Anquatschversuch durch Verfassungsschutz in Württemberg

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Am 6. September 2022 kam es zu einem Anquatschversuch durch den (Landes-)Verfassungsschutz in Württemberg. Die Agenten verschafften sich dabei unter Vorwänden gegenüber Nachbarn Zugang zum Gebäude. Da die Stimme des Wortführers derjenigen des Vermieters ähnlich klingt, wurden wohl alle Türen geöffnet.

Die Ansprache erfolgte anschließend an der Wohnungstüre. Der Wortführer gab sich als Vertreter einer „Sicherheitsbehörde“ zu verstehen und zeigte eine Ausweiskarte mit dem Wappen des Landes Baden-Württemberg vor. Die Frage, ob ein Durchsuchungsbefehl vorliege, wurde von diesem verneint. Der Wortführer gab sich anschließend als Vertreter des Verfassungsschutzes zu erkennen und gab vor, die Motive des Angesprochenen hinsichtlich der Unterstützung der Partei „Der III. Weg“ ergründen zu wollen. Der Wunsch nach einem Gespräch wurde abgewiesen und die Spitzel entfernten sich.

Der Wortführer war wohl zwischen 50 und 60 Jahren, zwischen 170 und 180 cm groß und hatte leichtes Übergewicht. Er trug eine Brille, hatte ein etwas breitere, „rechteckige“ Gesichtsform. Der Spitzel versuchte durch eine entspannte, offene und leicht dominante Körpersprache den Eindruck von Vertrauenswürdigkeit, aber auch Bestimmtheit zu erwecken.


Der Begleiter schien zwischen 30 und 40 Jahren alt, zwischen 180 cm und 190 cm groß und schlank. Er trug eine generische Baseballkappe, hatte überlanges, auch ins Gesicht fallendes, ungepflegt wirkendes Haar. Sein Gesicht war eher schmal und „herzförmig“. Möglicherweise handelt es sich allerdings um eine Perücke. Auch er trug eine Brille und hatte braune Augen. Insgesamt wirkte er, abgesehen von fehlenden ausdrücklichen szenetypischen Kennzeichnungen, wie ein stereotyper Linksextremist. Er zeigte eine verschlossene, leicht aggressive Körpersprache und äußerte sich im Verlauf des Gesprächs nicht verbal. Aufgrund des Gesamtbildes, nicht nur des Altersunterschieds wegen ist zu vermuten, dass der Wortführer in der Hierarchie über dem Begleiter steht.

 

Auffällig waren die zu generisch wirkenden Brillen der Spitzel. Vermutlich dienten sie lediglich der Verkleidung, aber möglicherweise handelte es sich um Kamerabrillen. Bemerkenswert ist auch, dass die Agenten sehr wahrscheinlich bereits zuvor die Wohnsituation erkundet oder Informationen eines kürzlich zuvor stattgefundenen Polizeieinsatzes genutzt haben.

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