China auf Expansionskurs – der Ausverkauf der deutschen Wirtschaft

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Es ist eine paradoxe Situation, in der wir uns befinden. Deutschland taumelt von einer politischen Krise zur nächsten –Eurokrise, Asylflut, Zerreißprobe innerhalb der EU, zunehmende außenpolitische Isolation – und gleichzeitig brummt die Wirtschaft wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Während die übrige Euro-Zone, von Finanz- und Bankenkrise schwer getroffen, immer noch mit deren Folgen ringt, behauptet Deutschland konstant seine Stellung als europäische Wirtschaftsmacht Nr. 1. Dass die Rekordgewinne der Unternehmen in erster Linie den ohnehin schon Wohlhabenden zugute kommen, ist zwar die Kehrseite der Medaille, gemessen an Bruttosozialprodukt, Steuereinnahmen und stetig sinkender (offizieller) Arbeitslosigkeit jedenfalls sieht die Wirtschaftslage rosig aus.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Im Vergleich zum restlichen Europa verfügt Deutschland nach wie vor über einen ausgeprägten industriellen Sektor, der sich bislang als krisenfest erwiesen hat – relativ konstant rund 26% der Brutto-Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft entfielen die letzten Jahre auf das Produzierende Gewerbe, gegenüber Italien mit 19%, Spanien mit 18%, Frankreich mit 14% und Großbritannien mit gerade einmal 13%.

Doch mit der deutschen Spitzenstellung könnte bald Schluss sein. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt und von der Politik eher gefördert als verhindert, werden deutsche Unternehmen und Patente zunehmend von chinesischen Investoren aufgekauft. Rund 13 Milliarden Dollar wandten diese 2016 für Unternehmensübernahmen auf, 2015 waren es gerade mal 900 Millionen. Insgesamt haben chinesische Investoren 193 deutsche Unternehmen seit dem Jahr 2010 übernommen oder sich an ihnen maßgeblich beteiligt. Folgerichtig wird unter Experten die Befürchtung immer lauter, dass technisches Wissen aus Deutschland nach China abfließen könne. Denn chinesische Firmen investieren vor allem in den Bereichen, in denen die Patentanmeldeintensität hoch ist.
Laut einer exklusiven Analyse der Beratungsgesellschaft Ginkgo Tree für die Welt am Sonntag gingen über 50 Prozent der Investitionen in die traditionell starken deutschen Branchen der Industrieausrüster und Maschinenbauer. Das bekannteste Beispiel: Die Übernahme des Roboterherstellers Kuka.

Das Ganze folgt einer langfristigen Strategie Chinas, von der „Werkbank der Welt“ zum Hochtechnologiestandort zu werden. „Made in China 2025“ nennt sich der ambitionierte Plan der chinesischen Führung mit Fokus auf zehn Schlüsselindustrien, unter anderem der Luft- und Raumfahrt, Hochgeschwindigkeitszügen, Elektromobilität und dem Ausbau der Stromnetze.
Bis zum Jahr 2049 soll die Volksrepublik gar zur führenden „Industrie-Supermacht“ der Welt aufsteigen – Qualität und Effizienz statt billiger Massenware.
Eine gefährliche Konkurrenz für die deutsche Wirtschaft ist da im Entstehen, die gerade in den genannten Bereichen bislang vielfach führend ist und deren Leistungsfähigkeit das Rückgrat unseres Wohlstands bildet.

Die chinesische Regierung fördert gezielt vielversprechende Zukunftstechnologien, die chinesischen Telekommunikationsanbieter Huawei und ZTE gehören schon heute zu den innovativsten der Welt. In Zukunft könnten chinesische Unternehmen auch hochwertige Autos, Flugzeuge, Maschinen und Industrieanlagen auf dem Weltmarkt anbieten – in vergleichbarer Qualität, aber zu niedrigeren Preisen.

Während hierzulande planlos Kraftwerke abgeschaltet, Verbrennungsmotoren abgeschafft und alternative Technologien wie die Magnetschwebetechnik behindert werden, stehen unsere technologischen Erben schon in den Startlöchern.

Andere Länder haben das Problem nicht nur erkannt, sondern längst gehandelt. In Frankreich sorgt ein Dekret schon seit Jahren dafür, dass die Regierung in Paris die Übernahme von französischen Firmen in strategisch wichtigen Industrien wie Energie, Wasser, Telekommunikation oder Gesundheitswesen durch ausländische Unternehmen aus Gründen der Staatsräson blockieren kann.
In den USA gilt ähnliches, auch dort ist eine staatliche Genehmigung erforderlich, wenn ein ausländisches Unternehmen eine amerikanische Firma in einem als sensibel erachteten Bereich kaufen will.

Währenddessen geht der Ausverkauf der deutschen Wirtschaft munter weiter.

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