Schlager-Grand Prix: Empörung der Gesinnungswächter

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Der Schlagerwettbewerb „Grand Prix d Eurovision“ gehört mit der Fußball-Weltmeisterschaft zu den Ereignissen, wo verborgene Reste von Nationalismus auch im letzten Deutschen spontan aufsteigen. Nach über 30 Jahren erinnert man sich noch daran, daß eine gewisse Nicole mit dem Lied „Ein bißchen Frieden“ den Wettbewerb gewonnen hat und Lena Meyer-Landrut 2010 die Herzen der Zuhörer eroberte.

Im nächsten Jahr soll nun nach dem Willen der ARD der Sänger Xavier Naidoo für Deutschland an den Start gehen. Naidoo ist ein Farbiger aus Mannheim, insofern der richtige Repräsentant für die inzwischen eingetretene „Grenzenlosigkeit“. Nur leider passen seine Liedtexte und auch gewisse Äußerungen des samtigen Soulsängers nicht ganz ins Bild. Am „Tag der Deutschen Einheit“ 2014 trat er bei einer Veranstaltung der Reichsbürgerbewegung auf und erklärte zu seiner Rechtfertigung: „Es stimmt ja, wir sind nicht frei, wir sind immer noch ein besetztes Land.“ Den 11. September 2001 bucht er auf das Konto der CIA und entpuppt sich damit als „Verschwörungstheoretiker“. Die dunkle Hautfarbe garantiert zwar dafür, daß er es ganz schlimm nicht meinen kann. Doch wie der Türke Akif Pirincci neulich bei Pegida scheint auch dieser Halb-Inder anzunehmen, daß er gesinnungsmäßig einen Freifahrtschein hat und sich die größten Unkorrektheiten erlauben kann.

Entsprechend empört reagierte die Presse auf Naidoos Nominierung für den Grand Prix. „Der nicht!“ schallt es einhellig von der Bild-Zeitung bis zum Spiegel und der Süddeutschen. Daß der Sänger seit einem Erweckungserlebnis als bekennender Christ auftritt, macht die Sache nicht viel besser. Denn dieser Glaube unterscheidet sich von dem, was man in modernen Gottesdiensten hört, doch gewaltig. Denn darin herrscht „ein Heroismus, in dem unentwegt einer aufsteht, einer sich erhebt, eine messianische Lichtgestalt, der Eine, der von der Vorsehung Auserwählte, der die Massen mitreißt und in die Schlacht führt und am Ende das Dunkle vernichtet.“ So beschreibt es der Produzent und Pop-Journalist Marcus Staiger.

Die Entscheidung ist gefallen. Die Fernsehzuschauer können am 18. Februar nur noch über das Lied abstimmen, mit dem Xavier Naidoo am 14. Mai in Stockholm in den Ring treten wird. Vielleicht hat er einen Song im Angebot, der nicht in deutscher Sprache ist. Am besten ein indischer Dialekt: dann bekommt etwaige Tabubrüche niemand mit.

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