Gemeinschafts-Wanderung durch die Fränkische Schweiz

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Auch im Jahr 2016 brachen wieder mehrere naturverbundene Mannen vom „III. Weg“-Stützpunkt Nürnberg/Fürth auf, um das verlängerte Pfingstwochenende für eine ausgiebige Wanderung in die malerische Fränkische Schweiz zu nutzen. Die schlechte Wettervorhersage schreckte zwar im Vorfeld einzelne potenzielle Mitwanderer ab, entpuppte sich aber letztendlich – zur Freude aller Beteiligten – als Fehlmeldung. Bis auf einen kurzen Nieselschauer herrschte angenehmes Wanderwetter und die einzelnen dunklen Wolken sorgten für faszinierende Lichteffekte.

Die Fränkische Schweiz, mit ihren Tälern, den idyllischen Ortschaften, altehrwürdigen Burgen und Schlössern, den saftigen Wiesen und mächtigen Wäldern ist ein malerisches Fleckchen unserer deutschen Heimat. Ebenso zählt das Mittelgebirge zu den höhlenreichsten Deutschlands. In der Karstlandschaft gibt es neben den finsteren Höhlen auch eindrucksvolle Felsentore und Felsformationen zu bestaunen. Besonders angenehm für den Wandersmann ist zudem, dass die Naturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten auf relativ kleinen Raum beieinander stehen und die geringen Höhenunterschiede zwischen Berg und Tal auch längere Touren für ungeübte Wanderer und Kinder möglich machen.

In diesem Jahr fanden sich trotz der äußerst deprimierenden Wettervorhersage für das Pfingstwochenende mehrere Aktivisten zu der Wandertour ein. Nachdem im Vorjahr die Region um das Aufseßtal bis nach Heiligenstadt im Fokus der Wanderung stand, (siehe: Pfingstwanderung in der Fränkischen Schweiz) wurde heuer das Gebiet um Gößweinstein erkundet. Gleich zu Beginn wurde der sogenannte Druidenhain, eine alte Kultstätte besichtigt. Die Erscheinungsform des Druidenhains legt die Annahme nahe, dass der Ort ein Kultplatz keltischer Druiden gewesen ist. In der Umgebung lagen einst wichtige keltische Siedlungen.

Danach ging es mit einem Abstecher zum Baumfurt-Felsentor, einem mittlerweile zugewachsenen Aussichtspunkt aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts, in Richtung Burggaillenreuth. Bevor der Wallfahrtsort Gößweinstein durchquert wurde, machte die Wandergruppe noch einen Abstecher zur Esperhöhle. Bei einem der jüngeren Mitwanderer wurde hier offenbar der Tatendrang ausgelöst und die Neugier trieb den Burschen voran. Durch einen Nebeneingang drang er bis an das Klingloch, einem ca. 8 Meter steil abfallenden Schacht vor. Dieser wurde in der Frühzeit als Opferschacht benutzt, worauf die Funde von menschlichen Schädelresten, Keramik aus der Späthallstatt- und Früh-La-Téne-Zeit sowie Bronzeschmuck beweisen. Der Rest der Gruppe folgte nach und mit gemeinsamer Hilfe kamen auch alle wieder heil heraus.

Vor Gößweinstein konnte noch ein herrlicher Ausblick auf das Wiesenttal genossen werden.

Ausblick auf das Wiesenttal von der Martinswand aus

Nach Gößweinstein ging es über die Brückner-Anlage, einem Felsensteig mit herrlichen Aussichtspunkten hinunter nach Behringersmühle. Hier fließen die drei großen Hauptgewässer der Region Wiesent, Püttlach und Ailsbach zusammen. Der Luftkurort Behringersmühle bildet daher das geografische Zentrum der Fränkischen Schweiz. Bei einem netten älteren Ehepaar wurden die Wasservorräte für die anstehende Nacht ergänzt. Die ca. 150 Höhenmeter, welche von Gößweinstein hinunter nach Behringersmühle zurückgelegt wurden, ging es sogleich wieder bergauf. In einem Waldstück nahe einer malerischen Lichtung wurde sodann das Nachtlager vorbereitet. Es dauerte nicht lange, da köchelte in den Kochgeschirren schon das mitgebrachte Essen. Gespeist wurde anschließend aus den Feldgeschirren der einfachen Soldaten, jedoch mit fürstlichen Ausblick auf die Burg Gößweistein bei beeindruckenden Lichtverhältnissen.

Malerischer Ausblick auf die Burg Gößweinstein

Als die Nacht hereinbrach, fielen die Temperaturen stark ab. Doch auch darauf war man bestens vorbereitet. Bevor es in die Schlafsäcke ging, wärmte die Naturfreunde noch ein heißer wohl bekömmlich aufgekochter Tee.

Am nächsten Morgen wurde gleich das Feuer neu angeschürt und der vorzügliche heiße Kaffee weckte, nach der bei um die 3°C durchfrorenen Nacht wieder neue Kräfte. Durch den dichten Wald ging es hinunter zur Wisent. Im kühlen Flusswasser konnte dann das Essgeschirr ausgiebigst gereinigt, sowie die morgendliche Hygiene nachgeholt werden. Auch die Wasservorräte wurden mittels eines Filters ergänzt. An der westlichen Talseite ging es schließlich wieder steil bergauf nach Engelhardsberg. Hier konnten an einem kleinen Verkaufswagen Kostbarkeiten wie frischer Rhabarberkuchen, Hühner- und Wachteleier sowie getrocknete Äpfel verköstigt werden.

Relativ zackig ging es weiter bis nach Muggendorf. Der letzte Aufstieg hinauf nach Wohlmannsgesees brachte noch einmal alle ordentlich ins Schwitzen, aber mit einigen frohen Liedern auf den Lippen, wusste man sich gekonnt abzulenken. Bevor die Heimreise angetreten wurde, ließ man das erlebnisreiche Wochenende noch in einer idyllischen Gaststätte ausklingen. Für alle Beteiligten war die Wanderung wieder ein besonderes Natur- und Gemeinschaftserlebnis, welches noch lange nachwirken wird und bereits die Vorfreude auf den nächsten Ausflug weckt.

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