Die Nacht vom 21. auf den 22. Julmond (Dezember) ist die längste Nacht des Jahres. Es ist eine besondere Nacht. Die Wintersonnenwende steht uns unmittelbar bevor. Immer dunkler sind unsere Tage geworden, immer tiefer versinkt die Sonne. Die Natur liegt in festem Schlaf, alles hat sich zurückgezogen.
Doch in dieser längsten Nacht des Jahres wendet sich die Sonne, die Tage werden wieder länger und wie die Sonne wieder mehr und mehr an Kraft gewinnt, so wird auch unsere Gemeinschaft wachsen und aus dunkler Zeit stärker und kraftvoller hervortreten.
Um daher dieses traditionelle Fest, das bereits unsere Ahnen stets aufs Neue begingen, gemeinschaftlich zu feiern, versammelten sich am vergangenen Wochenende Mitglieder und Freunde vom „III. Weg“-Stützpunkt Württemberg in der Region Rottenburg am Neckar.
In den frühen Abendstunden wurde sich zusammengefunden und zunächst gemeinsam das traditionelle Ritual sowie der Feuerstoß vorbereitet.
Nach Einbruch der Dunkelheit marschierten die Kameraden dann in Zweier-Reihen mit entzündeten Fackeln auf den Ritualsplatz und nahmen im Kreis Aufstellung um den zuvor errichteten Holzstoß.
Nach Ausrufung der vier Himmelsrichtungen traten die Kameraden an den Feuerstoß heran und entzündeten das Feuer.
Die Feuersprüche durchbrachen die Stille der Nacht und hallten in die Dunkelheit hinaus und so nahm das Kreisritual seinen feierlichen, seit jeher festgelegten Lauf.
Bei Speis und Trank saß man im Anschluss noch viele Stunden beisammen und das eine oder andere Lied erklang in kameradschaftlicher Runde.
Gestärkt durch das Gefühl, Teil einer gefestigten Gemeinschaft zu sein, waren sich alle Anwesenden einig, auch im neuen Jahr unnachgiebig das Erbe unserer Ahnen zu verteidigen und für die Zukunft uns nachfolgender Generationen entschlossen einzutreten.