Nachgereicht: Heldengedenken in Rostock-Biestow

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Anlässlich des diesjährigen Heldengedenkens wurde dem Krieger-Denkmal in Rostock-Biestow ein Besuch abgestattet. Errichtet wurde es nach dem Ersten Weltkrieg vom Kriegerverein Barnstorf.

Gefreiter Hans Krohn diente im Infanterie-Regiment Graf Werder (4. Rheinisches) Nr. 30. Es verfügte über eine lange Tradition, die bis 1812 zurückreichte, als – auf Anregung des Freiherrn vom Stein – in Reval die Russisch-Deutsche Legion ins Leben gerufen wurde. Sie setzte sich aus Gefangenen und Überläufern aus Napoleons „Großer Armee“ zusammen. Unter Führung des Generalmajors von Arentsschild beteiligte sich die Legion – als Einheit im Korps Wallmoden – am antinapoleonischen Feldzug von 1813. 1814 schied die Legion aus russischen Diensten und trat als „Deutsche Legion“ unter preußischen Oberbefehl.

Am 29. März 1815 wurde die Legion dann endgültig in die preußische Armee übernommen. Im Ersten Weltkrieg kämpften die „30er“ in der Champagne und den Ardennen, bei Verdun und in den Vogesen sowie in Lothringen und Flandern. Am 22. Dezember 1918 erfolgte in Delitzsch die Demobilisierung und am 15. April 1919 die Auflösung. Im 100.000-Mann-Heer, das Deutschland infolge des Versailler Diktats von 1919 auferlegt wurde, führte die 12. Kompanie des 12. Infanterie-Regiments die Traditionen der „30er“ fort.

Wachtmeister (Feldwebel) Albrecht Buhk stammte aus Barnstorf, einer damaligen Gemarkung, die sich im Bereich der heutigen Gartenstadt in Rostocks Westen befand. Buhk gehörte dem Holsteinischen Feldartillerie-Regiment Nr. 24 an, einem Artillerie-Verband der Preußischen Armee. Das Regiment entstand 1872 und hatte seine Garnisonsstandorte zunächst u. a. in Bahrenfeld, Güstrow, Itzehoe, Mölln, Neustrelitz und Schwerin, ab 1899 nur noch in Güstrow (Stab und I. Abteilung) und in Neustrelitz (III. Abteilung). Während des Ersten Weltkrieges wurde das Regiment überwiegend an der Westfront eingesetzt, so auch in der Schlacht bei Arras, die vom 9. April bis zum 16. Mai 1917 dauerte.

Oberleutnant Max Weyer war Angehöriger des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 261, einer Einheit der 79. Reserve-Infanterie-Brigade.

 

Ich sang in vor’gen Tagen
Der Lieder mancherlei
Von alten, frommen Sagen,
Von Minne, Wein und Mai.

Nun ist es ausgesungen,
Es dünkt mir alles Tand;
Der Heerschild ist erklungen,
Der Ruf: für’s Vaterland!

Ludwig Uhland (1787-1862

1 Kommentar

  • Bei sowas wird einem erst richtig klar, in welchem Umfang Deutschland nach 1945 als solches abgeschafft bzw durch ein idealerweise geschichtsloses Reservat ersetzt wurde. In England gibt es, insofern nicht aus Sparsamkeitsgründen aufgelöst, selbstverständlich noch eine Traditionsregimenter. Da nennen sie Soldate auch weiterhin Helden und nicht (potentielle) Mörder.

    RW 22.03.2023
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