Für ein Regime, das die Sowjetzeit verherrlicht, dem Plünder- und Mordsturm der Roten Armee über ein freies Europa mit offiziellen Paraden und Gedenkakten huldigt und einen Josef Stalin als heldische Figur verklärt, verwundert es nicht, wenn es traditionsbewußt das stalinsche Vernichtungswerk fortsetzt. Wie einst die Bolschewisten wüteten, so wüten nun die Handlanger des Großkhans Putin. Ihr Ziel: Die Vernichtung der ukrainischen Identität. Das Mittel: Neben Bombensturm, asiatischen Söldnertruppen und ethnischen Umsiedlungen das Umschreiben der Geschichte.
Ein Volk lebt immer auch von seiner Vergangenheit, seiner Herkunft, der Leistungen seiner Ahnen. Diese zu vernichten, zu vertuschen, zu fälschen, zu leugnen, ist neben der physischen Auslöschung das beste Mittel, ein Volk auszulöschen. Jeder volksbewußte Deutsche weiß hiervon ein Lied zu singen.
Da der Großkhan Putin bekanntlich kein Geheimnis daraus macht, daß die Ukraine für ihn als eigenständiges Land und folglich auch die Ukrainer als eigenständiges Volk nicht existieren – diese gar vielmehr aus dem Westen befeuerte Geschichtsfälschungen zu Lasten Rußlands sind – kann es ihm mit einer Vernichtung der ukrainischen Identität auch nicht schnell genug gehen. Kürzlich berichtete die WELT von den Berichten ukrainischer Museumsangestellter, welche im ganzen Land gezielte Angriffe auf Denkmäler und Museen, gerade auch auf kleinere Lokalmuseen, welche in der Ukraine eine größere Bedeutung haben, sowie Konfiszierungen von Ausstellungsstücken durch russische Einheiten verzeichnen.
Laut offizieller Aussage der stellvertretenden ukrainischen Kulturministerin, Anastasia Bondar, befinden sich über 1.700.000 Objekte des staatlichen Teils des Museumsfonds der Ukraine in den besetzten Gebieten. Über 350.000 Objekte seien hierbei zur Fahndung ausgeschrieben. Wo sich die Teile befinden? Wenn sie nicht dem Bombenterror und der asiatischen Zerstörungswut der Truppen des Großkhans zum Opfer gefallen sind, befinden sie sich womöglich bereits in Rußland, wo sie in russischen Museen ein Dasein als „alt-russische“ Artefakte fristen müssen. Laut Recherchen befänden sich allein in nur zwei russischen Museen 110.000 Artefakte, die nach der Invasion von russischen Stellen gestohlen worden sind.
Das Bild ist immer das selbe: Was nicht für die eigene Propaganda genutzt werden kann, also durch und durch ukrainisch ist und hierbei keine Zweifel zuläßt, wird zerstört. Was sich im Interesse des Großkhans umdeuten läßt, wird geraubt und nach Rußland verfrachtet. Vor nichts macht der Bildersturm des Großkhans halt. Keramiken, Gemälde, antike Waffen, archäologische Artefakte, Münzen, Stickereien; alles wird auf die propagandistische Verwertbarkeit geprüft und, wenn es nicht geeignet ist, dem Feuer überantwortet.
In manchen Fällen, wie dem Exil-Museum in Starobilsk in der Region Luhansk, wurde das Museum zwar von den Besatzern weiter verwendet, jedoch inhaltlich vollkommen umkonzipiert. Diente dieses Exilmuseum einst auch als Erinnerungs- und Dokumentationsstätte des russisch-ukrainischen Krieges von 2014, wird es nun als Propagandastätte mit der Darstellung ukrainischer „Faschisten“ und „Nationalsozialisten“ mißbraucht, um den russischen Invasionskrieg zu legitimieren.
Auch der Europarat kommt zu gleichen Schlüssen. Laut diesem seien seit Kriegsbeginn über eintausend Kulturstätten beschädigt oder vernichtet worden. Man spricht von „gezielter Zerstörung und Plünderung“, sowie einer „systematischen Politik“, welche dahinterstehe. Gar von einer „genozidalen Absicht“ ist die Rede.
Viele Museumsmitarbeiter und Leiter von Kultureinrichtungen befinden sich heute im Exil. Im Exil wiederum haben sich viele dieser Männer und Frauen, die sich der ukrainischen Kultur und Identität verbunden fühlen, zusammengeschlossen und versuchen, aus dem Exil Kontakt zu den Museen in den Besatzungsgebieten herzustellen. Manch ein Exilant spricht gar von einer „Szene“, da sich viele der Mitglieder schon jahrelang kennen. Immer wieder kam es vor, daß Museumsangestellte Artefakte vergraben haben, um sie vor der anrückenden Soldateska des Großkhans zu schützen. Dies blieb den Geheimdienstlern des Ex-KGB-Offiziers Putin jedoch nicht verborgen. Es gibt Berichte von Entführungen von Familienangehörigen dieser Museumsangestellten, um den Standort solcher Artefakte zu erpressen.
Internationale Experten warnen bereits vor einem Verschwinden unersetzbarer Artefakte auf dem Schwarzmarkt. Da viele Museen über keine digitale Archivierung ihrer Ausstellungsstücke verfügen, gestaltet es sich oftmals als sehr schwierig, effektiv Artefakte nachzuverfolgen.
Wie auch das deutsche, so wird das ukrainische Volk in seiner Identität von seinen Feinden angegriffen. Diese zu verteidigen ist oberstes Gebot der Stunde für jeden Nationalrevolutionär. Mögen es manche „Patrioten“ nicht fassen, daß ihr Heiland aus Moskau zu derlei fähig ist – oder ihm noch viel eher nach der Schnauze reden, daß er doch Recht habe – so halten wir dem entgegen, daß wir hinter unseren europäischen Brüdern stehen im Kampf um das Überleben unserer weißen Völker.
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