Karl der Große wurde als Sohn von Pippin dem Jüngeren um 748 geboren. Wie auch sein Bruder Karlmann wurde er früh auf seine künftige Aufgabe als König vorbereitet und erhielt eine sorgfältige militärische und gesellschaftliche Erziehung. Als Karls Vater in 768 starb, war Karl ca. 20 Jahre alt. Er und Karlmann wurden kurz nach der Beisetzung zu Königen erhoben. Das Land wurde aufgeteilt und nach dem Tod seines Bruders übernahm Karl dessen Reich und wurde zum Alleinherrscher der Franken.
Karl der Große bekannte sich zum Christentum und sah sich selbst als Beschützer der Kirche und als Führer und Verteidiger des Gottesstaates auf der Erde. Er ließ viele Klöster bauen und lehrte in diesen christliche und gesellschaftliche Werte. Außerdem wurde Latein unter Karl dem Großen zur Verwaltungssprache. Karl trieb die Christianisierung weiter voran und ging als Sachsenschlächter in die Geschichtsbücher ein. Karl zerstörte auch die Irminsul, den heiligen Baum der Sachsen.
Als Karl der Große König wurde, herrschte in Europa Aufruhr und der Bestand des Frankenreiches schien bedroht. Karl war offenbar von Anfang an zu einer Neuordnung der Verhältnisse in Westeuropa entschlossen und scheute sich während der Zeit bis 800 nicht, an den unterschiedlichsten Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Neben den Sachsenkriege führte Karl Eroberungen in Spanien durch. Führte Krieg mit den Langobarden, um Thassilo, den Herzog von Bayern zu beseitigen.
Um das Jahr 800 flüchtete Papst Leo III. nach Aufständen aus Rom zu König Karl nach Paderborn. Mit Hilfe Karls konnte der Papst die Unruhen in Rom beseitigen und wurde anschließend in Rom zum Kaiser gekrönt.
Am 28. Januar 814 starb Karl im Alter von 71 Jahren. Er hatte 47 Jahre regiert. Beigesetzt wurde er in der Marienkirche in Aachen. Seine Nachfolge ordnete er aber bereits im Jahre 806 an. Sie basierte auf einem alten fränkischen Brauch, welcher eine Reichsteilung unter seinen Söhnen vorsah.
Karl der Große hielt den kulturellen Niedergang in Europa auf und kehrte ihn vielmehr zu einem Aufstieg um. Er tat dies durch eine kulturelle Umformung auf Grundlage der lateinischen Sprache und Schriftkultur, der antiken Überlieferungen und des Christentums. Dies sorgte dafür, dass Europa heute einen fast einheitlichen Kulturraum besitzt. Die wichtigsten Träger der Umformung waren die Klosterschulen. Es fand ein Aufschwung von Kunst, Literatur, Architektur und Bildung statt. Aber Karl zerstörte auch Jahrhundert altes Brauchtum und Traditionen, indem er mit dem Schwert die Christianisierung Germaniens vorantrieb.