Nicht erst, seitdem die Vorratshaltung empfohlen wird, ist es gut, wenn man weiß, wie man Lebensmittel richtig haltbar macht. Außerdem kann man sich einfach selbst Marschverpflegung herstellen, wenn man weiß wie.
Die einfachste Möglichkeit Lebensmittel haltbar zu machen ist, sie einzukochen. Hierfür braucht man Einkochgläser. Einen Grundbestand kann man sich im Großhandel oder im Weltnetzbeschaffen. Auch kann man sich einen guten Bestand an „kostenlosen“ Gläsern anlegen, indem man alle Lebensmittel statt in Dosen in Gläsern kauft. Diese müssen nach Benutzung nur gespült werden und sind dann mehrfach verwendbar. Es ist nur darauf zu achten, dass die Dichtfläche im Deckel und der Deckel sowie das Glas selbst unbeschädigt sind. Dasselbe gilt für Flaschen. Alle Flaschen mit einem „Klickdeckel“ sind ideal. Diese sind jene, die einen festen Metalldeckel haben und beim Öffnen „Ploppen“. Nicht zu verwechseln mit dem „Ploppen“ bei zum Beispiel Sektflaschen, dies ist etwas anderes.
Am Anfang sollte man mit einfachen Lebensmitteln beginnen. Am einfachsten sind Suppen oder Eintöpfe. Diese einfach in ein sauberes Glas einfüllen, sodass sie bis ca. einen cm unter dem Rand gefüllt sind und im Wasserbad mind. eine Stunde einkochen. Hierbei ist auf absolute Sauberkeit am Glasrand, dem Deckel und an den Einmachgummis zu achten. Das Glas sollte komplett mit Wasser bedeckt sein. Man kann aber auch im Backofen mit einem Wasserstand von ca. 2 cm im Backblech, Lebensmittel einkochen. Wenn nachdem die Gläser eingekocht und abgekühlt sind, die Luftblase im Glas immer noch vorhanden ist, sollten die Gläser dicht sein. Außerdem sollte der Deckel leicht nach innen gewölbt sein, bzw. der „Klick“ – Verschluss nicht mehr nach außen stehen. Zur Sicherheit lässt man die Gläser 2-3 Wochen in der Küche stehen, um zu kontrollieren, dass das eingekochte Gut auch wirklich haltbar gemacht wurde. Es gibt wenig Widerlicheres, als wenn ein nicht richtig eingekochtes Glas im Vorratsschrank anfängt zu gären. Dabei entstehen nämlich Gase, die sogar dafür sorgen können, dass das Glas „hochgeht“. Sollte sich der Deckel anfangen zu wölben, das Glas sofort entsorgen und nicht mehr verzehren. Nachdem die so haltbar gemachten Lebensmittel mit Inhalt und Abfülldatum beschriftet sind, kann man sie einlagern. Sie sind so nahezu unbegrenzt haltbar. Genauso kann man mit frischen Säften verfahren.
Wenn man diese erste Hürde geschafft hat, kann man sich an schwierigere Rezepte wagen. Recht einfach ist da noch das Einkochen von Obst oder das Herstellen von Marmeladen. Hierzu einfach die Früchte mit Zuckerlösung oder Gelierzucker vermischen. Danach wie oben genannt Einkochen und fertig. Hierzu gibt es Unmengen von Rezepten im Weltnetz. Schwieriger wird es da bei ganzen Mahlzeiten, aber im Grunde kann man fast alles einkochen, was in Flüssigkeit gelagert ist. Seien es Rouladen mit Soße oder die Ente vom letzten Sonntagsfestschmaus. Nur von stark sahnehaltigen Rezepten und Kohlgerichten sollte man Abstand halten, da hier die Gärung trotzdem einsetzen kann, weil wesentlich höhere Temperaturen (Ca. 120 Grad)zum Einkochen benötigt werden. Auch Wurst kann man sich selber herstellen, sei es Leberwurst, Bratwurst oder Blutwurst. Auch hierzu gibt es unzählige Rezepte im Weltnetz.
Die Königsklasse im „Einwecken“ stellt das Einlegen von Lebensmitteln in Öl oder Essig dar. Hierbei wird nicht eingekocht, sodass bei unsauberem Arbeiten es sehr schnell zur Keimbildung kommen kann.
Eine weitere Möglichkeit ist Räuchern. Hierbei unterscheidet man zwischen Kalt- und Heißräuchern. Heiß geräucherte Lebensmittel, wie zum Beispiel Forelle gewinnen durch das Räuchern keine längere Haltbarkeit. Zum Haltbarmachen ist nur das Kalträuchern geeignet. Dazu muss allerdings eine Umgebungstemperatur von unter 10 Grad herrschen. Außerdem benötigt man eine spezielle Räucherkammer, in der Kalträuchern möglich ist. Hat man dies alles, salzt man das zu räuchernde Lebensmittel zuerst mit Pökelsalz (Natriumnitrit) und lässt es ein bis fünf Tage „umröten“. Danach wird es mindestens 24 Stunden kalt geräuchert. Gewürze und das richtige „Rauchholz“ sorgen für einen besseren Geschmack. Danach ist das geräucherte Gut bei richtiger Lagerung (kühl und trocken, frei hängend, nicht im Kühlschrank) Monate lang haltbar.
Als nächstes bietet sich das Trocknen an. Dies kann man mit Fleisch ebenso wie mit Obst machen. Bei Fleisch sollte man es 1-2 Tage vorher würzen und salzen. Trocknen kann man sowohl in einem Dörrgerät, sowie auch im Backofen. Im Dörrgerät einfach nach Anweisung vorgehen. Im Backofen den Ofen auf max. 50 Grad Umluft einstellen und das zu dörrende Gut in dünnen Streifen auf einem Gitter auslegen oder aufhängen. Danach einen Löffel oder Ähnliches zwischen die Tür klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann, und das Ganze je nach dicke ca. 12-24 Stunden trocknen. Zwischendurch den Feuchtigkeitsgehalt durch Probieren testen. Das Fleisch sollte einen recht trockenen, leicht Zähen zustand annehmen, beim Obst sollte es an Rosinen erinnern. Die so haltbar gemachten Lebensmittel sind bei trockener Lagerung Monate haltbar und auch eine gute Marschverpflegung.
Eine weitere gute Sache sind sogenannte Panzerkekse oder auch Dauerbrot. Dazu rührt man einen Teig aus einem beliebigen Mehl, Salz und einer kleinen Menge Wasser an. Nur so viel Wasser zugeben, sodass es einen sehr dicken, glatten Teig ergibt. Man kann das Salz auch durch Zucker ersetzen, dies gibt dann eine süße Variante. Danach den Teig ca. 1-2 cm dick ausrollen und in Quadrate von beliebiger Größe schneiden. Diese mindestens eine Stunde bei ca.160 Grad Umluft backen. Nach dem Auskühlen sollten die Panzerkekse schon sehr hart sein. Sollten sich noch zu weich sein und dadurch noch zu viel Feuchtigkeit beinhalten, so oft nachbacken, bis sie hart sind. Evtl. die Temperatur anpassen, sodass sie nicht verbrennen. Nach 2-3 Tagen sollten die Panzerkekse so hart sein, dass sie auch als Platten für eine schusssichere Weste durchgehen würden. Danach sind sie bei trockener Lagerung Jahre haltbar, wobei sie bei offener Lagerung anfällig für Insektenbefall sind. Man kann sie jetzt als Marschverpflegung benutzen. Sie sind zum so Essen geeignet, allerdings eigentlich zu hart zum Essen. Am besten vor dem Essen in Wasser oder ähnliches tunken, dies schont die Zähne.
Im Weltnetz findet man viele weitere Ideen zum Haltbarmachen von Lebensmitteln und zum Herstellen von Notfallnahrung. Wer sich für dieses Thema interessiert, wird dort viele Ideen und Anregungen finden.
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