Der Profifußballer Miroslav Klose hat in seiner Heimat Schlesien im heutigen Polen in Zusammenarbeit mit Verantwortlichen der deutschen Minderheit die erste deutsche Sportschule eröffnet.
In Deutschland kennt sicherlich jeder den Fußballweltmeister Miroslav Klose und nicht wenige werden denken, der ist doch Pole. Aber genau das ist er nicht. Miroslav Klose ist gebürtiger Schlesier und gehört zur deutschen Minderheit im heutigen Polen, die seit Jahrzehnten mit Anfeindungen und dem drohenden Verlust ihrer kulturellen und sprachlichen Identität zu kämpfen hat.
Nach Informationen des Nordschleswiger.dk will nun zur Erhaltung der deutschen Sprache der Profifußballer in Zusammenarbeit mit Verantwortlichen der deutschen Minderheit eine deutschsprachige Fußballschule in Oberschlesien eröffnen. In Oberschlesien leben rund 150.000 Deutsche und allgemein herrscht großes Interesse am Sport Fußball. Und das nicht nur wegen den beiden bekannten schlesischen Fußballern Miroslav Klose und Lukas Podolski.
Da aber immer weniger schlesische Jugendliche noch die deutsche Sprache erlernen, wird es in der Sportschule neben der Ausbildung am Ball auch deutschsprachigen Unterricht geben, so ein Sprecher des Verbandes der deutschen Vereine in Oppeln. Über den Fußball will man das Interesse an der deutschen Sprache neu entflammen.
Die „Schlesische Autonomiebewegung“ (RAS) fordert schon seit Jahren eine Autonomie für die Bergbauregion, in der sich bei der Volkszählung im Jahr 2011 mehr als 800.000 Menschen nicht als Deutsche oder Polen, sondern als Schlesier bezeichnet hatten. Und dies obwohl die Unterlagen der Volkszählung diesen Begriff gar nicht zur Auswahl vorgaben. Es darf also von einer weitaus größeren Befürwortergruppe für die „Schlesische Autonomiebewegung“ ausgegangen werden. Bei den letzten Parlamentswahlen holte die RAS etwa 8,5% der Stimmen. Sie will die Schlesier ins Zentrum der Politik bringen und für die Woiwodschaften Schlesien und Oppeln mehr Autonomierechte erreichen. Ziel ist es bis 2020 eine neue Region Schlesien mit Autonomierechten zu erreichen, die weitestgehend aus den bisherigen Woiwodschaften Oppeln und Schlesien besteht.