Winrich von Kniprode war der 22. Hochmeister des Deutschen Ordens. Unter ihm stieg der Orden zu seinem höchsten Glanz empor und schuf die Grundlage für die Erschließung deutschen Landes im Osten. Als Feldherr focht er zahlreiche ruhmreiche Schlachten aus.
Er entstammte einem niederrheinischen Rittergeschlecht und wurde 1310 in Knipprath, einem ehemaligen Ortsteil von Monheim am Rhein geboren. Ab 1338 war er Komtur (das entspricht einem Befehlshaber) der Stadt Danzig. Von 1341 bis 1346 führte er das Ordensheer als Komtur von Königsberg. Als er zum Großkomtur befördert wurde, errang er 1348 seinen ersten großen militärischen Erfolg. In der Schlacht an der Streva schlug er ein litauisches Heer vernichtend. Beim Vormarsch auf Wilna und Trakai wurden seine Truppen gekesselt. Doch mit einem kühnen Manöver konnte er die Litauer aus ihrer vorteilhaften Stellung locken und sie letztlich überrumpeln und in die Streva drängen.
1351 wurde er zum 22. Hochmeister des deutschen Ordens gewählt, was ihn zum Regenten des Ordensstaates machte. Auch unter seiner Regentschaft blieb er stets Kämpfer gegen die Ostvölker und gewann so neues Land mit dem Schwert. Dieses Land wurde jedoch auch mit dem Pflug urbar gemacht. Die Hanse blühte auf und am Weichselstrand entstanden neue Siedlungen. In der Schaf- und Bienenzucht sowie im Weinanbau konnten Erfolge erzielt werden. Auch gegen den Zinswucher ging der Ritter vor und so wurde der Höchstzins von 12,5 Prozent auf 10 Prozent gesenkt.
1370 errang er einen weiteren, wenn auch verlustreichen, Sieg in der Schlacht von Rudau. Ein vereintes germanisches Heer zwang Litauer mit tatarischen und russischen Verbündeten in die Knie. Nach innen wahrte er auch Disziplin und Ordnung in seinem Orden: Mit einer strengen Kleiderordnung trat er der Prunksucht entgegen.
Winrich von Kniprode starb am 24. Juni 1382 bei Marienburg.