, so erstreben wir auch die Freiheit unseres Volkes von Amerika und die Freiheit des russischen Volkes von seinen Unterdrückern. Unser Kampf gilt aber nicht „dem“ Russen oder dem russischen Volk und auch nicht russischen Sportlern oder Wissenschaftlern, sondern der Regierung im Kreml, dem kapitalistischen System in Russland und dem russischen Imperialismus – genauso wie ihren westlichen Spiegelbildern. In diesem Kampf können und sollten wir nicht alle Brücken und Verbindungen zum russischen Volk abbrechen, sondern ganz im Gegenteil die Kontakte zur systemkritischen nationalistischen Opposition verstärken.

Wenn das liberale westliche Establishment nun jedoch unterschiedslos auf jeden einzelnen Russen losgeht, wird es das russische Volk, statt zu unterstützen, eher noch enger an seine Unterdrücker binden. Wir haben nicht auf ein konstruiertes Feindbild einzuschlagen, das insbesondere von US-amerikanischen Interessengruppen aus geopolitischem Kalkül geschürt wird, sondern dem russischen Volk in seinem Freiheitsstreben die Hand zu reichen, ohne es aber zu einer weiteren Kolonie von Coca-Cola und Wallstreet zu machen. Wir kennen die Strategie des Liberalismus, ganze Völker als „Tätervolk“ zu brandmarken und sie zum absolut Bösen zu erklären, nur zu gut, um ihr nicht auf den Leim zu gehen.

Wir wissen, dass mit solchen Kampagnen nie den Völkern geholfen wird, sondern nur den Machtinteressen der westlichen Plutokratien. Dem ukrainischen Volk ist mit solchem Hass gegen das russische Volk nicht geholfen, ihm wäre aber sehr wohl geholfen, wenn heuchlerische Vertreter dieses Chauvinismus nicht unter der Hand weiterhin Geschäfte mit den Verantwortlichen dieses Krieges machen würden. Wir haben nicht ganze Völker aufgrund liberaler Kampagnen zu hassen, sondern die Verantwortlichen dieses Krieges, die genauso im Kreml wie in Brüssel und Washington sitzen. Eine nationalrevolutionäre Antwort auf diesen Krieg kann nicht der Hass auf das russische Volk sein, das wie wir zur europäischen Völkerfamilie gehört.

 

Unsere Antwort auf die Kriegstreiber in Ost und West kann nur lauten: Friede den Völkern, Krieg dem Imperialismus!

1 Kommentar

  • Mußte mal gesagt werden. Kriege werden von Staaten geführt, um ihre Interessen durchzusetzen. Die Idee, daß der Gegner nicht der gegnerische Soldat, sondern das Volk, dem er angehört, ist, dem man jegliche Menschlichkeit abspricht, geht auf die englische Kriegspropaganda zu Zeiten es 1. Weltkriegs zurück. Dieser «Innovation» könnten wir uns mal wieder entledigen.

    RW 11.03.2022
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