Natur oder Profit? Gentechnik in der Landwirtschaft

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Eine kurze Betrachtung zur „friedlichen“ Koexistenz von genveränderten Pflanzen und Pflanzen, die natürlich gezüchtet wurden.
Seit Jahren wird über die Gentechnik in der Landwirtschaft diskutiert. Obwohl von den meisten Deutschen abgelehnt, scheint sie immer mehr Bestandteil des täglichen Lebens zu werden.
Die Befürworter der grünen Gentechnik nennen vielerlei Gründe, weshalb sie als Standardtechnik in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen soll. Sie – die grüne Gentechnik – würde dazu beitragen, den Einsatz an Pflanzenschutzmitteln zu verringern und somit Ressourcen wie Wasser und Boden zu schonen. Eine Koexistenz zwischen gentechnisch veränderten Pflanzen und natürlicher Kulturen wäre problemlos möglich. Der Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) würde den Bauern bei weniger Aufwendungen mehr Ertrag bringen. Zudem könnten Arbeitsplätze – vor allem in der Forschung, Nahrungsmittel – und Chemieindustrie geschaffen werden. Selbstverständlich könne der Hunger in der Welt u.a. auch durch diese neue Technik erfolgreich bekämpft werden. Die Technik sei sicher und daher gebe es keinen Grund, sich weiter dieser Errungenschaft zu verweigern, zumal sie ja allen Menschen dieses Erdballs zur Verfügung stehen könnte. Moralische Bedenken bräuchte man nicht zu haben. Schließlich meint man es gut.

Diese Argumentation erscheint erst mal in sich schlüssig zu sein. Wer will nicht die Umwelt schonen, wer möchte schon Arbeitsplätze vernichten oder eine zukunftsweisende Technik nicht weiter entwickeln. Keiner kann wollen, dass deutsche Forscher ins Ausland abwandern. Wer möchte schon für den Tod von Millionen Menschen – vor allem in den Entwicklungsländern- verantwortlich sein. Keiner.

Interessant in diesem Zusammenhang scheint es zu sein, dass man in der öffentlichen Diskussion beziehungsweise in der veröffentlichen Meinung fast ausschließlich auf diese Argumentationsweisen trifft. Vorausgesetzt, das Thema der genmanipulierten Nahrung findet überhaupt Eingang in die Medienwelt. Dies ist umso verblüffender, da jeder den Braunbären Bruno kennt, jeder weiß, dass Frau Madonna ein farbiges Kind adoptiert hat. Allgemein bekannt ist auch, dass sich Herr Schröder die Haare färben ließ und dass der amerikanische Präsident eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte. Die Liste der „Wichtigkeiten“ in unserem Land ließe sich unendlich fortsetzen.
Was wir aber jeden Tag an Nahrung zu uns nehmen, sollte uns mit Ausnahme der Kalorienwerte scheinbar nicht interessieren. Der politisch Interessierte kennt diese Vorgehensweise unserer weitgehend gleichgeschalteten Medienlandschaft. Die Deutungshoheit über das, was wir hören und wissen sollen, liegt scheinbar in der Hand einiger weniger, demokratisch nicht legitimierter Medienmächtigen. Unserer Ansicht nach muss eine breit angelegte, demokratische Diskussion über die grüne Gentechnik losgetreten werden. Denn: Genauso gewichtig, wie die Darstellungsweise der Befürworter der Gentechnik, scheinen die Argumente der Gegner dieser Technik zu sein. Diese behaupten in groben Zügen genau das Gegenteil von dem, was uns durch die meist in amerikanischer Hand befindlichen Chemieriesen wie Monsanto oder DuPont durch ihre Pressestellen an Informationen zukommen lassen.

Im Gegensatz zu den Chemieriesen haben die Gegner der grünen Gentechnik kein gesteigertes wirtschaftliches Interesse an der Vermarktung „Gentechnisch veränderter Lebensmittel (GVO)“, was sie grundsätzlich schon mal glaubwürdiger erscheinen lässt. Die Gegner der grünen Gentechnik behaupten nicht das Gegenteil, sondern sie beweisen es!

Kurze Anmerkung zur Koexistenz transgener und natürlich gezogener Pflanzen

Eine Koexistenz zwischen natürlich gezogenen Pflanzen und GVO ́s könne gewährleistet werden. Das heißt, ein konventionell oder biologisch wirtschaftender Bauer könne das auch in Zukunft tun. Die Gefahr der Auskreuzung bestünde nicht. Das wiederum heißt, der Bauer, der GVO ́s verwendet, könne den biologisch oder konventionell wirtschaftenden Landwirten nicht schaden. So die Aussagen der Konzernbetreiber. Dieser Ansicht war auch der ehemalige Landwirtschaftsminister und jetzige Ministerpräsident von Bayern Horst Seehofer. Als vehementer Vertreter der Gentechnik unterstützte er anfangs vorbehaltlos die Einführung genveränderter Pflanzen in der Landwirtschaft.

Aus einem Antwortschreiben, das von einem Bediensteten des Ministeriums im Namen des Ministers aufgesetzt wurde, ging hervor, dass dieser (Minister Seehofer) eine Auskreuzung sogar für wahrscheinlich hält.
Anbei ein Auszug des Schreibens: „Die Meinung und Haltung aller Mitbürger, die die grüne Gentechnik aus welchen Gründen und in welchem Zusammenhang auch immer ablehnen, verdient Respekt. Es ist deshalb unsere Pflicht, die zu Gebote stehenden Mittel dafür einzusetzen, dass auch weiterhin ein vielfältiges Angebot von Lebensmitteln auf dem Markt ist, das ohne Verwendung von Gentechnik hergestellt worden ist. Das hört sich leichter an als es ist, denn die Pollen einiger Kulturpflanzen werden von Wind und Insekten in Nachbarbestände getragen (Biologieunterricht dritte Klasse – Anm. des Verfassers) und verursacht dort, wenn die Ausgangspflanze genetisch verändert war, dass genetisch bedingte Veränderungen ebenfalls auftreten“.
Weiter heißt es: „Den Landwirten sollen klare Regeln in Form einer Verordnung an die Hand gegeben werden, wie sie beim Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen vorzugehen haben, so dass die Früchte ihres Nachbarn von Gentechnik unbeeinträchtigt bleiben“. (Vermutlich wollte Horst Seehofer ein Pollen- und Bienenflugverbot aussprechen – Anm. des Verfassers) Weiter im Text: „Es soll ferner sichergestellt werden, dass ein Landwirt, der durch unbeabsichtigten Eintrag von Gentechnik in seine Erzeugnisse dadurch einen wirtschaftlichen Schaden erleidet, diesen auch ersetzt bekommt und zwar auch dann, wenn der verursachende Landwirt alle Vorschriften eingehalten hat.“

Unglaublich: Der damalgie Minister wusste, dass es eine Koexistenz naturgemäß nicht geben kann. Es geht ihm nur darum, die wirtschaftlichen Schäden, die er gar nicht leugnet, versichern zu können. Das heißt wiederum, dass es in baldiger Zukunft keine konventionellen oder biologisch bewirtschafteten Flächen mehr geben kann. Dies ist auch nicht die Sorge des Ministers. Weiter im Originaltext: „Ernstzunehmende Wissenschaftler bestätigen, dass die sog. Koexistenz beider Anbausysteme (mit und ohne Gentechnik) in der Praxis möglich ist“. (Dies ist genau das Gegenteil von dem, was in einem Absatz vorher behauptet wurde – Anm. des Verfassers). „Damit und auch durch vernünftige Haftungsregelungen müssten die Sorgen der Ökolandwirte zerstreut sein, dass sie in Zukunft keine Öko- oder Bio-Produkte herstellen könnten“.
Einfältiger / dümmer geht es nicht. Erst behauptet er, eine Koexistenz kann es nicht geben, deshalb müssten die Bauern entschädigt werden. Plötzlich tauchen in Seehofers Nähe ernstzunehmende Wissenschaftler auf, die genau das Gegenteil behaupten. Vermutlich alle Angehörige der CSU. Es kommt noch schlimmer. „Selbstverständlich dürfe von der Gentechnik keine Gefahr für Menschen, Tiere oder Pflanzen ausgehen. Deshalb habe der Betreiber einer gentechnischen Veränderung die Pflicht, ihr Konstrukt nach der Zulassung in der Praxis zu beobachten und alle Hinweise auf auftretende Schäden unverzüglich zu melden. Das Konstrukt würde dann ggf. aus dem Verkehr  gezogen“.

Wie der Herr Seehofer einmal freigesetzte, genveränderte Pflanzen, die sich vielleicht schon ausgekreuzt haben, wieder einsammeln möchte, bleibt dabei wohl sein Geheimnis. Es kommt noch dicker. Man könne ja, Privatwirtschaftlich organisiert natürlich, gentechnikfreie Zonen einrichten. Dagegen sei nichts einzuwenden, heißt es in dem Schreiben, um dann in aller Deutlichkeit fortzufahren: „Kein Landwirt kann aber dazu gezwungen werden, auf zugelassene Gentechnik zu verzichten. Jede Behörde in der EU, die das durchsetzen will, handelt rechtswidrig“. Das will heißen, dass Herr Seehofer und sein ihm damals unterstelltes Ministerium für derartige Angelegenheiten gar nicht zuständig waren und auch weiterhin nicht sind. Er schiebt den schwarzen Peter in Richtung EU.
Weiter im Text: „Sogar kleinere Mitgliedsstaaten der EU haben die Vorstellung, Gentechnik in ihren Grenzen zu verhindern, weil sie sich auf den Märkten ohne Gentechnik höhere Erlöse versprechen. Aber auch sie können den generellen Verzicht auf Gentechnik nicht erzwingen“.
Also scheint es doch so zu sein, dass in Sachen Gentechnikanbau die Würfel längst gefallen sind. Die EU hat es beschlossen. Basta! Herr Seehofer und seine Kollegen nicken ab. Das war`s. Dass 70- 80% der Deutschen und der allergrößte Teil der EU-Einwohner die Gentechnik ablehnen, interessiert den Minister augenscheinlich gar nicht. Somit dürfte er sich als „Volksvertreter“ selbst ins demokratische Abseits gestellt haben. Er merkt in dem von ihm in Auftrag gegebenen Antwortschreiben noch an, dass nach den Vorgaben der EU das Beliefern der BRD mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln, Futtermitteln und Saatgut nicht zu verhindern sei.
Solche Politiker-Antworten auf Anfragen sind mitunter sehr hilfreich, um festzustellen, wo die Weichen für die grundlegenden Belange unseres Volkes und der Völker generell getroffen werden. Während hierzulande noch Scheindiskussionen über das Für und Wider der Gentechnik geführt werden, sind die Würfel laut Seehofer andernorts längst gefallen. Da die Weichen für derartige Eingriffe in unsere Nahrungsmittelversorgung nicht bei uns getroffen werden, ist es wohl von Nöten, den Blick über den Tellerrand in Richtung USA und Kanada schweifen zu lassen. Dort ist schon Wirklichkeit, was Herr Seehofer uns noch bescheren wird.

Der Fall des Bauern Schmeißer aus Kanada

Die Geschichte des kanadischen Farmers Schmeißer begann 1998. Der Chemieriese Monsanto beschuldigte damals den Kanadier, heimlich gentechnikveränderten Raps anzubauen, auf den das Konkurrenzunternehmen Mosanto ein Patent besitzt und für den die Bauern eine Lizenzgebühr zahlen müssen. Doch Schmeißer wehrte sich. Er habe nie Monsanto-Raps gekauft und angebaut. Der Wind müsse es auf sein Feld geblasen haben oder jemand müsse es auf sein Feld getragen haben.
Schmeißer entwickelte bis zu diesem Zeitpunkt sein Saatgut selber.„Die Vermischung mit dem gentechnikveränderten Raps“ so sagt er, „hat für mich 50 Jahre Saatzuchtarbeit zerstört“. Als ihn Monsanto 1998 vor Gericht anklagte, nahm der kleine Landwirt den Kampf gegen den Chemieriesen Monsanto auf. Monsanto wollte daraufhin die Sache außergerichtlich klären. Doch Schmeißer lehnte ab; aus Prinzip. Die Gerichtskosten beliefen sich auf ca. 200.000 Dollar. Die Ersparnisse für den Lebensabend waren aufgebraucht. Im März 2000 verlor Schmeißer die erste Etappe im Prozess. Ein kanadischer Richter entschied, dass es überhaupt nicht darauf ankomme, wie der Genraps auf Schmeißers Grundstück gekommen sei. Die Ernte und der Gewinn wurden Monsanto erstinstanzlich zugesprochen. Vor dem höchsten kanadischen Gericht wurde ein knappes Urteil – vier gegen fünf Stimmen – gegen den Landwirt gefällt. Das Gericht teilte die Meinung des Farmers nicht, dass Pflanzen nicht als Ganzes patentierbar seien. Die Richter entbanden in der letzten Instanz Schmeißer immerhin von jeder Schadenersatzzahlung, weil er keinen Preisvorteil aus der Nutzung des „Roundup-Ready- Raps“ ziehen konnte.

Das Problem an dem Urteil ist jedoch, so Greenpaece, dass die kanadischen Bauern gegenüber den Monsanto-Patentinhabern kaum mehr Rechte haben. Auf alle Fälle scheint es so zu sein, dass in Kanada ganze Pflanzen patentiert werden können, um dann Lizenzgebühren von den Landwirten eintreiben zu können, wenn das Patent erst einmal bestätigt ist. Man stelle sich vor: Jemand würde von Ihnen Lizenzgebühren für die Nutzung der Frucht des Hollerbusches oder für die Verarbeitung der Johannisbeeren aus Ihrem Garten verlangen, nur weil er als erster die Früchte, die seit Jahrhunderten bei Ihnen am Grundstück wachsen, patentieren ließ.
Durch das Auskreuzen gentechnisch veränderter Pflanzen in nicht kontaminierte Bestände versuchen die Chemieriesen/Patentinhaber Lizenzgebühren einzutreiben. Die Landwirte werden so in eine Abhängigkeit gebracht, die total ist. Dies ist das wahre Ziel derer, die die grüne Gentechnik bei uns etablieren wollen. Millionen Bauern in Europa, die jährlich Lizenzgebühren entrichten müssen. Ein Milliardengeschäft. Fakt ist: Gentechnisch veränderte Pflanzen können sich auskreuzen. Sie vermischen sich mit artverwandten Pflanzen und kreuzen sich in verwandte Wildpflanzen ein. Das weiß man aus den Erfahrungen, die man in Kanada und den USA sammeln konnte.

Anbei noch ein kurzer Auszug einer Studie, die vom Bundesamt für Naturschutz in Auftrag gegeben wurde. Erstellt wurde die Studie vom Naturschutzbund Deutschland. Hier soll nur ein kurzer Auszug gebracht werden, der zum Fall Schmeißer passt. „Die Introgression von Transgenen in Wildpopulationen könnte nicht nur in naturnahen Lebensräumen, sondern auch in Ackerflächen Probleme verursachen. Anlass zur Sorge geben hier vor allem die herbizidresistenten transgenen Pflanzen. Übertragen sie ihre Transgene auf Wildpflanzen, so können neue Unkräuter entstehen, zu deren Bekämpfung zusätzlich Herbizide eingesetzt werden müssen. Da schließt sich der Wirtschaftskreis für unsere Chemieriesen. Sind sie es doch, die zu den genveränderten Pflanzen auch gleich die dazu passenden Herbizide und Fungizide vertreiben. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt. Das Fazit der Studie aus Sicht des Naturschutzes: Da die Introgression von Transgenen den Zielen des Naturschutzes widerspricht und die biologische Vielfalt beeinträchtigen kann, sollte der Anbau von transgenen Pflanzen, die in Deutschland verwandte Kreuzungspartner besitzen, so lange auf ein Minimum gesetzt werden oder ganz untersagt bleiben, bis die bestehenden Wissenslücken geschlossen sind.

Dazu ist es notwendig, vor der Kommerzialisierung auch die möglichen transgenen Hybriden experimentell zu untersuchen. Laut geltendem Recht darf niemand eine transgene Pflanze freisetzen, ohne sie vorher zu prüfen. Indirekt geschieht dies jedoch genau dann, wenn über Auskreuzung transgene Hybriden entstehen. Wohlgemerkt: Es handelt sich bei dieser Aussage um einen Teil einer Studie, die vom Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz und Reaktorsicherheit in Auftrag gegeben wurde. Herrn Seehofer jedoch scheinen diese Expertisen nicht stoppen zu können. Womöglich hat er sie nicht einmal zur Kenntnis genommen oder ist sich der Folgen der von ihm propagierten Technik nicht bewusst. Dass durch den Genfluß zwischen transgenen Sorten zudem auch neue Unkräuter entstehen können, zeigen die Erfahrungen aus dem kommerziellen Anbau in Kanada. Dort werden derzeit vier herbizidresistente (Herbizide = Unkrautbekämpfungsmittel) Rapssorten großflächig angebaut. Drei davon sind gentechnisch verändert und gegen die Herbizide Glufosinat und Glyphosat beziehungsweise Bromoxynil resistent.
Die vierte Sorte ist konventionell gezüchtet und weist eine Resistenz gegen Imdazolinon auf. Da Raps zu den Pflanzenarten gehört, die eine hohe Auskreuzungsrate haben, sind mittlerweile Rapspflanzen entstanden, die gleichzeitig gegen zwei bzw. drei Herbizide resistent sind. Diese zwei- und dreifachresistenten Pflanzen sind schwer kontrollierbar und können es notwendig machen, was die transgenen Sorten laut Werbung eigentlich verhindern sollten: den vermehrten Einsatz von Herbiziden. So ist unschwer erkennbar, wie die Argumentationskette der Gentechnikbefürworter nach und nach in sich zusammenbricht. Gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen sind in dieser Betrachtung noch gar nicht einbezogen worden.

Koexistenz zwischen transgenen Pflanzen und Tieren

Anders verhält es sich mit den Auswirkungen auf bestehende Ökosysteme. Am Beispiel eines Schmetterlings, der den schönen Namen Monarchfalter trägt. Es ist ein alljährliches Naturschauspiel: Millionen von Monarchfaltern fliegen von Südkanada über Amerika nach Mexiko, um dort zu überwintern. Dabei fliegen sie über die Bundesstaaten Nebraska, Iowa bis zum Staat New York. In dieser Ackerbauzone wird über 88% der nordamerikanischen Maisernte eingefahren. Doch der Maisanbau besteht mehr und mehr aus gentechnisch veränderten Sorten. Um vor allem den schädlichen Maiszünsler zu bekämpfen, ist in den Pflanzen insektengiftiges Erbgut des Bazillus thuringensis (Bt) eingebaut.
Das Ergebnis neuerer Gutachten bestätigt, dass die Monarchfalter von den Pollen der Bt – Maissorten Bt-11 und Mon 810, die von den Saatgut-Multis Syngenta und Monsanto auf den Markt gebracht wurden, negativ beeinflusst werden. Die Larven haben höheres Sterberisiko, die Falter kommen nach der Verpuppung mit weniger Gewicht auf die Welt und zeigen eine verminderte Fruchtbarkeit. Fressen die Larven der Monarchfalter Pollen des Bt-Mais, dann entwickeln sich stolze 23,7% weniger von ihnen zum Falter als in Kontrollversuchen, bei denen Pollen von herkömmlichen Mais verfüttert wurden. Durch die verlängerte Entwicklungszeit vom Ei zum Falter tragen die Tiere ein höheres Sterberisiko, weil Larve und Puppe einer längeren als sonst üblichen Zeit ihren natürlichen Feinden ausgesetzt sind. Außerdem verpassen die Tiere den rechten Zeitpunkt zum Abflug nach Süden. Denkbar sei es, so die amerikanischen Forscher, dass die Tiere Opfer von Frosteinbrüchen werden oder auf ihrem verspäteten Flug wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr ausreichend Nektar finden können.
So kann es passieren, dass in kürzester Zeit, unvorhergesehen, ganze Säulen aus der Nahrungskette brechen. Durch derlei Techniken wird das Artensterben weit größere Ausmaße annehmen als das bisher ohnehin der Fall ist. Wer mag da eine Kettenreaktion ausschließen?

Klar ist im Moment, dass die Folgen des Einsatzes genveränderter Pflanzen in der Nahrungskette von Mensch und Tier unkalkulierbare Risiken in sich bergen.  Es gibt auch keinen Grund, derartige Pflanzen auszusetzen. Lebensmittel gibt es genug. Für alle! Man darf hier kurz daran erinnern, dass es die glorreiche EU-Subventionspolitik war, die dafür gesorgt hat, dass wir aus den Entwicklungsländern Millionen Tonnen Futtermittel nach Europa einführen. Gleichzeitig müssen in Afrika Millionen Menschen verhungern, weil ihnen die wertvollen Böden zum eigenen Broterwerb fehlen. Gleichzeitig wird unser Getreideanbau mit Milliardenbeträgen subventioniert, um ihn auf dem Weltmarkt – auch in Afrika – absetzen zu können. Da reichen sie sich die Hand, die gekauften Politiker aus dem Westen und korrupten Vertreter des schwarzen Kontinents.

In Eintracht schreitet man über Millionen Leichen und verdient gut Geld daran. Hier stehen die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger Saatgut-Multis und Chemieriesen gegen das Interesse vieler Millionen Menschen, die ein Recht auf gesunde Lebensmittel und eine intakte Umwelt haben. Es steht die Gewinnmaximierung auf der einen und Bewahrung der Schöpfung auf der anderen Seite. In Anbetracht der Tatsache, dass die Zahl der durch Lebensmittel hervorgerufenen Erkrankungen in den USA seit Beginn des großflächigen GVO – Anbaus vor nicht einmal zehn Jahren um 40% zugenommen hat, macht Widerstand gegen Seehofer und seine Geldgeber zur Pflicht.

Selbstverständlich lässt sich auch mit den Krankheiten gut Geld verdienen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, auf welchen Gehaltslisten die Herren Seehofer und Kollegen noch stehen?Die Gewinnmaximierung kapitalistischer Konzerne hat einen Preis, den wir nicht zu zahlen bereit sind. Man wird nicht umhin kommen, bewusster, das heißt, genfrei, am besten biologisch Erzeugtes aus der Region, zu kaufen. So wird der heimische Bauer unterstützt und das Geld bleibt in der Region, wo es auch hingehört. Die so erzeugten Lebensmittel tragen zu unserem Wohlbefinden bei und schaden unseren Kindern nicht. So schließt sich auch für uns der Kreis. Wir legen Wert auf unsere natürlich produzierten biologischen Produkte und unterstützen dabei ganz ohne großen Aufwand unsere heimische Wirtschaft, ohne zerstören zu müssen.

Der Widerstand kommt von ganz unten, heute würde man sagen, vom Konsumenten. Wir wollen sagen, dass das Wohl der Völker vom Volk selbst kommen muss. Auf Seehofer und seinesgleichen wollen und können wir nicht bauen. Wir sind ein wunderbarer Teil des Ganzen. Wir brauchen das Ganze wie das Ganze uns braucht. Immanuel Kant fasste es in passende Worte: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir“.

Quelle: www.umweltundaktiv.de

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