Milan Széth ist ungarischer Nationalist und u. A. als freier Journalist tätig. Dieses Jahr wird er am 1.Mai in Gera auf der Demonstration des Nationalen und sozialen Aktionsbündnis 1.Mai eine Rede halten. Wir haben mit ihm über seine Beweggründe, die Situation in Ungarn und den Kampf gegen den Kapitalismus gesprochen…
Der III.Weg: Hallo Milan! Du bist bei der nationalrevolutionären 1.Mai Demonstration des Nationalen und sozialen Aktionsbündnis 1.Mai dieses Jahr als Redner angekündigt. Wie kommt es dazu das du als Ungar eine deutsche Demonstration unterstützt, was sind deine Beweggründe?
Milan: Wir waren, sind und bleiben immer freundschaftlich mit dem deutschen Volk als Waffenbrüder verbunden. Wenn wir in unserem Interesse siegen wollen, müssen wir zusammenarbeiten und nach Möglichkeit auch gemeinsam auf die Straße gehen. Ganz Europa ist in Gefahr und unsere Völker bluten langsam aus. Unsere Aufgabe muss es sein, den Menschen die Augen zu öffnen und ihnen zu zeigen, was falsch läuft in Europa und dann unsere Alternativen präsentieren. Der Kapitalismus und seine Folgen sind allgegenwärtig und bedrohen unsere Kultur, Heimat und unser Zuhause. Meine Hoffnung ist, wenn ich als Ungar in Deutschland spreche, dass die Deutschen begreifen, dass sie nicht alleine mit all den Problemen leben, sondern fast alle europäischen Länder unter Armut, Ausbeutung und Überfremdung leiden. Ziel muss es für uns sein für uns alle eine sichere Zukunft zu erkämpfen.
Der III.Weg: Das Leitthema heißt ja Kapitalismus zerschlagen. Nach der kommunistischen Unterdrückung und Ausbeutung Osteuropas – auf die wir noch zu sprechen kommen – gab es ja, ähnlich wie in Mitteldeutschland, nach der Wende ein Ausverkauf des Landes. Kannst du vielleicht kurz erklären, wie der Kapitalismus speziell in Ungarn gewütet hat?
Milan: Wir leben in Ungarn unter dem Einfluss eines unbarmherzigen Raubtierkapitalismus. Nach der Wende wurde auch in Ungarn begonnen, Stück für Stück das Land und seine Infrastruktur an parasitäre fremdländische Wirtschaftsheuschrecken zu verkaufen. Trotz eines durchschnittlichen Monatseinkommens von ca. 350 bis 400 € wurden auch in meiner Heimat die Menschen zu Konsumsklaven erzogen. Wer glücklich wirken will, geht in riesige Einkaufszentren und verschuldet sich. Viele Ungarn sind hoch verschuldet und noch viel mehr leben in eher ärmlichen Verhältnissen. Ungarische Produkte werden immer mehr für das Ausland produziert, weil sie hierzulande im Verkauf zu teuer sind und der heimische Markt wird mit Waren aus China, Korea, Taiwan usw. überschwemmt. Es ist ein Teufelskreis, der das Lebensniveau erheblich sinken lässt.
Der III.Weg: Unter Ministerpräsident Orban gab es ja einige durchaus begrüßenswerte Gesetzesänderungen, etwa die Einschränkung des Bodenerwerbs für Ausländer oder den Rückkauf der Betriebe der öffentlichen Daseinsfürsorge, die außgerechnet eine linke Regierung privatisierte. Gleichzeitig gibt es ja durchaus einiges zu kritisieren, etwas was den Einfluss von Oligarchen aussieht oder das Verschleudern von Geldern und mehr oder weniger offene Korruption. Wie ist die derzeitige Situation und wie siehst du den Kurs der Orban-Regierung?
Milan: Die Orban Regierung mag für außenstehende wie eine nationalistische Regierung wirken, letztlich ist sie aber durchschnittlich liberal und vieles geschieht nicht aus Überzeugung, sondern eher aus Wahlkampfkalkül. Nationalistische Strömungen werden auch und gerade durch die Orban Regierung unterdrückt und verfolgt.
Die Regierung sieht kein Problem darin, dass ein Großteil des Volkes mit nur 100.000 Ft (ca. 320€ ) im Monat klarkommen soll. Die Steuern sind im Verhältnis trotzdem hoch und das Gesundheitssystem z. B. funktioniert auch nicht richtig. Viele gute Arbeiter haben das Land verlassen und arbeiten irgendwo im Ausland und fehlen somit im eigenen Land. Die Jugend ist desorientiert und macht sich nur noch wenig Hoffnung auf eine glückliche Zukunft.
Der III.Weg: Kannst du uns generell einen Einblick in das aktuelle Geschehen in Ungarn geben? Viele heimattreue (West) Europäer sehen in ihm einen Beschützer Europas, etwa als er Grenzzäune gegen Asylanten-Ströme erbauen ließ oder wegen seiner vor Kurzem getätigten Aussage, er würde „wahre Flüchtlinge“ – Europäern aus den westlichen Ländern, die vor dem Liberalismus und den unhaltbaren Zuständen fliehen müssen – aufnehmen, alle „schreckerfüllten deutschen, holländischen, französischen, italienischen Politiker und Journalisten, jene zum Verlassen ihrer Heimat gezwungenen Christen, die ihr Europa in der eigenen Heimat verloren haben, finden es bei uns wieder." Gleichzeitig wurden aber nationalistische Demonstrationen in Ungarn, wie der Tag der Ehre, immer wieder verboten, und viele werfen ihm einen zu laxen Umgang mit der Zigeunerproblematik vor. Wie ist dein Eindruck?
Milan: Wie oben schon beschrieben lebt das ungarische Volk eher in Armut und Orban ist vor allem damit beschäftigt, seine Macht auszubauen und zu festigen. Er möchte auf jeden Fall weiter regieren und in Deutschland mag die ein oder andere Aktion von ihm ganz gut wirken und aussehen, aber das Gesamtbild ist es nicht bei genauer Betrachtung. Man muss sich nur mal die Wohnverhältnisse vieler Ungarn ansehen, Einkommen und Steuersatz vergleichen und sich vor Augen führen, dass viele Angehörige mobiler ethnischer Minderheiten hier nichts arbeiten, aber Gelder beziehen. Die Gefängnisse sind voll von denen, trotzdem arbeiten die Mafiaclans hier erfolgreich weiter und die Polizei unternimmt nichts. Viele werden geschmiert und bessern so ihren mickrigen Lohn als Beamter auf. Ungarn ist in Sachen Korruption in Europa ganz vorne mit dabei.
Eine ernst zunehmende nationalistische Bewegung gibt es in Ungarn nicht. Die nationale Jugend hängt in Subkulturen fest und lebt den „Widerstand“ ausschließlich auf Konzerten aus und alle anderen Gruppen sind entweder zu unbedeutend oder zerstritten. Zurzeit gibt es leider keine Partei, die uns in Ungarn tatsächlich vertreten könnte.
Der III.Weg: George Soros, „ungarischer“ Jude und Multimillionär, steht wie kaum ein anderer für den grenzenlosen Kapitalismus und seine Einflussnahme auf die (westliche) Politik. Er ist gewissermaßen die Personifizierung dessen, was wir am 1. Mai bekämpfen. Kannst du uns etwas über ihn sagen?
Milan: György Soros reiht sich nahtlos ein in die Reihe jener, die nicht nur in Ungarn und Europa die Fäden der Macht spinnen und die Völker aussaugen und zerstören, er gehört zu den Globalplayern der Marktwirtschaft und ist Teil der Schlange von Zion, die wir bekämpfen müssen.
Der III.Weg: Ungarn besuchten u. A. auch unsere Demonstration „Ein Licht für Dresden“ 2016 in Worms, eine deutsche Delegation nahm wiederum am Tag der Ehre diesen Jahres teil. Die Deutsch-Ungarische Kooperation hat also durchaus schon eine gewisse Geschichte, auch im vergangenen Jahrhundert gab es eine Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den ungarischen Nationalisten, insbesondere aufgrund der ähnlichen Weltanschauungen. Da die 1. Mai Demonstration stets, etwa mit der Einladung ausländischer Redner, ein europäisches Signal sendet, wie siehst du die Zukunft Europas?
Milan: Europa leidet, das wissen wir alle. Die Völker werden immer mehr entwurzelt und verlieren ihren Bezug zur Heimat, Kultur und Tradition. Der Kapitalismus formt uns alle zu einem Heer von Konsumsklaven ohne Anspruch auf mehr. Die Zukunft in Europa wird schrecklich sein und ich denke, letztlich wird es Krieg geben in Ungarn, Deutschland und in ganz Europa. Alle die sich nicht beugen werden sich früher oder später wehren, um ihre Familie und Heimat zu schützen. Das wir uns heute über die Grenzen hinweg austauschen und unterstützen, ist nur logisch und auch angebracht, wir sitzen im selben Boot und wollen überleben. Ich werde also jeder Möglichkeit nutzen unsere Sache voranzubringen.
Der III.Weg: Um noch einmal auf Ungarn zurück gekommen, Ungarn konnte ja sowohl durch die barbarische Terrorherrschaft des bolschewistischen Juden Bela Kun als auch durch die Besetzung durch die Rote Armee den Kommunismus, den immer noch einige verblendete Idioten als eine Alternative zum Kapitalismus anpreisen, am eigenen Leib erleben. Wie waren die Zustände im kommunistischen Ungarn?
Milan: Die Kommunisten haben nach dem Krieg alle politischen Organisationen sofort unterdrückt und aufgelöst. Viele Menschen ( Männer, Frauen, Kinder) wurden mit Zügen in die Sowjetunion deportiert und von den Schergen der AVH verhört und gefügig gemacht. Viele wurden zu Konterrevolutionären erklärt, andere verhungerten, wurden gequält und erpresst, bis sie alles unterschrieben was ihnen hingelegt wurde. Es war der Beginn einer Terrorherrschaft, deren Verlauf und Ende bekannt sind. Die Menschen waren Schafe in einem System, so wie sie es heute auch sind …
Der III.Weg: Bevor wir uns am 1. Mai in Gera auf der Straße sehen, möchtest du bis dahin den deutschen Nationalisten noch etwas sagen?
Milan: Kämpft immer weiter, wir stehen an eurer Seite! Wir müssen zusammen kämpfen und unsere Länder und somit ganz Europa wieder in unserem Sinne befreien! Ein Feind heißt „Kapitalismus“!
Der III.Weg: Vielen Dank für unser Gespräch, wir sehen uns am 1.5 in Gera!