Platz 10: Des Schicksal‘s Rat
„Drum horchet auf um zu verstehen,
prüfet genau und ihr werdet sehen, was
gut ist wird bleiben,
was schlecht ist vergehen.
Fürwahr, fürwahr hab ich mir gedacht und aus jeglichem
Quatsch eine Tugend gemacht.
Ihr die ihr da handelt so ohnmächtig und stumm,
druckt und konsumiert, bleibt auf ewig so plump, vergesst
nicht das eine was es zu bewahren gilt,
das Aufstehen und Kämpfen bevor der Sturm erliegt.
Euch will ich sagen wofür wir leben,
die Essenz unseres Handelns, die Essenz unseres Strebens, was eine
Antifa nie wird verstehen.
In Liebe zum Vaterland, mit Stolz auf
die Kultur, kämpfen wir für den Erhalt der deutschen Natur. Die
Suppe die ihr kocht vergiftet uns nur. So
spuckt aus, aus voller Seele, auf das sich die deutsche Jugend erhebe.
Herzlichst bereit um alles zu geben, in Ehre und Treue zu widerstehen.
Eure Schlachten werden wir siegen – und dann – bricht die
Antifa und jeglicher staatlicher Zwang.“
Platz 9: Jugend im Sturm – oder: Generation Z
Ich möchte beginnen mit einer kleinen Begriffsklärung:
Jugend im Sturm kann man ableiten von der Sturm-und-Drang-Zeit, also die Zeit, die zwischen dem 12. und 21, Lebensjahr liegt, die bekannte Teenager-Zeit und junges Erwachsenendasein. Diese Zeit ist meist geprägt durch hohe Experimentierfreudigkeit und die ersten Erfahrungen mit gesellschaftlichen Grenzen, Tabubrüchen, Sexualität und Alkohol (manchmal auch Drogen). Man ist in diesem Alter noch allzu naiv oder gar leichtsinnig. Trotz aller Schwierigkeiten, die diese Zeit nach sich zieht, erinnern sich die meisten Älteren gern an ihre Sturm-und-Drang-Zeit. Hergeleitet ist der Begriff von Sturm und Drang, einer Bezeichnung für die Literatur von 1767 bis 1785.
Was geschah in dieser Zeit?
Die Literatur durchlebte einen Wandel, der mit Herder begann und mit Goethe endete. Junge Autoren entfachten eine Revolution, sie stellten die maßgebende Lebensführung infrage und beschäftigten sich mit der Aufklärung. Sie lebten nach eigenen Gesetzen und Regeln und handelten auch so.
Nun aber zum eigentlichen Thema: Jugend im Sturm. Warum fehlt bei dieser Bezeichnung der Drang? Ich habe mich damit auseinandergesetzt. Gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitete ich ein „Lebensbuch“, sozusagen eine Biografie von sich selbst und konnte einige erstaunliche Konnexionen erkennen, die Sie, liebe Leser, überraschen werden.
Werfen wir einen Blick auf unsere heutige Jugend:
Ich nenne diese Generation die Generation Z – Z wie Zukunft, Z wie Zerfall und Zerstörung oder auch Z: der letzte Buchstabe im Alphabet. Wer sind die jungen Menschen, die nach 1996 geboren wurden? Wie leben sie? Was wollen sie? Und: Werden sie unsere Gesellschaft verändern? Werden sie unser Volk erhalten? Oder sind sie die letzte Generation?
Während früher noch die Lehrer und Eltern die Welt erklärt haben, machen das nun Facebook, Youtube und die Lochis. Wer weder bei Twitter noch bei Facebook „Member“ ist, hat in der jugendlichen Welt ziemlich schlechte Karten. Doch wer jetzt glaubt, dass die Generation Z nach mehr Selbstverwirklichung und Sinn des Lebens drängt, liegt falsch. Gerade diejenigen, deren Leben fast schon von Geburt an online stattfand, die eine Entgrenzung der digitalen und analogen Welt erleben, brauchen die Normalität des Jobs, klare Anweisungen und Vorgaben, Strukturen, denen sie folgen können, denn sie können nicht mehr selbst denken. Das Denken hat ihnen von Anfang an entweder die überfürsorgliche alleinerziehende Mutter, die ein schlechtes Gewissen plagt, weil sie nie Zeit für ihr Kind hat, abgenommen, oder aber die sozialen Medien.
Was erwarte ich mir von meinem Leben?
Die Frage nach dem „Warum?“ scheint für die Generation Z in den Hintergrund geraten zu sein. Was ist das Ziel des Lebens? Die Generation scheint visionsfrei. Hobbys? Fehlanzeige. Wie oft sitzen bereits die vorherigen Generationen beim Bewerbung schreiben da und stellen sich selbst die Frage: Was hab ich eigentlich für Hobbys? Nicht selten werden hier Freizeitaktivitäten wie schwimmen, Fahrrad fahren und Freunde treffen genannt.
Auch im Job scheint die Selbstverwirklichung nicht so wichtig zu sein. Sie sind wenig enthusiastisch, wenn es um Überstunden geht. Sie kennen alle Rechte und vergessen bewusst Pflichten. Sie identifizieren sich auch nicht unbedingt mit ihrem Job und deshalb können sie sich leichter abgrenzen. Eine klare Trennung von Freizeit und Beruf ist also gegeben. Auch Studierende wissen oft noch im vierten Semester nicht, ob sie das, was sie studieren, auch wirklich als Beruf haben möchten.
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen schildern, dass die Jugendlichen kaum mehr etwas aus eigener Kraft schaffen. Bereits im Kinderalter schlichten die Eltern die Streitigkeiten der Kinder. Schon im Kindergarten brechen ganze Freundschaften auseinander, weil der Sohn von A das Töchterchen von B im Sandkasten geschubst hat. Petzen, was früher als Todsünde unter Kindern galt, ist heute modern und gern gesehen – auch bei den Erzieherinnen.
Es ist uncool, deutsch zu sein
Doch woher kommt diese Jugend, die nicht weiß was sie will? Diese Jugend, die nichts interessiert, die regelrecht erdrückt wird von Fragen, die sie nicht beantworten will und kann. Vor allem deutsche Kinder sind hier betroffen. Sie müssen sich schon schämen, wenn man sie nach ihrer Herkunft fragt. Oft wurde ich Zeuge dieses Vorgangs. „Bist du ne deutsche Kartoffel? Dann kannst du nicht bei uns stehen. Du bist scheiße. Deine Vorfahren waren Nazis.“ Somit schämen sich die Jugendlichen, deutsch zu sein. Doch wenn sie nicht einmal ihre Herkunft bewusst preisgeben können, weil sie die eigene Persönlichkeit in den Schatten stellt, haben sie auch nicht die Möglichkeit, sich selbst zu lieben. Zusammen mit Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren habe ich ein Projekt gestartet.
Das Projekt Lebensbuch.
Das Erstellen von Lebensbüchern ist eine spezielle Methode der Biografiearbeit, bei der die Jugendlichen die Autoren ihres eigenen Buches sind. Dieses besteht aus einzelnen Seiten, die im Laufe des Projekts von den Teilnehmern selbst gestaltet werden. Es ist in drei Themenbereiche untergliedert: 1. – Meine Vergangenheit und Herkunft, 2. – Meine Familie, 3. – Das bin ich und das kann ich.
Die Jugendlichen wurden bei der Gestaltung ihres Buches angeleitet, sodass ein ständiger Reflexionsprozess angeregt wurde, der auch über die eigene Person hinausging. Sie erfuhren also nicht nur mehr über sich selbst, sondern auch über ihre Mitschüler und deren Hintergründe. Jeder Schüler hat am Ende des Projekts sein eigenes individuelles Buch erstellt, in dem Fotos, Steckbriefe, eigene Texte, Gedichte, Briefe, ausgefüllte Arbeitsblätter und Fragebögen sowie selbst gemalte Bilder enthalten sind. Die Seiten wurden am Ende fachmännisch zu einem Buch gebunden.
Wer bin ich? Woher komme ich?
Der eigentliche Sinn hinter dem Projekt Lebensbuch war aber vor allem die Identitätsfindung. Dies wurde mir selbst erst im Prozess bewusst. Bei dem Teil, der die Vergangenheit der Kinder beleuchtete, wurden viele Kinder nervös. Sie wussten entweder nicht, wer ihre Urgroßeltern waren, oder sie schämten sich dafür, weil dies die Generation beleuchtete, die in den Kriegsjahren gelebt hat. Ich habe den Kindern von Anfang an ein beruhigendes Gefühl gegeben und ihnen erklärt, dass sie in unserer Runde für nichts verurteilt werden und niemand den anderen als Nazi-Nachfahre oder ähnliches betitelt, und siehe da, es kamen plötzlich Eltern, die Bilder ihrer Großeltern mitbrachten. Eine Mutter, die einen Sohn hatte, der bereits mit Drogen experimentiert hat, bat mich eines Tages um ein persönliches Gespräch. Als sie zu mir ins Klassenzimmer kam, wirkte sie sehr verunsichert, gab mir einen kleinen braunen Umschlag, in dem sich einige Bilder befanden, und erklärte: „Das da in der SS-Uniform war mein Opa. Er hat in Russland gekämpft und war fast zwei Jahre in Gefangenschaft. Wenn meine Oma von ihm erzählt hat, hat sie immer geweint. Mein Sohn hat mit gesagt, dass Sie uns nicht verurteilen werden. Ich vertraue Ihnen diese Bilder an und hoffe, dass es dazu beiträgt, dass K. sich weiterhin am Projekt beteiligen kann. Es scheint, dass ihm das Projekt gut tut. Zumindest ist er momentan richtig interessiert in die verschiedenen Thematiken der Geschichte. Er war lange nicht mehr aus und letzte Woche hat er sogar den ganzen Nachmittag in der Bücherei verbracht und nach der Geschichte unseres Ortes geforscht. Ich hätte nie gedacht, dass er sich für so was interessiert.“
Alles wird gut
Im Laufe des Projekts konnte ich nicht nur bei K. Eine merkliche Veränderung ins Positive feststellen. Auch bei anderen Jugendlichen begannen sich die Interessen zu verschieben. Viele fanden nun wirkliche Hobbys, auf die sie stolz waren und von denen sie gerne den anderen erzählten. Auch mit der Vergangenheit und der „schlimmen Zeit“ gingen die Teilnehmer nun anders um. Alle konnten offen von ihren Großeltern und Urgroßeltern erzählen und einige waren sogar peinlich berührt, als sie nichts berichten konnten.
Die Jugendlichen wurden positiv gestärkt. Sie hatten ihre Identität gefunden. Sie wussten nun, woher sie kamen, was sie gut konnten und viele äußerten durch die neu entdeckten Hobbys auch schon Berufswünsche. Als ich am Ende des Projekts alles noch einmal Revue passieren ließ, konnte ich selbst kaum glauben, was dieses Projekt alles bewirkt hatte. Und nun wurde mir auch langsam bewusst, was der Generation Z fehlte – die Identität!
Unsere Jugend befindet sich in einem schweren Sturm, ausgelöst durch die Nachkriegszeit, das unbedingte Vergessenwollen einer ganzen Generation. Diese Generation, die von Frieden redet und zugleich im Fernsehen Bilder von schweren Ausschreitungen auf deutschen Straßen sieht, hat noch nicht verstanden, dass wir längst im Krieg sind. In dieser Zeit, in der wir niemandem mehr glauben können, müssen wir auf unser Gefühl vertrauen. Es steckt in uns allen, wir müssen es nur entdecken. Denn nur wer sich hilflos fühlt, funktioniert. Wer aber Rückgrat beweist, weiß, wer er ist und was er will, der beweist Mut. Mut heißt nicht, keine Angst zu haben, Mut heißt nur, dass man trotzdem springt!
Sturm und Drang
Wir haben Angst um unsere Freiheit.
Wir haben Angst, nach der Wahrheit zu fragen.
Wir fürchten uns zugleich vor der Freiheit,
und davor, die Wahrheit zu sagen.
Wir haben Angst vor dem Sturm
und dem Dunkeln der Nacht.
Doch sehnen uns nach einem Leuchtturm,
und nach einem, der´s besser macht.
Wir haben Angst vor unserer Zukunft,
und fürchten uns vor dem Zwang.
Doch die Jugend, die heut noch im Sturme ist,
findet morgen vielleicht schon den Drang.
Anmerkung:
Am diesjährigen Jungautorenwettbewerb beteiligte sich auch die verschlafene „Antifa Westerwald“. Unter der Aktion „Post für Nazis“ wurden zwei Gedichte eingeschickt, in welchen linke Parolen versteckt wurden. Die Gedichte belegten dabei den 10. und 12. Platz im Wettbewerb.
Mit der – zwar gelungenen – aber sinnlosen Aktion, welche selbst im linksextremen Dunstkreis der verblendeten Genossen kaum Resonanz erfuhr, konnte wenigstens einmal das Aktivitätskonto der Westerwälder Feierabendkommunisten aufgebessert werden. Der Beitrag über den literarischen Widerstand ist der sechste im Jahr 2017 (!) auf dem Blog der Antifa-Gruppe. Neben dem Einsenden von zwei Gedichten an unsere Partei kann die offensichtlich wenig glorreiche „Antifa-Westerwald“ demnach noch folgende Aktionen im Kampf für den weltweiten Kommunismus und gegen die offensichtlich kurz bevorstehende Machtübernahe faschistischer Gruppen in der BRD, auf ihrem Konto verbuchen:
– Eine Ankündigung zum Stören einer AfD-Veranstaltung (blieb wohl bei der Ankündigung) im Mai 2017
– Einem Bericht zu einer nationalen Veranstaltung in Wetzlar im April 2017
– Einer Zusammenfassung über das antifaschistische Herumlungern neben einem Infostand vom „III. Weg“ in Hachenburg
– Und zwei weinerliche offene Briefe, welche ebenso auf Null Resonanz ausserhalb des eigenen tiefroten Tellerrandes gestoßen sind.
Frei nach dem Motto „Was stört es die deutsche Eiche, wenn sich ein Schwein an ihr wetzt“ können wir diesen zweifelhaften Erfolg den Rotfront-Tintenrittern ruhig gönnen. Die Arbeit die Parolen in den Gedichten zu verstecken, dürfte für die betroffenen Genossen wohl die bisher einzige sinnvolle Beschäftigung in ihrem bisherigen Dasein gewesen sein.