„Kinderwunsch-Tage“ in Berlin: High Tech statt Schwangerschaft

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„Wunschkind“ lautet das Schlagwort für Paare, die sich ein Kind wünschen, aber aus medizinischen Gründen keines oder nur schwer eins bekommen können. Spiegelverkehrt handelt sich hier um das gleiche wie bei den Abtreibungen: die Natur soll außer Kraft gesetzt werden, um den Wünschen des Menschen zu entsprechen. Menschen mit unerfülltem „Kinderwunsch“ wenden sich hierbei an die „Fortpflanzungsmedizin“, um die Hindernisse beseitigen zu lassen. Manchmal ist nur ein kleiner Eingriff nötig, und schon klappt es mit dem Nachwuchs. In anderen Fällen sind Maßnahmen der „High Tech Medizin“ erforderlich.

Das große Interesse an der „Kinderwunsch“-Thematik ergibt sich schon aus Befragungen, am letzten Wochenende wurde es augenfällig, da in Berlin die deutschlandweit erste Messe „Kinderwunsch Tage“ stattfand. Dort präsentierten sich Firmen auch aus dem Ausland und auch mit Methoden, deren Ausübung in Deutschland nicht gestattet sind. Dies gilt für die anonyme Samenspende und die Eizellspende sowie den Gebrauch von Leihmüttern.

Wer nicht betroffen ist, hat kaum eine Ahnung, welche Fortschritte die Fortpflanzungsmedizin in den letzten Jahren gemacht hat. Gerade die künstliche Befruchtung („In-Vitro-Fertilisation“) ist bereits Routine geworden. Anfangs befürchtete man, auf diese Weise gezeugte Kinder könnten „keine Seele haben“, Das erste „Reagenzglas-Kind“ ist heute 30 Jahre alt und zeigte keine besonderen Defizite. Man muß allerdings unterscheiden zwischen Fortpflanzungsmedizin im engeren Sinne, wo krankhafte Hindernisse beseitigt und der Weg frei gemacht wird zur natürlichen Fortpflanzung, und andererseits dem Wunsch, wider die Natur medizinisch einzugreifen und etwa homosexuellen Paaren ein gemeinsames Kind zu ermöglichen. Dies ist technisch bereits möglich und scheitert nur an der deutschen Gesetzgebung.

Diese Gesetzgebung läßt sich zumindest für Wohlhabende leicht umgehen. Die Wege führen nach Osteuropa oder nach Asien. Die Biotech-Firmen stellen sich auf der Messe direkt vor und werben um Kunden. Bei der Bio-Technologie scheiden sich auch bei uns die Geister. Von den meisten Nationalen wird sie strikt abgelehnt. Andere erkennen hier auch Möglichkeiten einer künftigen „Eugenik“, also einer bewußten Einwirkung hin zum wertvollen Erbgut. Ethisch handelt es sich bei diesen Fragen auf jeden Fall um vermintes Gebiet, das sich auf einer kommerziellen Massenveranstaltung kaum abhandeln läßt.

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