Filmkritik: „Heil“ tischt den üblichen Dünnschiß auf

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Bildquelle: http://www.kino.de/kinofilm/heil/155335

Unter der Bezeichnung „Neonazis“ tummeln sich seit Jahrzehnten die gleichen geistig behinderten Schlägertypen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Gelegentlich schafft es die Truppe auch auf die Kino-Leinwand. 2012 war es „Kriegerin“ als Abschlußarbeit der Konrad-Wolf-Filmhochschule, mit reichlich Fördergeld ausgestattet, und jetzt die vorgebliche Komödie „Heil“ von Dietrich Brüggeman.

Man braucht diesen Film nicht zu sehen. Es genügt, sich die alte Besprechung der „Kriegerin“ aus der linksextremen Jungle World herauszusuchen. Was da steht, kann uneingeschränkt auch für „Heil“ gelten: „Nazis sind saufende, prügelnde Verlierertypen mit eintätowierten Hakenkreuzen und Springerstiefeln. Die politischen Ansichten der Hauptfiguren bleiben holzschnittartig, Anknüpfungspunkte an gesellschaftlich mehrheitsfähige Diskurse werden nicht benannt.“ Und das, obwohl die „Anknüpfungspunkte“ bei der derzeitigen Flüchtlingsproblematik immer stärker werden. Man kann gegen die Antifa sagen, was man will, aber sie nehmen die Situation im Lande wenigstens ernst.

Warum aber ein Film über schlagende und saufende Neonazis präventiv gegen rechte Ideologien wirken soll, ist unklar. Abgestandene Klischees über die Naziszene werden hier abermals verbreitet. Es wirkt, als seien die Hauptfiguren einer Informationsbroschüre entsprungen.“ Auch das hat die Jungle World richtig beobachtet. Es gilt durchgehend für alle „Neonazi“-Filme, ob mit dokumentarischem, künstlerischen oder mit Unterhaltungsanspruch. Die angeblich so wichtige Information über „Rechtsextremismus“ bewegt sich auf Bild-Zeitungsniveau.

Und was die geistige Beschränktheit betrifft, so spricht Regisseur Brüggemann es unverblümt aus: „Der gesamte Film handelt von Idioten. Jeder ist ein Idiot – mit der einzigen Ausnahme des Afrodeutschen Sebastian.“ Der Farbige ist der Filmheld und zieht alle Sympathien auf sich. Die Deutschen brauchen gar keine „Neonazis“ zu sein, sie fallen auch so dem allgemeinen Spott anheim. Es gibt allerdings ein deutsches Sprichwort, das heißt: „Am Lachen erkennt man den Narren.

Daß es auch anders geht, zeigt der dänische Spielfilm „Adams Äpfel“ (2005). Auf ironische Weise wird hier die richtige Konstellation hergestellt: der Skinhead Adam und der radikale Moslem Khalid treffen in einem Resozialisierungs-Programm auf die geballte Gutmenschlichkeit von Pfarrer Ivan. Hier geht es mit sparsamen Worten weltanschaulich in die Tiefe.

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