Nach einem Bericht des "Freien Wort" hat es in der Thüringer Polizei offenbar Anweisungen gegeben, Vorfälle in Asylantenheimen nicht öffentlich zu machen. Die Landespolizeiinspektion Nordhausen soll eine entsprechende Mail an weitere Dienststellen verschickt haben, in welcher die Vertuschung von Asylantengewalt angewiesen wird. Bei Vorfällen in den Asylantenheimen, die keine Auswirkung hätten, soll keine Pressemitteilungen veröffentlichen werden. Nur bei größeren Vorkommnissen dürfe die Presse informiert werde, zitiert das „Freie Wort“ aus der internen Polizeimitteilung.
Mit dem systematischen Vertuschen von Vorfällen in Asylantenheimen soll die Öffentlichkeit bewusst getäuscht werden, so daß das Bild vom friedfertigen Ausländer gewahrt bleibt und es nicht zu größeren Unmutsbekundungen innerhalb der deutschen Bevölkerung kommt. Gleiches dürfte für polizeiliche Statistiken bzgl. Straftaten rund um Asylantenheimen gelten. Auch hier wird immer wieder gerne von keinem signifikanten Anstieg bei den Straftaten seitens der Behörden gesprochen.
Laut "Freien Wort" reagierte das Innenministerium auf eine Anfrage bzgl. der bekannt geworden e.mail überrascht. Ein solches Schreiben sei angeblich nicht abgestimmt gewesen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht das ganz anders. Sie wirft dem thüringischen Innenministerium und deren Polizeiführung vor, Vorfälle in Asylantenheimen gegenüber der Öffentlichkeit systematisch zu verschweigen. „Wir gehen nicht ehrlich genug mit unserer Bevölkerung um“, sagte Thüringens GdP-Landeschef Kai Christ gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“. „Ich meine, in jede Unterkunft fast jeden Tag“ werde die Polizei zu Einsätzen in Asylantenheimen gerufen, sagte Christ weiter. „Diese Straftaten werden systematisch verschwiegen.“