Wilhelm Karl Grimm wurde 1786, genau wie sein Bruder Jakob ein Jahr zuvor, in Hanau geboren. Die BrüderGrimm lebte die ersten Jahre ihrer Jugend in Steinau und besuchen das Lyzeum im Kassel. Die Brüder Grimm studieren ab 1806 in Marburg und erhalten beide anschließend eine Anstellung an der Hessischen Landesbibliothek in Kassel.
1812 bis 1815 entstehen die wesentlichen Teile ihrer weltberühmten Märchensammlung. Viele dieser Märchen, die die Brüder Grimm sammelten und aufschrieben, hören sie von der Märchenfrau Dorothea Viehmann aus Niederzwehren.
1830 wird Jacob Grimm Professor an der Universität in Göttingen, fünf Jahre später erhält auch Wilhelm Grimm eine Professur an der Universität. Aber trotz ihres Anspruches, Gelehrte zu sein, engagieren sich die Brüder auch in politischen Fragen – von politischer Publizistik bis zu Jacob Grimms Tätigkeit als Abgeordneter der Nationalversammlung 1848 wirken sie an dem Versuch mit, die damaligen deutschen Kleinstaaten zu vereinen.
Am 16. Dezember 1859 stirbt Wilhelm Grimm in Berlin, sein Bruder Jacob Grimm 1863 ebenso in Berlin.
Heute werden die „Brüder Grimm“ vor allem mit ihren Sammlungen von alten deutschen Volksmärchen in Verbindung gebracht. Weit weniger bekannt ist, dass sie ebenfalls eine Auflage der Edda, mehrere Bücher über Runen sowie Sammlungen von deutschen Sagen herausgaben. Mit seiner „Deutschen Grammatik“ veröffentlichte Jacob Grimm ein Werk, das als erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache und als Fundament der heutigen Sprachwissenschaften anzusehen ist.