Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) hat eine interne Anweisung an ihre Mitarbeiter herausgegeben, „aus gegebenem Anlass“, „augenscheinlichen Flüchtlingen oder Asylbewerbern“ eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen. Sollte ein Schaffner Ausländer ohne Fahrausweis in einem Zug antreffen, sei ihnen erst einmal ein tarifkonformes Ticket anzubieten. Sollten diese das „Angebot“ nicht annehmen, soll ihnen laut dem Schreiben ein „Sonderticket“ ausgestellt werden, mit dem sie dann gratis und ohne Strafkonsequenzen weiterfahren dürfen. Davor sollten aber ein paar persönliche Daten sowie die Ein- und Ausstiegsstelle erfasst werden, was bei den meisten Asylanten schwer fallen dürfte, da diese ja angeblich keine Papiere mehr haben. Im Zweifel kann man ja einfach Herkunftsland: Syrien schreiben, da kommen die art- und kulturfremden Ausländer ja angeblich alle her. Um vorzubeugen, dass sich dies nicht als falsches Signal auf andere Fahrgäste, also Deutsche, überträgt, sollte diese Vorgehensweise vor allem im Verkehrsgebiet des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg als nicht üblich und als Ausnahme dargestellt werden. Wieder einmal sind Deutsche Menschen zweiter Klasse.
Die ODEG ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE). Sie betreibt den Personenverkehr auf zehn Eisenbahnlinien in Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie Sachsen.