Der germanisch-keltische Göttinnenbaum gehört in die Mitte unseres Lebens!

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Bildquelle: 309894_web_R_K_B_by_Marco Barnebeck_pixelio.de
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Die Birke wird in den germanischen, slawischen, baltischen, keltischen und romanischen Sprachen jeweils in irgendeiner Form mit Reinheit und Licht in Beziehung gesetzt. In der Geistwelt entsprach den archaischen Menschen die Birke einer lichtumströmten Jungfrau, die von Zauber und Heilkraft erfüllt war. In der alten indogermanischen Sprache stand der Begriff „Bhereg“, von dem sich der Name ableitete für soviel wie „umhüllender Glanz“. Die Muse der Weisheitssucher, Heiler und Sänger, die keltische Brigit, wurde bei den Kelten in dem Baum erkannt. Die Birke wurde als die weiße, jungfräuliche Gebärerin des Lichts gesehen, deren kostbare Flüssigkeit zur Entschlackung und Reinigung in der Vorfrühlingszeit angezapft wurde. In Rußland wurde die Birke als Herrin der Wälder bezeichnet. Die lichtgebärende Göttin zeigt sich auch heute noch für jeden „Outdoor-Survival-Spezialisten“, da der zur Feuergewinnung geeignete leichtentzündliche Zunderschwamm vornehmlich auf Birken wächst. Die Germanen verbanden den Baum mit der Göttin Freyja. Im alten Rom trugen die Liktoren bei Amtseinführung eines Magistraten ein Birkenreisigbündel voran, ein Ausdruck dafür, der Gesetzesmacht noch einen sauberen und säubernden Charakter zuzusprechen. Sakrale Orte erfuhren mit Birkenbesen ein kultisches Ausfegen, um böse Geister auszutreiben. Bei den Besen, auf denen die in Europa heilkundigen Astralwesen, auch Hexen genannt, angeblich fliegen, sollen ebenfalls Birkenbesen sein.

Die Birke, die auch in der heutigen Botanik als typisches Pioniergehölz bekannt ist, steht spirituell für Anfang und Neubeginn. Der Kälteresistente Baum konnte als erster auch die nach dem Abschmelzen der Eiszeitgletscher wieder freiwerdenden Böden besiedeln. Das Birkengrün symbolisiert die Verheißung eines neuen Frühlings. In Nordeuropa war der Brauch verbreitet, zu Beginn des landwirtschaftlichen Jahres Birkenzweige auf Äcker und Gebäude zu stecken oder auch das Vieh über Birkenzweige laufen zu lassen. Auch wurden von jungen nicht weniger wie Birken im Frühling im Saft stehenden Burschen frische Birkenzweige vors Haus der Angebeteten gesteckt. In manchen Gegenden achtete man auch darauf, daß die Wiege aus Birkenholz bestand sowie Freyja, die Göttin der Liebe, nach der Geburt eines Kindes dadurch geehrt wurde, den Mutterkuchen als Dankesopfer an die Göttin unter einer Birke zu begraben. Die Indianer und manche sibirische Ureinwohner machen noch heute von dem Wissen Gebrauch, daß Ahornsirup in Birkenrindenbehältern das gesamte Jahr über haltbar bleibt. Die Innenrinde der Birke ist sogar eßbar. Die ganz jungen Blätter können auch einfach aufs Butter- oder Käsebrot gelegt und verzehrt werden.

Die Birke war über lange Zeiträume der Menschheit in der Lage, diese mit zahlreichen Hilfsmitteln zu versorgen. Aus der jungen Rinde wurden Umhänge, Matten und Taschen gemacht, auch Schuhe und Behälter, Löffel und Teller. Kochtöpfe nähte man aus Birkenrinde, deren Nähte mit Birkenharz verschlossen wurden. Insbesondere wurde aber von jeher die Heilkraft der Birke geschätzt. Birkenblätter sind das sanfteste Durchspülungsmittel für die Niere, das es gibt. Die Frühlingskräfte in den Körper bringenden Birkenknospen wirken schweißtreibend und sind hilfreich als Fiebermittel bei Atemwegserkrankungen. Sie unterstützen zudem – beispielsweise als Tinktur – die Wundheilung. Der harzige Inhaltsstoff der Rinde, das Betulin, hilft bei vielen chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis. Die aktuelle Krebsforschung untersucht inzwischen dieses Betulin sogar auf seine antitumorale Wirkung. Eine über mehrere Monate durchgeführte Birkenblättertee-Trinkkur von etwa zwei Litern täglich mit heißem Wasser übergossenen jungen Blättern soll sogar in der Lage sein, Nieren- und Blasensteine aufzulösen. Auch bei Hautproblemen wie trockenen Ekzemen, Schuppenflechte oder juckender, trockener Haut ist eine Frühjahrs-Kur mit Birkenblättern geeignet. Und selbst für die Haarpflege ist die Birke ein Gewinn. Eine Spülung mit Birkenblättertee verleiht dem Haar natürliche Frühlingsfrische und Glanz. – „Umwelt & Aktiv“ ruft dazu auf, unsere germanische und keltische Göttinnen Freyja und Brigit, wieder dadurch zu ehren, indem wir die Gaben der Birke wieder in unseren Alltag integrieren und die damit verbundenen Traditionen weiterleben!

Gerhard Keil

Bildquelle: 309894_web_R_K_B_by_Marco Barnebeck_pixelio.de

Quelle: www.umweltundaktiv.de

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