„Natur! Wir sind von ihr umgeben und umschlungen – unvermögend aus ihr herauszutreten, und unvermögend tiefer in sie hineinzukommen. Ungebeten und ungewarnt nimmt sie uns in den Kreislauf ihres Tanzes auf und treibt sich mit uns fort, bis wir ermüdet sind und ihrem Arme entfallen. Sie schafft ewig neue Gestalten, was da ist, war noch nie, was war, kommt nicht wieder – alles ist neu, und doch immer das Alte. Wir leben mitten in ihr und sind ihr fremde. Sie spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht. Wir wirken beständig auf sie und haben doch keine Gewalt über sie.“
Das Ostarafest als ein Fest des Erwachens, bildet einen passenden Anlass für oben aufgeführtes Zitat. Zu keiner anderen Zeit im Jahr spüren wir die Natur intensiver. Sei es nun das „Erwachen“ der Pflanzen aus ihrem Winterschlaf oder das emsige Treiben der Tierwelt, welches mit dem Frühling beginnt. Überall sehen wir das Wirken, der alles durchdringenden Natur. Doch nicht nur um uns herum, auch wir selbst werden jedes Jahr auf´s Neue von einer kindlichen Euphorie durchdrungen, wenn mit den ersten warmen Sonnenstrahlen der Frühlingsbeginn und damit das Ende des Winters eingeläutet wird.
Diese gefühlten Frühlingsgefühle sind Zeichen. Zeichen einer Bindung, welche die liberalistische Ideologie mit der Entspiritualisierung der Menschen nur zu gerne kappen würde. Die Bindung an die Natur, an unsere natürliche Lebensgrundlage und somit an unsere Heimat. So wie jede Pflanze und jedes Tier, werden auch wir, als Teil der Natur und unserer Heimat, von der Natur umschlungen und das wird vor allem an Ostara deutlich.
Diese Gedanken standen auch bei der diesjährigen Ostarafeier im schwäbischen Raum im Vordergrund. Mit einer traditionellen Quellenehrung wurde verdeutlicht, dass auch wir, als Kinder einer modernen, technisierten Welt, für immer ein Teil der alles durchdringenden Natur und somit auch für immer ein Teil unseres Heimatbodens sind.