Zuverlässigkeit der Deutschen Bahn nimmt weiter ab

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Pünktlichkeit ist eine deutsche Tugend. „Fünf Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Pünktlichkeit“, heißt es daher auch im Volksmund. Doch leider sieht es bei der Deutschen Bahn ganz anders aus. Die Pünktlichkeitsquote bei Fernzügen ist im Juni stark abgestürzt. Nur noch knapp über 50 % der Züge waren pünktlich. Im Mai waren es immerhin noch 60 %, was ja nun auch schon nicht herausragend ist. Als pünktlich gilt ein Zug übrigens dann, wenn er maximal 5 Minuten Verspätung hat.

Die Bahn schiebt die schlechte Quote auf die Unwetterlage in Deutschland. Durch die Überflutungen in einigen Teilen des Landes sei die Zahl unpünktlicher Züge stark gestiegen. Im Schnitt kamen 400 Fernzüge pro Tag durch Unwettereinflüsse zu spät, was doppelt so viele sind wie die Norm.
Doch auch unabhängig vom Wetter lässt die Zuverlässigkeit der Deutschen Bahn schon seit Jahren zu wünschen übrig. Der Fahrgastverband meint, dass das Bahnsystem „marode“ ist und die Infrastruktur „jahrzehntelang auf Verschleiß gefahren“ wurde. Viele Baustellen sowie Störungen bei den Weichen und Signalen seien die Regel. Vor allem während der Fußball-Europameisterschaft hat sich der Gastgeber Deutschland bei seinen ausländischen Gästen aufgrund der katastrophalen Zuverlässigkeit seines Bahnverkehrs zum Gespött der Welt gemacht. Viele Fußballfans haben es aufgrund von ausgefallenen und verspäteten Zügen nicht rechtzeitig zu ihren Spielen geschafft.

Das Problem liegt also wieder im Gewinnstreben des seit 1994 als privatrechtlicher Konzern und Aktiengesellschaft auftretenden Bahnunternehmens. Lieber sparen und die Deutschen auf ihre Züge warten lassen, als dass investiert wird, um die wichtige Infrastruktur zu fördern. Die vor 30 Jahren erfolgte Privatisierung der Bahn ist daher das Grundübel. Wir sprechen uns gemäß Punkt 2 unseres Parteiprogramms für eine Verstaatlichung des Bahnwesens aus, um die wichtige Infrastruktur des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs nicht in private Hände und Aktiengesellschafter zu geben, die allein kapitalistisches Gewinnstreben im Sinn haben. Mit einem neu konsolidierten Staatshaushalt, der nicht länger vom überstaatlichen Leihkapital geschröpft wird, wird es wieder möglich sein, genügend Geldmittel bereitzustellen, um neues Personal einzustellen, marode Strecken auf Vordermann zu bringen und die Bahn zu modernisieren, sodass Deutschland, wie derzeit unter der Verwaltung der BRD, vor der Welt nicht mehr länger wie eine abgehängte Bananenrepublik dasteht.

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