Baden-Württemberg: Kita-Krise soll durch Abstriche beim Personal entschärft werden

Home/Regionen/Stützpunkt Württemberg/Baden-Württemberg: Kita-Krise soll durch Abstriche beim Personal entschärft werden

Vor nunmehr zehn Jahren wurde im Rahmen einer Novelle des Sozialgesetzbuches ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für Kinder unter drei Jahren gesetzlich verankert: „Ein Kind, das das erste Lebensjahr vollendet hat, hat bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres Anspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in Kindertagespflege.“ Doch auch nach einem ganzen Jahrzehnt, das seit dieser Gesetzesänderung vergangen ist, bleibt dieser Rechtsanspruch vielerortens theoretischer Natur. Landauf, landab sind verfügbare Kitaplätze Mangelware.

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen bundesweit ca. 430.000 Kitaplätze. Die Verhältnisse in Mittel- und Westdeutschland unterscheiden sich hierbei erheblich. Während es in Mitteldeutschland rund 44.700 Kitaplätze zu wenig gibt, sind es in Westdeutschland ca. 385.900. Der Personalschlüssel, der angibt, wieviele Kinder von einer Fachperson betreut werden, ist dagegen in Mitteldeutschland ungünstiger: Im Durchschnitt betreut eine Vollzeitkraft hier 5,4 Kinder unter drei Jahren. Im Westen kommen auf eine Vollzeitkraft dagegen durchschnittlich 3,4 unter Dreijährige. Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen wird ein Personalschlüssel empfohlen, der die Betreuung von maximal 3 Kindern im Alter von bis zu drei Jahren durch eine Fachperson vorsieht. Gravierende Mängel sind somit sowohl im Hinblick auf die Anzahl verfügbarer Plätze, als auch bezüglich des Personalschlüssels festzustellen.

 

Baden-Württemberg ist Schlusslicht

Besonders dramatisch ist der Mangel an Kitaplätzen in Baden-Württemberg. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes hat das Bundesland bundesweit die niedrigste Betreuungsquote für unter Dreijährige. Lediglich ca. 30 Prozent werden in einer dafür vorgesehenen Einrichtung betreut. Im Rahmen der bereits angesprochenen Studie der Bertelsmann-Stiftung wurde berechnet, dass in Baden-Württemberg derzeit rund 59.400 Kitaplätze fehlen. Rund 18.300 zusätzliche Erzieher werden benötigt. Anspruch und Wirklichkeit sind im Ländle somit meilenweit voneinander entfernt. Der bestehende Rechtsanspruch ist mangels verfügbarer Plätze praktisch nicht umsetzbar.

 

Ausbildungsstandards aufgeweicht

Bislang ist wenig geschehen, um dieser unhaltbaren Situation entgegenzuwirken. Um mehr Personal für Kindertagesstätten zu gewinnen, wurden Ausbildungsstandards erheblich aufgeweicht und die Ansprüche an die Qualifikation des Betreuungspersonals deutlich reduziert. Zur Bekämpfung des bestehenden Fachkräftemangels wird interessierten Personen seit diesem Jahr ein Quereinstieg in den Erzieherberuf ermöglicht. Das neue Ausbildungsprogramm „Direkteinstieg Kita“ ermöglicht Personen mit unterschiedlichstem beruflichem Hintergrund eine stark verkürzte Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten. Dass hierbei deutliche Einschränkungen bei der pädagogischen Qualifikation hingenommen werden, liegt auf der Hand, wird von offizieller Seite jedoch bestritten. Künftig können Hinz und Kunz im Schnelldurchlauf eine qualitativ fragwürde Ausbildungsmaßnahme durchlaufen und werden innerhalb kürzester Zeit auf unseren Nachwuchs losgelassen.

 

Weniger Erzieher pro Gruppe

Darüber hinaus zielt die baden-württembergische Regierung im Rahmen einer Änderung des Personalschlüssels auf eine Entschärfung der Situation ab. Die Kommunen drängen die Landesregierung angesichts der angespannten Situation bereits seit längerem auf Abstriche bei Gruppengrößen und Personalschlüssel. Die grün-schwarze Landesregierung brachte daraufhin einen Gesetzentwurf in den baden-württembergischen Landtag ein, der als sogenannter „Erprobungsparagraf“ bezeichnet wird und am 29.11.2023 von den Koalitionsfraktionen und der FDP im Landesparlament durchgewunken wurde. Zukünftig können Kitas eigenverantwortlich die Zahl der Erzieher pro Gruppe reduzieren. Der Fachkräfteschlüssel wird somit aufgeweicht, wovon sich die Landesregierung allen Ernstes eine Verbesserung der Situation verspricht. Durch die Manipulation des Betreuungsschlüssels sollen künftig mehr Kitaplätze zur Verfügung stehen. Die Qualität der Betreuung dürfte unter einer solchen Maßnahme deutlich leiden, zumal die Kita-Träger dies als Freifahrtsschein für Einsparungen beim Personal auffassen dürften. Statt frühkindlicher Erziehung wird durch den veränderten Personalschlüssel vermehrt eine reine Verwahrung der Kinder auf der Tagesordnung der betreffenden Kitas stehen.

 

Für kinderreiche deutsche Familien!

Die Partei „Der III. Weg“ steht für eine sofortige Abkehr von der kinder- und familienfeindlichen Politik, die derzeit in Deutschland vorherrschend ist. Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Die deutsche Familie als Keimzelle unseres Volkes bedarf des Schutzes und der größtmöglichen Förderung durch den Staat. Heimatverbundene Politik ist immer auch Familienpolitik, und so fördert unsere nationalrevolutionäre Bewegung kinderreiche Familien zur Abwendung des drohenden Volkstodes. Unsere Partei will ein angenehmes Klima für kinderreiche Familien schaffen: Zum einen durch finanzielle Anreize und Vergünstigungen, zum anderen durch Anerkennung und eine hohe Wertstellung in einer völkischen Gemeinschaft. Alle politischen Entscheidungen, sei es auf wirtschaftlicher, sozialer oder kultureller Ebene, müssen immer wieder darauf geprüft werden, ob sie der Förderung der Familie dienlich oder schädlich sind. Die Stellung der Mutter ist durch staatliche Maßnahmen materiell und ideell massiv aufzuwerten. Außerdem muss die Mutterschaft als Beruf anerkannt und ein staatliches Muttergehalt – gestaffelt nach Anzahl und Alter der Kinder – eingeführt werden, womit auch Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt werden. Gerade in den Bindungsphasen der ersten drei Lebensjahre braucht das Kind die Mutter um sich.

×

Schneller und einfacher Kontakt über WhatsApp - Einfach auf den unteren Button klicken!

 

Kontakt über Threema unter der ID:
Y87HKB2B

×