Feste im Jahreslauf: Toten – und Ahnengedenken am 1. Nebelung (November)

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Es ist nun die Zeit nach der Sommersonnenenwende. Balder wurde durch eine List Lokis getötet. Die Sonne ist mit ihm gestorben. Die Tage werden immer kürzer und somit die Nächte und die Dunkelheit länger.

In diesen Tagen wird es schon gegen 18.00 Uhr dunkel. Im Sommer konnte man noch 4 Stunden länger draußen – im Licht – sein.Bald ist der tiefste Punkt erreicht. Mit dem Julfest am 21. Julmond (Dezember) wird der Sonnengott Balder wiedergeboren. Die Sonne bekommt wieder Kraft und die Tage werden ganz langsam wieder länger. Der Jahreskreis schließt sich und alles beginnt von vorn.

Jetzt gedenkt man der Toten und Ahnen und richtet den Blick nach innen. Für die Verstorbenen wird ein Festmahl gerichtet und ein Teller hingestellt, um sie sinnbildlich daran teilnehmen zu lassen. Geschichten und Anekdoten über die Verstorbenen holen sie in die Mitte der Lebenden zurück und die Erinnerungen halten sie uns lebendig.

Das Grab und der Ahnenwinkel zu Hause werden hergerichtet und schön geschmückt. Ein Feuer oder wenigstens eine Kerze erhellt den Toten den Weg und wärmt sie. Es heißt die Tore zwischen den Welten stehen offen und man könne Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen. Es ist auch interessant in den keltischen Quellen für das gleichartige Fest namens Samhain nachzulesen. Siehe hierzu folgenden Artikel: Halloween – Das Totenfest der Kelten

Das Sinnbild ist die Man – Rune.Mit den auf – und absteigenden Armen steht sie als Zeichen eines immerwährenden „Stirb und Werde“.

Widar nennt man den Todesgott. Er haust tief unten in geheimnisvoller Geborgenheit. Den schweigenden Asen nennt man ihn. Erst am Ende der Zeit tritt er hervor und wird sich als der Stärkste bewähren, in dem er den Fenriswolf, der alles zugrunde gerichtet hat, mit seiner Kraft vernichtet und so zum Rächer eines ganzen Geschlechts wird. Wenn das geschehen ist, so wird Widar ein neues goldenes Zeitalter einleiten. So ist der Totengott gleichzeitig ein Verkünder neuen und schön Lebens.

Ihr, die ihr eingegangen seid in jene Welt,
in die uns Heutigen kein Blick vergönnt,
die ihr dort wesend, Kraftstrom seid
im All, des Wesen wir nur ahnen,
ihr lebt auch hier in euren Taten,
in euren Kindern, euren Enkeln fort,
seid eingeschlossen in das Unvergängliche.

Ihr lebt in uns,
ihr facht das Feuer unserer Seele,
daß es verbrenne Kleinmut, Hader, Neid,
daß wir mit lautrem Wollen unserer Herzen
zu euch die Brücke schlagen in die Ewigkeit.

Brenne, Feuer,
den Flammen geweiht,
flamme zur Feier
und mach uns bereit!

Aller Tod in der Natur ist Geburt, und gerade im Sterben erscheint sichtbar die Erhöhung des Lebens. Es ist kein tötendes Prinzip in der Natur, denn die Natur ist durchaus lauter Leben; nicht der Tod tötet, sondern das lebendige Leben, welches hinter dem alten Verborgen beginnt und sich entwickelt.

Tod und Geburt ist bloß das Ringen des Lichtes mit sich selbst, um sich stets verklärter und ihm selbst ähnlicher darzustellen.

Johann Gottlieb Fichte

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