Kapitalisten-Lobby setzt weiter Politik unter Druck

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Kapitalistische Interessensvertreter, insbesondere der bundesdeutschen Automobil-Lobby, warnten jüngst die kinderlose Kanzlerin in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD keine „sozialen Wohltaten“ auszuschütten. Insbesondere der Mindestlohn und die Regulierung der von den Sozialdemokraten durch die Agenda 2010 ausgeweiteten prekären Beschäftigung von Zeitarbeit und Werkverträgen liegen den Konzern-Bossen schwer im Magen.

Namhafte deutsche Manager und Vertreter des „Klassenkampf von oben“ warnen daher die künftige Bundesregierung jetzt schon vor einer angeblichen Beschädigung des Wirtschaftsstandorts Deutschland durch arbeiterfreundliche Neuregelung, insbesondere im Niedriglohnsektor. Würde die neue Regierung den Vorstellungen der kapitalistischen Wirtschaftsbosse nicht nachkommen, so denke man auch über die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland nach, ließen die Unternehmensmanager verlautbaren.

Unter den volksfeindlichen Erpressern befinden sich auch die Chefs namhafter Automobilbauer, die hier in Deutschland durch Steuerschlupflöcher, lascher staatlicher Kontrollen und diverser Verschleierungstaktiken der wahren Unternehmensstruktur, viel zu wenig Abgaben zahlen. Daimler-Benz sorgte jüngst erst für Schlagzeilen, nachdem sie den vollkommen branchenfremden ehemaligen christdemokratischen Staatsminister von Klaeden für ein Jahresgehalt von gut 400.000 dem Konzern einverleibten. Der CDU-Spitzenpolitiker wurde danach von den Medien, die eine Einflußnahme von Daimler auf politische Entscheidungen hierzulande wohl nicht zu Unrecht wittern, auch mit der Einfädelung des milliardenschweren Deals zwischen Daimler und EADS in Verbindung gebracht.

BMW sorgte hingegen bereits kurz nach der Bundestagswahl für erhebliche Irritationen und Korruptionsvorwürfe, als die Firmeneigentümer alleine 690.000 Euro den Christdemokraten als Spenden zukommen ließen. Auch die FDP wurde großzügig bedacht. Wer glaubt, daß die Sozialdemokraten nun aber von der kapitalistischen Industriewirtschaft unberücksichtigt bleiben, der irrt. Erst im November 2013 erhielt nicht nur die CDU 70.000 Euro von Evonik Industries AG, sondern das Unternehmen legte bei der SPD gleich noch etwas drauf und überwies den Sozialdemokraten 90.000 Euro auf das Parteikonto. Der Chemiekonzern aus Essen bedient sich schon seit dem Jahr 2001 der ausbeuterischen und prekären Beschäftigungsmöglichkeit durch Zeit- und Leiharbeit.

Bild: kentoh / www.bigstockphoto.com

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