Da hat wohl einer bei der Frankfurter Schutzpolizei einen Joint zu viel geraucht: Ausgerechnet auf einer internationalen Drogenkonferenz in der hessischen Bankenmetropole wurde nun das so genannte neue „Frankfurter Modell“ vorgestellt, das inhaltlich u. a. die Legalisierung von weichen Drogen vorsieht. Die Begründung ist genauso abenteuerlich wie das Vorhaben selbst: Zwar ist der Besitz auch kleinerer Mengen weicher Drogen in der BRD nachwievor strafbar, aber, so Schutzpolizei-Chef Michael Hallstein weiter, werden in aller Regelmäßigkeiten entsprechende Ermittlungsverfahren sowieso eingestellt. Hallstein verwies zugleich auch auf andere Frankfurter Modellversuche, die in seinen Augen als erfolgreich bewertet werden konnten. So wurde 2002 bereits synthetisches Heroin an "Schwerstabhängige" ausgegeben und das Konzept dann 2009 bundesweit übernommen.
Schon jetzt gibt es in Frankfurt, was aufgrund der asozialen Verhältnisse insbesondere rund um das Bahnhofsviertel im Volksmund nur Krankfurt genannt wird, gut vier Fixerstuben, die von der maroden Stadt und damit aus Steuergeldern finanziert unterhalten werden. Etwa 5.000 Drogenabhängige konsumieren so dort Jahr für Jahr ihren illegalen Stoff für den Eigengebrauch mit kommunalen Segen. Die Zahnlosigkeit des deutschen Justizapparates will nun ausgerechnet die örtliche Schutzpolizei wieder mißbrauchen, um die weitere Legalisierung von Drogen in Deutschland voranzutreiben, anstatt hier mit der harten Hand des Gesetzes den menschenzerstörenden Konsum zu bekämpfen.
Drogenkritiker sehen in der Forderung den Wunsch nach Entlastung des in diesem Bereich unterfinanzierten Polizeiapparates. Denn weniger Gesetze rund um die Drogenproblematik erfordern auch weniger polizeiliche Maßnahmen. Daß durch diese liberale Fixerpolitik aber auch zunehmend Rauschgifte durch die Hintertür legalisiert und der Drogenmißbrauch gesellschaftlich generell weiter bagatellisiert wird, scheint die vermeintlichen Ordnungshüter im kranken Frankfurt nicht zu stören.
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