Rund um den bundesweiten Aktionstages Deutschland ist größer als die BRD fanden diverse Aktionen des Stützpunkt München / Oberbayern statt.
Zum Auftakt wurden am Samstag des Aktionswochenende in der Münchner Innenstadt Schilder aufgestellt mit der Inschrift Deutschland ist größer als die BRD. Diese sollten möglichst zahlreiche Passanten erreichen und wurden daher in der bekannten Kaufingerstraße, an einem Brunnen, vor dem Fischerei- und Jagdmuseum so wie an einer weiteren Stelle aufgestellt, eine weitere Tafel wurde vor der Feldherrenhalle platziert. Neben den Schildern wurden jeweils zwei Kerzen postiert.
Später wurde der Tag der Heimat, eine Veranstaltung des Bund der Vertriebenen, in Erding besucht.
Der etwa 80-90 Personen fassende Festsaal war leider nur mit etwa 35 Personen besetzt. Der Großteil dürfte noch der Erlebnisgeneration angehören, die Jüngeren waren vermutlich deren Kinder. Insgesamt also ein recht hoher Altersschnitt.
Die Begrüßung erfolgte durch Hertha Puschmann, die 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Erding der Landsmannschaft Schlesien. Sie begrüßte sämtliche Anwesenden Vereins-, Kirchen-, Politik- und Pressevertreter. Dabei musste Sie allerdings schon feststellen, dass sich deren Interesse stark in Grenzen hielt und diese aller höchstens einige Stellvertreter des Stellvertreters schickten. Hier zeigt sich einmal mehr der geringe Respekt den insbesondere die Politik den Vertriebenen entgegenbringen. Anstatt als wichtige Mitglieder unserer Volksgemeinschaft, die maßgeblich zum Wiederaufbau unseres Landes beigetragen haben, werden diese lediglich als Stimmvieh angesehen. Einen kurzen, aussageschwachen Beitrag lieferte CSU-Landrat Martin Bayerstorfer ab.
Die Festrede hielt anschließend Christian K. Kuznik, der Landesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien. Sie stand unter dem Motto „Identität schützen – Menschenrechte achten“. Ließ der Name zunächst einen sehr „zeitgemäßen“ Beitrag erwarten, wurde man positiv überrascht. Einerseits wurde der Begriff Heimat vorgestellt, der nach Verständnis des Vortragenden, unveränderlich mit dem Ort der Herkunft und Sozialisation verbunden ist. Somit ist er nicht wie von selbsternannten Weltbürgern behauptet an jedem beliebigen Ort wo man sich wohl fühlt. Zudem wurde auch der Opportunismus vieler Politiker kritisiert, die im Ausland versuchen jedem Konflikt aus dem Wege zu gehen und daher unveräußerliche Rechte der Vertriebenen verraten. Schließlich sehen die Vertriebenen auch das Recht auf Heimat als Menschenrecht, was durch gegenwärtige Praxis gebrochen wird. Er kritisierte viele Halbwahrheiten die auch im Bezug auf deutsche Ostgeschichte verbreitet werden, u.a. auch im neu in der Entstehung befindlichen Museum zur Fluchtthematik in Berlin.
Den anwesenden Politikern waren die mahnenden Worte, und auch die Aufforderung das Schicksal deutscher Vertriebener, die in ihrem Heimatland flohen und halfen ein zerstörtes Land wieder aufzubauen, nicht mit art- und kulturfremden Ausländern gleich zusetzten, sichtbar unangenehm. Den Anstand die Veranstaltung zu Ende zu verfolgen hatten sie dann obendrein nicht und verließen fluchtartig nach dem Vortrag den Saal. Es folgte ein Tanzauftritt der Jugendgruppe des Volkstrachtenvereins Wartenberg e.V., wo einige Polka-Tänze aufgeführt wurden. Leider waren keine ostdeutschen Tänze darunter. Dennoch war es erfreulich, Kinder zu sehen die, im Gegensatz zu vielen ihrer Altersgenossen, noch mit Freude deutsche Kultur zelebrieren.
Anschließend gab es noch einige kurze Lesungen deutscher Gedichte und Sagen von Hertha Puschmann aus Schlesien, Maria Mader aus dem Sudetenland und Elvine Mathes von den Siebenbürger Sachsen. Insbesondere die rüstige Maria Mader konnte mit einem Aufruf den Bauernstand zu ehren glänzen.
Das Schlusswort hielt Hans-Peter Lorenz, Kreisobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Auch er schloss sich dem einhelligen Tenor seiner Vorredner an, dankte den Anwesenden, bedauerte aber die Leere im Saal. Vertriebene wollten in der Nachkriegszeit bloß nicht auffallen und von ihnen wurde Integration in vorhandene Vereine gefordert. Dem kamen sie nach und so kam es das sie mehr und mehr ihre eigene Kultur aus den Augen verloren so das insbesondere ihren Erben kaum mehr Identifikation mit der Heimat der Ahnen vermittelt werden konnte.
Im Anschluss an die Veranstaltung konnte man noch mit einigen Anwesenden ins Gespräch kommen, die erfreut waren, das sich junge Leute noch für deutsche Heimat tief im Osten interessieren. Auch das Kampagnenflugblatt wurde dankend entgegengenommen.
Am eigentlichen Aktionstag kam es dann zu einer Vielzahl an Aktionen vom Norden bis zum Süden des Gebietes des Stützpunktes München / Oberbayern und natürlich auch in der Landeshauptstadt selbst.
In Ingolstadt wurden sowohl am Kreuztor als auch am Luitpoldpark kleine Metalltafeln mit einer deutschen Landkarte darauf sowie der Aufschrift „Deutschland ist größer als die BRD“ aufgestellt. Flankiert jeweils, wie auch schon am Vortag in München, von zwei Kerzen mit Parteiaufkleber. Eine solche Tafel wurde auch in Manching aufgestellt. Zudem wurden auch Mahnmale besucht und vom Schmutz gereinigt.
In Wolnzach wurden auf dem lokalen Friedhof am Vertriebenen-Denkmal die grausamen Taten der Allierten an der deutschen Zivilbevölkerung verurteilt und deren Opfer gedacht.
In Puchheim wurden die in den 1980er Jahren aufgestellten Gedenkstelen zu Ehren der deutschen Ostgebiete aufgesucht, es wurden Rosen und Kerzen niedergelegt sowie das Lied „Wenn alle untreu werden“ gesungen.
In Karlsfeld sollte ursprünglich ein Besuch des Heimatmuseums stattfinden, das aber leider geschlossen hatte. Dennoch konnten am Gedenkstein vor dem Rathaus Rosen niedergelegt werden und eine kleine Schweigeminute wurde gehalten.
In München wurde der alte Waldfriedhof besucht und am Königsberg-Denkmal wurden Rosen niedergelegt. Zudem wurde erneut „Wenn alle untreu werden“ gesungen sowie eine Schweigeminute abgehalten. In einer kleinen Rede wurde an das Schicksal der Vertriebenen erinnert und auch die Gräueltaten thematisiert denen Frauen und Kinder, alt und jung zum Opfer fielen. Zudem wurde sich zur Unveräusserlichkeit des deutschen Vaterlandes bekannt getreu dem Motto „Verzicht ist Verrat“.
In Rosenheim, Bad Feilnbach, Niederaudorf, Schleching und Unterwössen wurden Denkmäler gesäubert sowie jeweils ehrwürdige Gedenkveranstaltungen durch den Gau Wendlstoa durchgeführt. Zusätzlich wurden noch in Holzkirchen mehrere hundert Flugblätter verteilt.
Auch die Kameradschaft Berchtesgadener Land beteiligte sich am Aktionswochenende und ehrte die Vertriebenen in Freilassing. Zusätzlich wurden mehrere hundert Themenflugblätter in der Stadt verteilt.
Zudem wurde in Lindau am Bodensee ein imposantes Denkmal besucht und vom wild wuchernden Gestrüpp befreit. Im Anschluß an die Säuberungsaktion wurden Kerzen aufgestellt und eine Schweigeminute abgehalten. Beendet wurde die Zeremonie mit einem gemeinsam gesungenen Lied.
Insgesamt 17 Aktionen ließen das Wochenende somit zu einem erfolgreichen werden und dem Namen Aktionswochenende wurde alle Ehre gemacht.