Fastnacht in Fulda: Polizeischutz für "Südend Neger"

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Nach Rassismusvorwürfen von Mitarbeitern der Hochschule Fulda erhält der als „Südend Neger“ bekannte Fastnachtsverein auf dem Fuldaer Rosenmontagszug Polizeischutz.

Nachdem schon am Rosenmontagsumzug 2016 Flugzettel mit der Aufschrift „Karneval ohne Rassismus“ in Fulda verteilt worden, geht die Hetze gegen den traditionsreichen Karnevalsverein unvermindert weiter. Die Sozialwissenschaftler der Hochschule Fulda Philipp Weidemann, Justyna Stasczcak und Amata Schneider-Ludorf werfen den Narren vor, Schwarze zu verachten, weil sie sich als Kolonialherren verkleiden und Neger parodieren. „Die Darstellungen des Südends lassen kolonialrassistische Bilder weiterleben. Das sind nicht irgendwelche Tropenuniformen, sondern Uniformen deutscher Schutztruppen die damals in den deutschen Kolonien Ost- und Südwest-Afrika für den Tod hunderttausender Menschen verantwortlich waren„, sabbeln die drei Gutmenschen gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Adjutant Andreas Beck von Südend Fulda kennt die Vorwürfe: „In einem Gespräch warfen sie uns Rechtsradikalismus, Faschismus und die Verunglimpfung von Menschen mit anderer Hautfarbe vor“ und „Sie haben Flyer mit der Aufschrift „Karneval ohne Rassismus“ verteilt.“ Außerdem sollen laut einem Denunzianten-Schreiben „die Sponsoren … doch mal darüber nachdenken, ob sie einen rechtsradikalen Verein unterstützen wollen.“ offenbart Beck in einem Interview mit OSTHESSEN|NEWS.

Auch dieses Jahr läuft wieder eine Hetzkampagne gegen den 1939 gegründeten Fastnachtsverein, der traditionell in Kolonialkostümen und mit schwarzer Farbe geschminkten Narren auftritt. Aber anstatt die „Politische Korrektheit“ der Gutmenschenmafia wie ein echter Kolonialheld an sich abprallen zu lassen, knickt der Verein – wider seiner fast 80jährigen Tradition – ein. „Es wird nie mehr einen Südendneger geben. Wir werden keine Menschen mehr mit dunkler Farbe schminken„, sagte Andreas Beck, Vorsitzender des Fastnachtsvereins. „Wir werden unsere Uniformen behalten und für unsere Tradition kämpfen. Die Unterstützung der anderen Randstaaten, von anderen Fastnachtlern, ja sogar von völlig Fremden ist riesig und motiviert uns, weiterzumachen“ heißt es weiter.

Winfried Kollmann (69) war 21 Jahre lang Vorsitzender des Vereins und kann die Aufregung und das Geschrei um die Neger aus Fulda überhaupt nicht nachvollziehen: . „Es hat nie auch nur ein Problem mit unserem Auftreten gegeben. Im Gegenteil: Die Menschen jubeln Wolfgang zu, machen Erinnerungsfotos mit ihm oder anderen Mitgliedern in ihren Uniformen – wir tragen Kostüme. Nichts anderes„, sagt Kollmann, der gegenüber OSTHESSEN|NEWS auch die „Neger-Tradition“ gerne beibehalten würde. „Diese Tradition ist älter als wir alle und soll niemanden angreifen oder diskriminieren – das weiß jeder, der die Fuldaer Foaset kennt.

Zwar distanziert sich die Hochschule Fulda offiziell von den drei Mitarbeitern, spielt aber laut Beck ein falsches Spiel mit den Fastnachtern. „Wir sehen uns als Rassisten beschimpft. In Briefen an unsere Unterstützer und Sponsoren wurden wir sogar als gewalttätige Gruppe dargestellt. An vielen Stellen wird gelogen. So auch vom Hochschul-Präsidenten Khakzar. Er sagt in der Öffentlichkeit, er wäre auf uns zugegangen und hätte Gespräche gesucht. Ich habe den Kontakt gesucht und eine einzige Antwort per Mail bekommen – das wars.

Polizeidirektor Bernhard Jäger kündigte derweil Polizeischutz für die „Südend-Neger“ auf dem Rosenmontagsumzug an. Mit einer „sehr deutliche Ansprache“ will die Polizei bekannte linksextreme Personen in den kommenden Tagen aufsuchen und mit den neu aufgekommenen Vorwürfen konfrontieren. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass es nicht nur bei der Hetze per e.post bleibt. „Wir haben konkrete Hinweise, die auf eine erhöhte Gefährdung des Vereins hindeuten“, sagte Polizeisprecher Martin Schäfer. Man rechne laut Frankfurter Rundschau sogar mit etwaigen Sitzblockaden oder Farbbeutelattacken auf die Narren vom Südend beim diesjährigen  Rosenmontagsumzug. Für ausreichend Polizeischutz sei angeblich gesorgt. Hätte den Vorteil, daß es vermutlich zu weniger Sexattacken von Nordafrikanern auf deutsche Frauen in Fulda kommen dürfte.

Aber wer kommt als nächstes ins Visier der Anschwärzer der Gutmenschenmafia aus Osthessen? Der Fuldaer Türkenbund?

Wenn wir auf diese Forderung eingehen, werden die Kritiker einen Verein nach dem anderen deswegen angehen, und dann gibt es in zehn Jahren keine Fastnacht mehr. Jede Fastnacht-Uniform beruht auf einer historischen militärischen Uniform„, ist sich Beck bewusst, hat aber selbst klein beigegeben, den „Südend-Neger“ abgeschafft und somit den Stein ins Rollen gebracht.

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