Krieg in der Ukraine – Tag 10 | 05.03.2022

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23:59 Uhr: Lage in der Ukraine am Abend des 05.03.2022

Auch heute wurden keine nennenswerten Gebietsgewinne der Invasoren bekannt. Die schwersten Kämpfe tobten bei Mariupol. Hier konnten aber die Verteidiger mehrere Angreiffe abwehren und sogar einzelne Vorstöße wagen und russische Raketenwerfer ausschalten.

In einigen besetzten Städten wie Kherson, Melitopol, Bilokurakyne oder in Nowopskow gingen die Einwohner auf die Straße, um gegen die russische Besetzung zu protestieren. Bis auf Nowopskow reagierten die russischen Soldaten zurückhaltend. Schossen zwar in die Luft, aber zogen sich dann meist zurück. In Nowopskow wurde ein Demonstrant offenbar von den Soldaten angeschossen.

Beachtlich waren an diesem Tag die Achtungserfolge der ukrainischen Luftabwehr. Diese konnte nach eigenen Angaben drei Kampfjets und mindestens einen Hubschrauber abschießen. Bei mindestens zweien der Jets handelte es sich um moderne Flugzeuge des Herstellers Suchoi (mindestens eine Su 34) und ein Erdkampfflugzeug vom Typ Su 25. Gerade der Abschuss der modernen Jets zeigt, dass hier offenbar bereits aus dem Westen gelieferte Flugabwehrsysteme zum Einsatz kamen, da diese Flugzeuge über recht wirkungsvolle Abwehrmaßnahmen verfügen. Auch konnte eine russische Anti-Radar-Rakete abgefangen werden, die auf ein Flugabwehrsystem zusteuerte.

Die Partisanentätigkeiten im Rücken der Angreifer gehen weiter. Darüber hinaus konnte im Umland von Charkow und in den Außenbezirken wieder verlassenes russisches Gerät, darunter auch moderne T 90- und modifizierte T 80-Kampfpanzer, in ukrainische Bestände überführt werden.

 

21:30 Uhr: Nachricht aus Mariupol

Ruhm der Ukraine!
Seit 10 Tagen dauert der Krieg in der Ukraine an, auch in Mariupol. Heute versuchte der Feind, die Verteidigung aus drei Richtungen zu durchbrechen, aber dank des Mutes des Militärs gelang es, alle Angriffe abzuwehren. Der Feind erlitt Verluste, zerstört und beschädigt wurden: 3 Panzer, 4 Schützenpanzer, weiter verbrannte eine feindliche Kolonne am Stadtrand. Es gab heute auch einen Versuch, einen „Grünen Korridor“ zu organisieren, um die Bevölkerung zu evakuieren. Wieder einmal hielten die russischen Attentäter ihr Wort nicht und beschossen zynisch und gemein die Straße, auf der die Zivilisten fahren sollten. Feindliche Flugzeuge, Artillerie und Raktetenartillerie feuern weiter auf die Stadt. Mariupol ist eine Stadt der Stahlproduzenten, die von Stahlkriegern verteidigt wird, die mutig die Verteidigung halten.

Wir rufen die ganze Ukraine auf, für Mariupol zu kämpfen.

Eroberter Raketenwerfer am Stadtrand von Mariupol

 

20:30 Uhr: Anti-Radar-Rakete abgeschossen

Über dem Gebiet Kramatorsk ist es der ukrainischen Luftverteidigung gelungen, eine russische Anti-Radar-Rakete abzuschießen. Einfach erklärt: Um Flugzeuge abzuschießen, werden u.a. radargesteuerte Flugabwehrraketen verwendet. Diese können Flugzeuge über eine große Entfernung wirkungsvoll bekämpfen, aber auch auf kurzen Strecken wirken. Um diese gefährlichen Gegner auszuschalten, setzen speziell ausgerüstete Flugzeuge wiederum Anti-Radar-Raketen ein. Diese verfolgen die vom Flugabwehrradar ausgestrahlten Signale bis zu deren Endpunkt und zerstören so die Radaranlage, welche daraufhin keine Flugabwehrraketen mehr ins Ziel leiten kann. Eine Anti-Radar-Rakete kann aber wiederrum von einer Flugabwehrrakete abgeschossen werden. Dies erfordert jedoch eine schnelle Reaktion und eine gute Beherrschung der Technik. Genau dies ist hier passiert. Die ukrainische Flugabwehr hat sich offenbar langsam von den ersten Schlägen erholt.

 

Überreste der russischen Anti-Radar-Rakete

20:00 Uhr: Weitere Kolonne bei Charkow „gefunden“

Ukrainische Polizisten haben bei Charkow eine weitere russische Kolonne aufgespürt. Die Ausrüstung der Invasoren liegt um die zurückgelassenen Fahrzeuge herum.

19:30 Uhr: Weitere Plünderungen durch Russen

Weitere Aufnahmen zeigen Russen, die sich in einem Lebensmittelmarkt eindecken.

19:00 Uhr: Wieder mehrere Panzer bei Charkow erbeutet

Die Verteidiger haben wieder mehrere verlassene Russenpanzer bei Charkow erbeutet.

18:30 Uhr: Viele Freiwillige in Saporischschja

In der Stadt Saporischschja am Dnepr stehen zahlreiche Bürger Schlange, um sich eine Waffe aushändigen zu lassen.

18:00 Uhr: Russische Soldaten eröffnen Feuer auf Zivilisten

In Nowopskow, im Nordosten der Ukraine, haben russische Soldaten das Feuer auf protestierende Bürger eröffnet. Mindestens eine Person wurde dabei verletzt.

 

16:00 Uhr: Feldmodifikation russischer Fahrzeuge

Die ersten interessanten Feldmodifikationen tauchen bei der russischen Armee auf. Hier hat eine russische Pioniereinheit ihre Lastwagen mit Baumstämmen abgesichert. Vermutlich sollen die Stämme zwei Funktionen erfüllen: Leichter Schutz gegen Beschuss und Baumaterial für einen Knüppeldamm, um schlammigen Untergrund zu überwinden. Die Lastwagen transportieren eine Pontonbrücke zum Überwinden von Gewässern.

15:15 Uhr: Weitere Hubschrauber abgeschossen

Im Süden konnten ukrainische Marineinfanteristen nach eigenen Angaben vier russische Kampfhubschrauber vom Typ Mi 24 oder Mi 35 abschießen.

 

14:45 Uhr: Gefechte in Butcha

In Butcha, Nordwestlich von Kiew, konnten Azow-Soldaten russische Panzerfahrzeuge zerstören.

14:15 Uhr: Straßenszene aus Kiew

13:45 Uhr: Weiteres Flugzeug der Russen abgeschossen

Bei Nikolaev ist ein weiteres Suchoi-Flugzeug der russischen Marineflieger von den Ukrainern abgeschossen worden. Der Pilot konnte aussteigen und wurde gefangen genommen.

 

 

 

12:45 Uhr: Situation in Mariupol

Folgend eine Meldung des Azow-Batallions:

In den Außenbezirken der Stadt wird heftig gekämpft. Der Beschuss von Wohngebieten geht weiter. Die Russen zerstören rücksichtslos die Häuser der Einwohner von Mariupol, um die Bürger zur Verzweiflung zu zwingen und sich der Besatzung nicht zu widersetzen.
Heute versammelten sich Einwohner von Mariupol in mehreren Bezirken der Stadt, um eine Evakuierungskolonne zu bilden. Der Feind zeigte wieder einmal sein wahres Gesicht und feuerte auf die Bereiche der Stadt, in denen sich Menschen zur Evakuierung versammelten. Das ukrainische Militär konnte die Menschen davon überzeugen, sich in ihre Häuser zu zerstreuen, wodurch Verluste vermieden wurden. Wir fordern die Bewohner von Mariupol dringend auf, die Informationen über die Evakuierung aus mehreren Quellen, einschließlich des Militärs, zu überprüfen, da es ständig Neuigkeiten über die angeblichen grünen Korridore gibt. Diese Information ist jedoch nicht wahr.

12:15 Uhr: Moderne Panzer erbeutet

Wieder wurden moderne russische Panzer erbeutet. Hier zwei T 90-Kampfpanzer.

 

11:45 Uhr: Abgeschossene Piloten gefangengenommen

Mindestens ein Pilot der bei Tschirnihiw abgeschossenen Maschine vom Typ Su 34 konnte gefangengenommen werden. Es handelt sich um einen erfahrenen Bomberpiloten, der schon in Syrien im Einsatz war. Im Ort wurden Bomben gefunden, welche das Flugzeug beim Absturz verloren hatte. Der zweite Pilot überlebte den Absturz nicht.

11:30 Uhr: Proteste auch in Berdjansk

Auch in der Stadt am Asowschen Meer regt sich Bürgerprotest gegen die Besetzung.

11:15 Uhr: Abschuss eines russischen Kampfjets bei Tschernihiw

Das Video soll den Abschuss eines zweisitzigen russischen Suchoi-Kampfjets (genauer Typ nicht erkennbar) bei Tschernihiw zeigen. Die Piloten scheinen mit dem Schleudersitz auszusteigen.

11:00 Uhr: Etwa 66.000 Ukrainer in Heimat zurückgekehrt

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind bislang etwa 66.000 Ukrainer aus dem Ausland in ihre Heimat zurückgekehrt, um gegen die Besatzer zu kämpfen. Die Männer werden in zwölf Kampfbrigaden unterteilt und nach einer kurzen Ausbildung eingesetzt.

10:30 Uhr: Demonstranten klauen Panzer

In Kherson haben offenbar Demonstranten einen russischen Radschützenpanzer entwendet und die ukrainische Fahne auf dem Fahrzeug gehisst. Die Situation ist schwierig für die Besatzer.

 

10:10 Uhr: Demonstration in Melitopol

Auch im besetzten Melitopol demonstrieren Bürger gegen die Besetzung. Die russischen Soldaten feuern in die Luft, doch offensichtlich scheitert die Einschüchterung.

10:00 Uhr: Abschuss eines russischen Hubschraubers

Auf einem Video ist der Abschuss eines russischen Kampfhubschraubers (Mi 24 oder Mi 35) zu sehen. Ort und Zeit der Aufnahme sind nicht bekannt. Die Aufnahme zeigt aber die Gefahr, die für die Russen von den schultergestützten wärmesuchenden Raketen ausgeht.

09:45 Uhr: Demonstration auch in der Ostukraine

Auch im Osten des Landes, hier im Ort Bilokurakyne, gehen die Ukrainer auf die Straße, um gegen die russische Besetzung zu protestieren.

09:30 Uhr: Russen versuchen, Kundgebung in Kherson aufzulösen

In Kherson, im Süden des Landes, versuchen russische Soldaten, durch Schüsse in die Luft eine Kundgebung gegen die Besetzung aufzulösen.

09:00 Uhr: Operative Informationen vom 05.03.2022 um 06.00 Uhr bezüglich der russischen Invasion

Im folgenden die Verlautbarungen des ukrainischen Verteidigungsministeriums:

Der zehnte Tag des heldenhaften Widerstands des ukrainischen Volkes gegen die russische Militärinvasion hat begonnen.

Die Streitkräfte der Ukraine und Einheiten der Sicherheits- und Verteidigungskräfte der Ukraine kämpfen erbittert, um ukrainische Städte von den russischen Besatzern zu befreien. Kompanien und Einheiten der Invasoren werden demoralisiert, Soldaten und Offiziere der Besatzungsarmee ergeben sich weiterhin, fliehen und lassen Waffen und Ausrüstung auf ukrainischem Boden zurück. Nicht nur bewaffnete Einheiten ukrainischer Verteidiger, sondern auch einfache unbewaffnete Menschen fügen dem Feind durch aktive Feindseligkeiten Verluste zu, sie demonstrieren gegen die Besatzer und fügen ihm psychologischen Schaden zu.

Angesichts des ständigen Widerstands und des Bewusstseins für die Illegalität ihrer Aktionen schießen die Besatzer weiterhin auf Zivilisten, starten Raketen- und Bombenangriffe auf kritische Infrastrukturen und Wohnungen, Krankenhäuser, Kindergärten und benutzen Frauen, Kinder und ältere Menschen als „menschliches Schutzschild“.

Sie hören nicht auf, in ihrem eigenen Informationsraum ein Bild des Befreiungs-„Blitzkriegs“ zu zeichnen, verbreiten weiterhin totale Lügen durch die untergeordneten Medien, ergreifen Maßnahmen, um den Verlust von Personal und Ausrüstung zu verschleiern, indem sie den Zugang zu wahrheitsgemäßen und objektiven Informationen blockieren.

Die Streitkräfte der Ukraine halten weiterhin bestimmte Grenzen in alle Richtungen aufrecht, und in einigen Gebieten greifen sie an und zwingen den Feind, sich mit Verlusten zurückzuziehen, die rückwärtige Kommunikation zu stören und verheerende Schläge zu versetzen.

Leider können wir noch nicht alle unsere Erfolge verraten, um unsere Pläne nicht zu vereiteln. Aber glauben Sie uns, mit der Zeit wird alles bekannt sein.

Lasst uns gemeinsam gewinnen! Der Kampf geht weiter!

Ruhm der Ukraine!

 

Die Angaben sind natürlich nicht neutral. Hinsichtlich dem Vorwurf, Zivilisten als Schutzschild zu missbrauchen, muss gesagt werden, dass bei einem Kampf im urbanen Gelände – sofern die Zivilbevölkerung nicht vorher komplett evakuiert wurde – dies stets beiden Seiten zum Vorwurf gemacht werden kann. Es ist nunmal – für beide Konfliktparteien – nicht möglich, das militärische Gerät ausschließlich in Industriegebieten oder im freien Gelände zu positionieren. Gleichwohl macht es einen Unterschied, ob Städte mit Flächenwaffen, wie Mehrfachraketenwerfern, Streumunition oder Bombenteppichen belegt werden. Aus militärischer Sicht ist dieses Vorgehen hinsichtlich der Wirksamkeit, die Verteidigung zu brechen, umstritten, denn auch Trümmerlandschaften lassen sich verteidigen und erschweren zugleich das Vorrücken schweren Gerätes (Panzer, Schützenpanzer) die im Zusammenwirken mit den Fußsoldaten der Angreifer wirken können. Das vorrangige Ziel dieser Art des Beschusses ist es, den Verteidiger zu zermürben und zum Aufgeben zu zwingen. Erreicht werden kann dies nur durch eine hohe Intensität und damit zwangsläufig verbundene hohe Opferzahl, meist unter der Zivilbevölkerung.

 

08:30 Uhr: Wieder russische Flugabwehr aufgegeben

Eigentlich müssten die ukrainischen Landwirte langsam die Aussaat vorbereiten. Stattdessen wird eine ungewöhnliche Ernte eingeholt: Hier ein aufgegebenes modernes Flugabwehrsystem vom Typ TOR-M2, das westlich von Konotop „geerntet“ wurde. Das System kann jedoch eigentlich nur vernichtet werden, da die ukrainische Armee über kein für dieses komplexe System ausgebildetes Personal verfügt und die Geräte in der Regel so programmiert sind, dass keine russischen Flugzeuge unter Beschuss genommen werden können.

08:00 Uhr: Westlich von Kiew Zivilisten getötet

In dem Dorf Worsel, westlich von Butcha haben Soldaten aus einer russischen, mit „V“ gekennzeichneten Kolonne das Feuer auf ein ziviles Auto eröffnet. Bei dem Beschuss wurden eine Frau und ein 17-jähriges Mädchen getötet. Vier weitere Menschen erlitten Verletzungen durch Splitter. Für die russischen Soldaten ist es sehr schwer, Zivilisten von Kombattanten zu unterscheiden und die Nervösität ist aufgrund des hartnäckigen Widerstandes hoch.

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