BRD und Uruguay streiten um Verkauf des Bronze-Adlers der „Admiral Graf Spee“

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Die Bundesrepublik Deutschland versucht mit allen Mitteln zu verhindern, daß der vom Wrack der „Admiral Graf Spee“ in der Mündung des Rio de la Plata vor Montevideo geborgene zwei Meter große Bronzeadler der Öffentlichkeit zugeführt wird.

Die 400-kg-schwere Bronzestatue, welche das Heck der am 17. Dezember 1939 von der eigenen Besatzung versenkte „Admiral Graf Spee“ schmückte, wurde bereits 2006 in der Mündung des Rio de la Plata vor Montevideo entdeckt und von einer privaten uruguayischen Firma geborgen. Nach der Bergung wurde etwa einen Monat lang der Adler in der Öffentlichkeit ausgestellt. Danach entbrannte ein Rechtsstreit über die Eigentumsrechte an der Statue. Das Oberste Gericht von Uruguay sprach nach einem langen Verfahren dem uruguayischen Staat das Eigentumsrecht zu. Sollte also nun die Statue versteigert werden, so steht laut dem Gerichtsbeschluss die Hälfte des Erlöses den Findern zu. Dass die Statue versteigert oder überhaupt in der Öffentlichkeit gezeigt werden soll, passt wiederum der BRD überhaupt nicht. 2010 soll der damalige deutsche Außenminister Guido Westerwelle persönlich gebeten haben, das Exponat weder zu verkaufen noch auszustellen, da „Neo-Nazi-Gruppen im Falle einer Versteigerung versuchen könnten, an die  „Reliquie“ zu kommen“. Laut Frankfurter Rundschau sei ein Unbekannter bereits bereit gewesen, 3 Millionen US-Dollar für den Adler zu zahlen.

Uruguay sieht dies aber völlig anders und weist die deutschen Bedenken als Unsinn zurück, denn gerade ein offener Umgang mit Geschichte sei nötig, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu vergessen und schon gar nicht zu wiederholen. Auch den deutschen Protest gegen eine Versteigerung des Adlers lehnt Uruguay entschieden ab, denn bisher haben nur Museen und private Sammler ohne Nazi-Verbindungen Kaufinteresse gezeigt. Eine Versteigerung der Statue könnte laut Experten bis zu 50 Millionen einbringen. Sollte die Bundesrepublik weiter auf ein Verkaufsverbot bestehen, müsse aus Sicht Uruguays die BRD die wegfallenden Einnahmen kompensieren.

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