Südkorea: Erfolg in der Kernfusionsforschung

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Forschern des südkoreanischen Korea Institute of Fusion Energy ist ein wichtiger Erfolg gelungen. Sie konnten eine Kernfusionsreaktion bei Temperaturen von über 100 Millionen Grad für 30 Sekunden lang aufrechterhalten. Dies stellt einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Strom aus Kernfusionsenergie dar. Im Gegensatz zur Energiegewinnung aus der Kernspaltung fällt bei der Kernfusion keine Entsorgungsproblematik von Abfallprodukten an. Zudem bestehen keine gravierenden Risiken für Überreaktionen. Die Kernfusionsenergie könnte daher eine tatsächliche Alternative zu fossilen Rohstoffen darstellen.

 

Gute Nachricht: Forschungserfolg

Die Kernfusion ist ein lang gehegter Traum der Wissenschaft. Sie gilt als ein Ideal von umweltfreundlicher, risikoarmer Energieerzeugung. Seit den späten 1960er-Jahren arbeiten Forscher daran, die Energiequelle nutzbar zu machen. Nun ist südkoreanischen Forschern ein Erfolg gelungen. Es gelang, eine Kernfusionsreaktion von über 100 Millionen Grad für 30 Sekunden aufrechtzuerhalten. Weder die Dauer noch der hohe Energiegrad an sich sind dabei das Novum. Die Kombination aus beiden Faktoren stellt die Besonderheit dar. Erst vor zwei Jahren gelang es den Südkoreanern, die hohe Temperatur für 20 Sekunden zu halten.

Noch muss die verwendete Technik skaliert werden. Die Forscher des Teams von Yong-Su Na von der National University in Seoul geben sich nicht restlos zufrieden. So führt Na das Ende des Experiments nach 30 Sekunden auf Begrenzungen der Hardware zurück. Nun arbeiten die Forscher an der Optimierung des Reaktors Korea Superconducting Tokamak Advanced Research (KSTAR). Ziel ist es, die Reproduzierbarkeit der Experimente verbessern, erklärte Forscher Na. Dennoch könnte die tatsächliche Umsetzung in Kraftwerken noch lange auf sich warten lassen. So erwartet man derzeit einen Einsatz nicht vor 2050 und einen großtechnischen Einsatz der Kernfusion nicht vor dem letzten Viertel des 21. Jahrhunderts.

Weltweit arbeiten Forscher an der eher weniger bekannten neuen Technologie. Wichtige Standorte liegen dabei in den USA, China, aber auch in Europa. In China befindet sich der Reaktor HL-2M. Die wichtigsten europäischen Forschungsreaktoren stellen dabei die Tokamaks JET in Culham / Großbritannien, ASDEX Upgrade in Garching bei München und Wendelstein 7-X in Greifswald dar. Mit dem ITER befindet sich ein internationales Großprojekt in Südfrankreich im Bau. Die Montage des ITER begann im Juli 2020. Unter einem Tokamak versteht man einen Reaktortyp, dessen Form etwa mit der eines Schwimmreifens vergleichbar ist. Die Technik des Tokamak geht auf den deutschen Wissenschaftler Roland Richter zurück. Sie wurde später von sowjetischen Forschern aufgegriffen.

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