Außerdem wird die Ukraine den Durchleitungsvertrag mit Moskau über das Jahresende 2024 hinaus nicht verlängern. Aserbaidschanisches Gas, das durch das russische Netz Richtung Ukraine und dann weiter nach Zentraleuropa gepumpt würde, könnte eine Alternative sein. Die pro-putinistischen Regierungen Ungarns und der Slowakei haben bereits in Baku vorgesprochen. Zwischenzeitlich hat der verstaatlichte Energieversorger Uniper nach einem Schiedsgerichtsurteil angekündigt, seine Gaslieferverträge mit Gazprom Export zu kündigen. Das Schiedsgericht sprach Uniper am 7. Juni das Recht zur Kündigung der Verträge sowie Schadensersatz in Höhe von mehr als 13 Milliarden Euro für die nicht mehr gelieferten Gasmengen zu, wie der Versorger mitteilte. Die Einstellung der Gaslieferungen durch Gazprom Export hatte Uniper in Schieflage gebracht. Der Versorger musste sich teuer Ersatz beschaffen, um seine Verträge zu erfüllen und wurde zur Rettung verstaatlicht. Uniper leitete daraufhin Ende 2022 ein internationales Schiedsverfahren in Stockholm gegen Gazprom Export ein. Etwaige Schadenersatzzahlungen würden an den Bund fließen, teilte Uniper weiter mit.
Die bisherige Cash-Cow Gazprom hat maßgeblich die militärische Aggression der Russischen Föderation ermöglicht. Neben der Strafzahlung in Höhe von 13 Milliarden Euro und dem Ausfall wesentlicher Transportrouten, hat Gazprom für das Jahr 2023 einen Rekordverlust gemeldet. Laut Unternehmensangaben belief sich das Minus auf umgerechnet knapp sieben Milliarden Dollar. Es ist laut übereinstimmenden Medienberichten der erste Verlust seit 1999. Die Sanktionen gegen die Russische Föderation beginnen also bereits zu wirken, anders als es die Sprechpuppen Moskaus hierzulande behaupten.