Die Zahl der Pflegebedürftigen ist in Baden-Württemberg in den letzten Jahren dramatisch angestiegen. Gemäß den Angaben aus dem AOK Pflegereport 2024, der auf Abrechnungsdaten der Krankenkasse basiert, stieg die Pflegebedürftigkeit im Ländle zwischen 2017 und 2023 um ca. 66 Prozent. Bemerkenswert sind die großen regionalen Unterschiede, die im Report konstatiert werden. Insbesondere in Großstädten waren im genannten Zeitraum die stärksten Zuwächse zu verzeichnen. Spitzenreiter ist Mannheim mit einem Anstieg der Pflegebedürftigkeit in Höhe von nahezu 90 Prozent, gefolgt von Heidelberg mit fast 81 Prozent. Deutlich geringer fielen dagegen die Zuwächse in Baden-Baden (43,2 Prozent), im Neckar-Odenwald-Kreis (44,4 Prozent) und im Ortenaukreis (44,7 Prozent) aus.
Das Risiko, pflegebedürftig zu werden, ist nach Berechnungen der AOK im Vergleich zum Jahr 2017 um durchschnittlich 22 Prozent angestiegen. Auch diesbezüglich gibt es frappierende regionale Unterschiede: Mit rund 44 Prozent führt Mannheim auch hier die Rangliste an. Dagegen fiel der Zuwachs im Bodenseekreis von ca. 7 Prozent vergleichsweise moderat aus.
Gesamthaft handelt es sich bei rund zwei Dritteln der Pflegeleistungen um Geldleistungen. Durchschnittlich jeder fünfte pflegebedürftige Patient hat dagegen Anspruch auf vollstationäre Pflege, in Freiburg sogar jeder vierte.
Diese Entwicklungen stellen das marode Pflegesystem vor enorme Herausforderungen. Die Pflege-Infrastruktur wird durch mehrere Faktoren stark belastet, deren Auswirkungen im Rahmen der von den etablierten Parteien vollmundig angepriesenen Pflegereform 2022 nicht einmal ansatzweise einer nachhaltigen Lösung zugeführt wurden: Eines der gravierendsten Probleme im Pflegebereich ist der notorische Fachkräftemangel. Angesichts der sich vollziehenden demografischen Entwicklungen steigt der Bedarf an Pflegepersonal kontinuierlich. Eine niedrige Geburtenrate führt in Verbindung mit einer Zunahme der Lebenserwartung zu einer dramatischen Überalterung unseres Volkes, die zwangsläufig auch in einer starken Zunahme der Pflegebedürftigkeit resultiert. Die Zahl der Pflegefachkräfte wird dem hierdurch wachsenden Bedarf nicht gerecht und bleibt weit hinter den Anforderungen zurück.
Der Pflegeberuf gilt zudem als wenig attraktiv. Das Personal ist gezwungen, unter enorm hohem Druck zu arbeiten und wechselt aufgrund belastender Arbeitsbedingungen nicht selten den Beruf. Eine Steigerung der Attraktivität des Berufs durch Verbesserung der Rahmenbedingungen wurde vonseiten der Systemparteien bereits vielfach versprochen. Vorzuweisen gibt es diesbezüglich jedoch nur wenig. Lauthals angekündigte Verbesserungen erwiesen sich stets als sprichwörtlicher Sturm im Wasserglas und blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Pflegekräfte der sogenannten geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge demnächst das Rentenalter erreichen, was zu einer weiteren Verschärfung der bestehenden Situation führen wird.
Aufgrund des Fachkräftemangels müssen Pflegebedürftige bereits zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in anderen Regionen lange nach Pflegediensten und Pflegeheimen suchen. Wenn Pflegebedürftige bzw. deren Angehörige erfolglos nach einem Pflegeheim suchen, scheitert die Suche oftmals nicht an fehlendem Platz oder vorhandenen Betten. Es fehlen die Pflegekräfte, die erforderlich sind, um die Bewohner entsprechender Einrichtungen zu versorgen und den vorgeschriebenen Personalschlüssel einzuhalten. Pflegeeinrichtungen mussten bereits aufgrund Personalmangels geschlossen werden, obwohl Heimplätze dringend benötigt werden.
So zogen im März 2022 die ersten Bewohner in das millionenteure Caritas-Pflegeheim in Glottertal (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ein. Bereits im November 2022 mussten die Bewohner von einem Tag auf den anderen wieder ausziehen. Aufgrund fehlender Pflegekräfte konnten nicht alle vorhandenen Pflegeplätze belegt werden, so der Caritas-Verband Breisgau-Hochschwarzwald. Das ging finanziell nicht auf, das Pflegeheim musste Insolvenz anmelden. Ein ähnliche Situation führte zu einer zeitweisen Schließung eines Hospizes in Stuttgart.
Im Rahmen einer Umfrage gaben bereits im Jahr 2022 mehr als 60 Prozent der befragten ambulanten Dienste, stationären Heime sowie Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen in Baden-Württemberg an, unter Personalmangel zu leiden. Lediglich 5 Prozent gaben an, dass es gelungen sei, offene Stellen zeitnah zu besetzen.
Ambulante Pflegedienste berichten, dass Anfragen immer häufiger abschlägig beantwortet und Pflegebedürftige abgewiesen werden müssen, da es an Personal fehlt. Pflegeheime führen lange Wartelisten. Die hieraus resultierende Versorgungslücke wird sich laut Vorausberechnungen in den nächsten Jahren dramatisch vergrößern. Dabei werden Pflegebedürfte bereits jetzt in den meisten Fällen daheim von Angehörigen gepflegt. In Baden-Württemberg sind dies über 80 Prozent aller pflegebedürftigen Personen. Die Mehrzahl wird ausschließlich von Angehörigen gepflegt, lediglich in etwa 17 Prozent der Fälle kommt zusätzlich ein ambulanter Dienst. Selbst Personen mit dem höchsten Pflegegrad und daraus resultierendem intensiven Betreuungsbedarf werden zu Hause versorgt. Deutschlandweit trifft dies auf rund 50 Prozent aller Pflegebedürftigen mit dem höchsten Pflegegrad zu.
Das Pflegesystem ist chronisch unterfinanziert und arbeitet nicht kostendeckend. Die anfallenden Ausgaben übersteigen die im Rahmen der Pflegeversicherungsbeiträge generierten Einnahmen um ein Vielfaches. Das Pflegeversicherungssystem ist prinzipiell beitragsfinanziert, doch insbesondere im Hinblick auf die vollstationäre Pflege nicht in der Lage, die Kosten auch nur annähernd zu decken. Die Eigenanteile, die Pflegebedürftige und deren Angehörige aufbringen müssen, steigen seit Jahren und führen zu enormen finanziellen Belastungen für die Betroffenen. Nach dem Saarland zahlen Pflegeheimbewohner in Baden-Württemberg die höchsten Eigenanteile deutschlandweit. Rund 2.907 Euro müssen Betroffene derzeit im ersten Jahr im Pflegeheim monatlich berappen, 134 Euro mehr als noch Anfang 2023. Die Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten, Heimbewohner müssen Eigenanteile für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen aufbringen.
Umfang und Qualität der Pflegeangebote sind regional sehr unterschiedlich. Von einer einheitlichen und flächendeckenden Versorgung kann keine Rede sein. Problematisch ist die Versorgung vor allem in ländlichen Gebieten, der Mangel an Pflegeeinrichtungen und Fachpersonal sind hier deutlich spürbar. Die Situation ist in Städten zumeist besser, auch wenn man keineswegs von einer tatsächlich zufriedenstellenden Versorgungslage sprechen kann.
Die Situation wird sich in naher Zukunft weiter verschärfen; eine grundlegende Reform des Pflegesystems ist zwingend erforderlich. Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung der Pflegebedürftigkeit gehen von unterschiedlichen Szenarien aus. Realistischerweise ist jedoch davon auszugehen, dass es zu keiner Trendumkehr kommt, was den Pflegebedarf betrifft. Laut Vorausberechnungen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) werden im Jahr 2035 rund 623.000 Personen in Baden-Württemberg pflegebedürftig sein. Davon werden schätzungsweise 220.000 Personen professionelle ambulante oder stationäre Pflege benötigen, das sind 34.000 Personen mehr als noch im Jahr 2021. Zwischen 7.000 und 10.000 Personen werden zusätzlich einen Platz in einem Pflegeheim benötigen. Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt (StBA) veröffentlicht wurden, schätzen die zukünftige Entwicklung in Baden-Württemberg noch dramatischer ein. Bis 2035 ist laut den Berechnungen des StBA von etwa 634.000 pflegebedürftigen Personen in Baden-Württemberg auszugehen. Allein für den Zeitraum von 2022 bis 2025 rechnet das StBA mit einer Steigerung von 10.000 Personen, die ambulanter oder stationärer Pflege bedürfen.
Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, sind tausende Pflegekräfte vonnöten. Dennoch bestehen bereits jetzt erhebliche Engpässe, ohne dass die etablierte Politik sich dazu veranlasst sieht, mittels wirksamer Maßnahmen Abhilfe zu schaffen. In Baden-Württemberg führen Pflegeberufe bereits seit Jahren die Liste der sogenannten „Engpassberufe“ an.
Die baden-württembergische Landesregierung plant, dem Mangel an Pflegekräften vor allem durch die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang fördert das Land Beratungsstellen zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikation und Sprachkurse. Zu befürchten ist, dass geltende Standards deutlich abgesenkt werden, um offene Stellen möglichst schnell besetzen zu können. Pflegekräfte, die aufgrund mangelnder Erfahrung und fehlender Kenntnisse nicht genau wissen, was sie tun, und zudem nur über geringe Deutschkenntnisse verfügen, wären eine Katastrophe für die Pflegebedürftigen.
Darüber hinaus diskutieren Pflegeexperten zusammen mit Gesundheitspolitikern der Systemparteien den Einsatz von Robotern und Künstlicher Intelligenz im Pflegebereich, unter anderem bei therapeutischen Übungen sowie bei der Verteilung von Essen und Medikamenten. Pflegekräfte sollen entlastet werden und hierdurch mehr Zeit etwa für persönliche Gespräche mit Pflegebedürftigen haben. Ob diese Pläne allerdings praxistauglich sind, bleibt fraglich. Zumal sich die Frage stellt, ob diese gewonnene Zeit tatsächlich in wertvolle Interaktionen investiert wird oder ob sie möglicherweise in administrativen Aufgaben oder anderen Bereichen verloren geht, die ebenfalls eine Entlastung erfordern. Eine weitere Vereinsamung der Pflegebedürftigen droht, die bereits jetzt oft unter fehlenden zwischenmenschlichen Kontakten und einem Mangel an Zuwendung in Pflegeheimen leiden.
Die nationalrevolutionäre Bewegung „Der III. Weg“ steht für soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen. Eine Privatisierung des Gesundheits- und Pflegesystems wird konsequent abgelehnt. Krankheits- und Altersvorsorge dürfen nicht profitorientiert ausgerichtet sein und sind Aufgabe des Staates. Die adäquate Versorgung Pflegebedürftiger gehört in den direkten Verantwortungsbereich des Staates. Dieser darf sich dieser Verpflichtung für die Angehörigen seines Volkes nicht durch Privatisierung entziehen.
Eine der Hauptursachen für den bestehenden Mangel an Pflegefachkräften – wie auch an Fachkräften im Allgemeinen – ist das Missverhältnis zwischen der zunehmenden Lebenserwartung und der niedrigen Geburtenrate. Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich für adäquate Maßnahmen ein, um dem Geburtenschwund entgegenzuwirken. Auf politischer und gesellschaftlicher Ebene muss alles dafür getan werden, um eine Trendumkehr bei der Geburtenrate zu erreichen. Deutsche Kinder braucht das Land! Je mehr junge Deutsche in Stadt und Land leben, desto größer ist das Potenzial, künftige Fachkräfte auszubilden; auch im Pflegebereich! Nach jahrzehntelanger familien- und kinderfeindlicher Politik der Systemparteien ist eine Trendwende nur langfristig mittels geeigneter Maßnahmen herbeizuführen. Die Folgen einer langjährigen Regentschaft durch ein volksfeindliches und asoziales System lassen sich bedauerlicherweise nicht innerhalb von kurzer Frist beheben. Maßnahmen zur Steigerung der Geburtenrate zeigen mittel- und langfristig Wirkung. Es wird Jahrzehnte dauern, bis ein ausreichendes Reservoir an jungen Menschen für die Ausbildung von (Pflege-)Fachkräften wieder zur Verfügung steht. Sofortiges Handeln ist erforderlich, die Einleitung entsprechender Maßnahmen sofort in die Wege zu leiten. Es gilt, keine weitere Zeit zu verlieren, und unserem Volk eine Zukunft zu sichern.
Allerdings gibt es auch Wege, um bereits kurzfristig dem grassierenden Fachkräftemangel in der Pflege effektiv entgegenzuwirken. Der Pflegeberuf muss deutlich an Attraktivität gewinnen. Viel zu viele Pflegekräfte gehen in Frührente, möchten nur in Teilzeit arbeiten oder wechseln ihren Beruf ganz. Zum einen ist eine finanzielle Aufwertung des Pflegeberufs dringend erforderlich. Doch Geld allein ist nicht alles. Auch die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden, um den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen. Druck, Stress und Überarbeitung im Pflegebereich stellen ein enormes Problem dar. Hier wird ein Teufelskreis erkennbar: Je weniger Personal verfügbar ist, desto mehr Arbeit muss durch vorhandene Pflegekräfte übernommen werden. Doch diese zusätzliche Belastung resultiert darin, dass Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben und immer weniger Auszubildende sich für den Pflegeberuf begeistern können. Dem kann durch die Einführung einer Dienstpflicht für Frauen entgegengewirkt werden. Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich daher nicht nur für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht für Männer ein, sondern auch für die Etablierung einer sozialen Dienstpflicht für Frauen.
Der Dienst am Volke ist nicht nur ehrenhaft, sondern gewährleistet darüber hinaus, dass junge Deutsche ein soziales Bewusstsein für die nationale Gemeinschaft entwickeln können. Dabei geht es nicht darum, dass junge deutsche Frauen ausgebildete Pflegefachkräfte ersetzen. Vielmehr bezweckt eine soziale Dienstpflicht eine Entlastung ausgebildeten Pflegepersonals von Routinearbeiten, das sich infolgedessen verstärkt auf seine Kerntätigkeiten fokussieren kann.
Im Rahmen des liberalkapitalistischen BRD-Systems und dessen volksfeindlicher Ideologie sind die dargestellten Maßnahmen weder umsetzbar, noch von der herrschenden Elite erwünscht. Das Motto unserer nationalrevolutionären Bewegung kann daher nur lauten: „Deutscher Sozialismus jetzt!“.
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