Das grüne „Wirtschaftswunder“ zieht seine Bahnen durch die deutsche Industrielandschaft: fast 1500 Firmeninsolvenzen allein letzten Mai, nahezu ein Fünftel mehr als im April. Dies beinhaltete Gläubigerforderungen in Höhe von vier Milliarden Euro und damit fast doppelt so viel wie Mai 2022 (2,2 Milliarden).
Dass es sich dabei doch nicht um eine plötzliche Welle, sondern bestenfalls um eine Verschleppung handelt, dafür argumentiert Christoph Niering, Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschland (VID). Es sei dabei durch die Pandemie zu einer Aussetzung der Insolvenzantragspflicht gekommen, ferner seien durch staatliche Zuschüsse Unternehmen während der Zeit quasi am Tropf am Leben erhalten worden.
Dies machte aber schon vor der Pandemie kränkelnde Unternehmen nicht wieder gesund, gerade wenn man mit einem „Weiter-wie-zuvor“-Ansatz wirtschaftet. Gerade im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 seien die Insolvenzen dieses Jahr sogar zahlenmäßig darunter geblieben.
Der Kreditversicherer Allianz Trade hingegen erwartet einen Anstieg der Firmenpleiten für dieses Jahr um kräftige 22%, allerdings nach früheren Berechnungen.
Bekanntere „Opfer“ der diesjährigen Insolvenzwelle dürften hingegen die Firmen Weck und Römertopf sein. Beide Firmen geben „gestiegenen Kosten“ sowie der Verängstigung von Verbrauchern (z. B. durch das neue Heizungsgesetz) die Schuld.
Hierbei sollte man sicherlich auch nicht unerwähnt lassen, dass gerade für Einmachgläser eine Flut von Angeboten – egal ob im Geschäft vor Ort oder im Netz – bereitsteht. Schaut man auf deren – vielleicht etwas altmodisch anmutende – Netzseite, so sieht man, dass mittels verschiedener Deckelarten und Gefäßgrößen dem Kunden ein breites Angebot gemacht wird, aber reicht das auch, um herauszustechen in Kundenhand?
Auch der (klassische) Römertopf mit seiner doch recht auffälligen Deckelgestaltung, seiner Größe und nicht zuletzt auch seinem Einsatzgebiet steht, auch wenn er nur halb so alt wie das Einweckglas ist, mitunter für „moderne Familien“ nicht unbedingt mehr auf dem Wunschzettel ganz oben. Kleinere Küchen, Ernährungsweisen, die ein schnell und gesund propagieren o. ä. scheinen nicht zur gemütlichen Rustikalität des Topfes zu passen, ganz zu schweigen vom Vorhandensein von billigeren Alternativen. Dennoch ist man ja als Nationalrevolutionärin – hier sind wohl eher die Frauen und Mütter im Fokus – geneigt, einheimische Produkte zu kaufen.
Ziel der Partei „Der III. Weg“ ist die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien, zu denen die meisten insolventen Betriebe nicht gehören. Allerdings verwehren wir uns auch dem Hyperkapitalismus, dem hiesige Arbeitsplätze und Löhne egal sind. Bei jeglicher staatlicher Intervention müsste daher, neben der Beurteilung des Betriebswertes für das völkische Gemeinwohl, eine Sicherung bestehender Arbeitsplätze an erster Stelle stehen.