Eigentlich gäbe bei dieser Devise also gar keine berechtigte Aufregung. Die wird aber auch von den Feldjägern der Bundeswehr in der lateinischen Form „suum cuique“ auf Abzeichen, die etwa am Barett getragen werden, verwendet. Was naturgemäß Gesinnungsriecher auf den Plan ruft.
So etwa den Direktor der „Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora“, Jens-Christian Wagner. Der ordnet den Spruch aus dem Altertum im 20. Jahrhundert ein und befindet „wegen seiner zynischen Verwendung am Lagertor des KZ Buchenwald“ eine historische Belastung, die dazu führen soll, dass auch sein lateinisches Original als Motto für Verbände der Bundeswehr nicht tragbar sei. Ebenso empört zeigt sich der Kopf des Zentralrats der Juden, auch er verlangt ein Ende der Nutzung der Devise durch die Bundeswehr. Wo endlich der Zentralrat der Juden ist, da ist auch die „Christlich Demokratische Union“ nicht weit. Für die darf sich Bundestags-Fraktionsvize Johann Wadephul (CDU) empören.
So wird in der BRD dieser Tage also jetzt auch der Kulturkampf gegen das Altertum und den Gleichheitsgrundsatz aufgenommen. Was wird am Ende in diesem System überhaupt noch an überlieferten Grundsätzen übrig bleiben, auf die sich auch das Deutschland zwischen 1933 und 1945 berufen hat?
Es gilt seit 77 Jahr: des anderen ist sein, des Deutschen aber allen der Welt – oh nein.
Doch bald wart es dies und müssen sich sorg‘ um ihr eigen Paradies.
Jedem das Seine ist die einzig Wahr, da es Glückseligkeit und Fried bewahr.
Die immer hanebücheneren Nazibeschaffungsmaßnahmen dieser Leute demonstrieren sehr schön, daß das Problem, mit dessen Verwaltung sie ihre Existenz rechtfertigen, in Wirklichkeit gar nicht existiert.
Barette gehören wegen Häßlichkeit verboten.
Ich selbst wüsste nicht, dass wir dieses Teil im WW1 oder 2 gehabt hätten.