Räuber Hotzenplotz jetzt auch rechtslastig!

Home/Politik, Gesellschaft und Wirtschaft/Räuber Hotzenplotz jetzt auch rechtslastig!
Bildquelle: Der Glasperlenspieler, Grab Otfried Preußler, CC BY-SA 4.0

Wer kennt ihn nicht? Irgendwo in einer bayerischen Provinz treibt der Räuber Hotzenplotz sein Unwesen. Eines Tages raubt er die Kaffeemühle von Kasperls Großmutter. Da der trottelige Wachtmeister Dimpfelmoser so gut wie keine Hoffnung hat, den Räuber zu finden, entschließen sich Kasperl und sein bester Freund Seppel, den Räuber selber aufzuspüren. Mit einer List gelingt es ihnen, die Räuberhöhle zu finden, aber dann werden sie von Hotzenplotz gefangen.

Die Geschichte dürfte wohl den meisten von uns ein wehmütiges Lächeln ins Gesicht zaubern und die Erinnerungen an unsere Kindheit, in der die Welt noch eine bessere war, aufleben lassen. In einer Zeit, in der Eltern ihren Kleinsten noch Abenteuergeschichten vorlasen, anstatt Youtube-Videos zu schauen, wurde auch nicht die Vergangenheit von Autoren hinterfragt, um sie dann verächtlich zu machen und ihr Erbe mit Füßen zu treten.

Eine Arbeitsgruppe von Lehrern und Schülern hat jetzt entschieden, das „Otfried-Preußler-Gymnasium“ im bayrischen Pullach, benannt nach dem oben genannten Kinderbuchautor, in „Staatliches Gymnasium Pullach“ umzubenennen. Auch Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (60 Jahre, B90/Grüne) ist hellauf begeistert über die, man kann schon fast sagen, Entnazifizierung der Schule. Der Stein des Anstoßes liegt allerdings so weit zurück, daß wohl selbst die betagtesten Lehrer der besagten Schule noch in den Windeln lagen.

Der Kinderbuchautor Otfried Preußler war seinerzeit in der Hitlerjugend (HJ) und trat kurz vor seinem 18. Geburtstag in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Laut der grünen Tausendfreund hätte der Autor keine Vorbildfunktion, zumal er schon im zarten Alter von 17 oder 18 Jahren den weitestgehend unbekannten Roman „Erntelager Geyer“ geschrieben habe, in dem der Erntehelfer-Einsatz einer HJ-Einheit auf dem Lande idealisiert beschrieben wird. Schulleiter Fischbach prangerte zudem die fehlende Distanzierung des verstorbenen Kinderbuchautors an. Preußlers Tochter und auch Nachlassverwalterin Dr. Susanne Preußler-Bitsch (65) dazu: „Das Ganze trifft mich natürlich. Ihn heute so zu skandalisieren und zu versuchen zu delegitimieren ist absolut indiskutabel.“

„Kinder sind das beste und klügste Publikum, daß man sich als Geschichtenerzähler nur wünschen kann“, meinte Preußler einmal zu Lebzeiten. „Und sie sind strenge, unbestechliche Kritiker.“

Genau das dürfte unserer Gesinnungspolizei ein Dorn im Auge sein.

Wer übrigens ein Exemplar Preußlers „Erntelager Geyer“ in einer Kiste auf dem Dachboden entdeckt, sollte es pfleglich behandeln, denn es existieren nur noch etwa vier Exemplare in Nationalbibliotheken, sowie mindestens zwei Exemplare in Privatbesitz.

1 Kommentar

  • Man könnte nur noch k…..! Was ist aus Deutschland geworden? Zeit zum handeln oder wir unsere glorreiche Geschichte wird von links-grünen Radikalen ausradiert!

    Alexander Flemming 19.02.2024
    • Vor allem, wenn denen nichts Intelligenteres einfällt als „war in der HJ“ (verpflichtend) und „schrieb als Jugendlicher einen Roman darüber“ (Worüber sonst?).

      RW 22.02.2024
×

Schneller und einfacher Kontakt über WhatsApp - Einfach auf den unteren Button klicken!

 

Kontakt über Threema unter der ID:
Y87HKB2B

×